Das Junior Team Germany in Irland | © DGV

Enger Start in Irland

Drogheda/Irland – Nach der ersten Runde Zählspiel sieht das Leaderboard aus deutscher Sicht oberflächlich betrachtet noch nicht erfreulich aus. Auf dem geteilten 83. Platz und damit nicht in den besten 64 tauchen die ersten Fahnen in schwarz-rot-gold auf. Allerdings ist das Feld insgesamt sehr eng beieinander und so besteht für alle Deutschen am zweiten Tag eine realistische Chance, sich mit einem guten oder sehr guten Score noch in die Matchplays zu spielen.

Entsprechend zuversichtlich geht Bundestrainer Pascal Proske in die zweite Runde der Zählspielqualifikation: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie eng das Feld beisammen ist. Unsere Scores spiegeln nicht das gute Golf wieder, was die Jungs draußen auf dem Platz gezeigt haben. Der Platz und die Bedingungen sind herausragend - morgen noch etwas weniger Wind und wir sind guter Dinge, die notwendigen Schläge zum Cut noch rausholen zu können.“

Vier auf T83

Anton von L´Estocq vom GC Feldafing brachte die 73 (+1) mit drei Birdies, zwei Bogeys und einem Doppelbogey ins altehrwürdige Clubhaus.
Leo Heß vom G&LC Holledau erwischte mit einem Doppelbogey einen unglücklichen Start, konterte aber direkt mit einem Birdie. Nach zwei Bogeys und zwei Birdies, davon eines auf dem 18. Loch, stand auch bei Heß die 73 als Tagesscore.
Tim Brohl vom GC Rhein-Sieg ist seit Wochen in guter Verfassung. Auch der Rheinländer konnte auf dem 18. Grün zum Birdie lochen und seinen Score auf 73 Schläge drücken, nachdem er zuvor schon zwei Birdies bei vier Bogeys notiert hatte.
Die vierte deutsche Flagge auf T83 steht unter dem Namen von Junes Chirband. Der 15-Jährige ist in Weinheim geboren, lebt aber seit seinem sechsten Lebensjahr in Schweden und ist dort im GC Barsebäck zu Hause. Chirband mischte gute vier Birdies mit drei Bogeys und einem „Double“.

Einen Schlag mehr als dieses Quartett haben Max von Borgstede und Leonas Jung vom GC St. Leon-Rot sowie Bjarne Murr vom Münchener GC in den Büchern. Dieses Trio hat also nur zwei Schläge Rückstand auf die Region, in der der Cut erwartete wird.

Tradition seit 1921

Die R&A Boys' Amateur Championship wird seit 1921 ausgetragen und trägt eine beeindruckende Siegerliste. Namen wie Michael Bonallack, José María Olazábal, Sergio Garcia, Matthew Fitzpatrick, Adrián Otaegui, Tom Lewis oder David Howell zieren die Chronik dieses traditionsreichen Wettbewerbs.

Der Platz

Der County Louth GC, unter Golfern meist schlicht „Baltray“ genannt, zählt zu den besten Links Courses Irlands. Gegründet im Jahr 1892, brachte der Club einige der größten Spieler des Landes hervor. 1938 überarbeiteten Tom Simpson und Molly Gourlay das Layout grundlegend. Heute wird der 6.383 Meter lange Platz als Par 72 gespielt. Er gilt als fair, aber nicht zuletzt wegen des Windes, der direkt an der Küste der Irischen See fast immer eine Rolle spielt, auch als ausgesprochen anspruchsvoll. Vom Platz aus bietet sich der Blick auf ein altes Schiffswrack, ein markantes Wahrzeichen.

Paul McGinley bezeichnet Baltray als seinen Lieblings-Linksplatz in Irland. „Es ist einfach eine großartige Herausforderung. Alle Löcher verlaufen in unterschiedliche Richtungen, sodass man an jedem Loch eine andere Aufgabe zu bewältigen hat“, so der ehemalige Ryder-Cup-Kapitän.

2004 und 2009 war der County Louth GC Austragungsort der Irish Open. Unvergessen bleibt das Jahr 2009, als Shane Lowry, der 2019 The Open gewann, hier als Amateur den Titel auf der European Tour gewann und damit Golfgeschichte schrieb.

Deutsche Erfolge

Für deutsche Teilnehmer waren die Erfolge bei diesem Turnier bislang rar. 2005 gelang Bernhard Neumann als erstem Deutschen der Einzug ins Finale und in Hunstanton sogar der Sieg. Der Athlet vom GC St. Eurach erspielte sich damit nicht nur den Titel, sondern auch einen Platz im Team der Oklahoma State University, da der damalige College-Coach seinen Triumph persönlich miterlebt hatte.

Falko Hanisch vom Berliner GC Stolper Heide ist bis heute der zweite und letzte deutsche Sieger. Er gewann 2016 und erreichte 2017 ein weiteres Mal das Finale. Zuvor hatten Max Rottluff (2010) und Michael Hirmer (2013) das Endspiel erreicht, mussten sich dort jedoch geschlagen geben.

Einladungen

Der Gewinner der R&A Boys' Amateur Championship erhält traditionell eine Einladung zur nächsten Amateur Championship und ist außerdem für das Final Qualifying von The Open startberechtigt.

Zählspielqualifikation

An den ersten beiden Wettkampftagen treten jeweils 144 Teilnehmer zu einer Runde Zählspiel an. Nach der zweiten Runde gibt es einen Cut. Nur die besten 64 qualifizieren sich für die Matchplays. Ab Mittwoch geht es dann im direkten Duell „Junge gegen Junge“ weiter, bis im Finale über 36 Löcher der neue Champion ermittelt ist.

 

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