Helena Baraka (links) und Anna Bonerz (rechts) sind die Siegerinnen der Deutschen Meisterschaften AK 14 und AK 16. | © DGV/ Christopher Tiess

Sieg für Baraka und Bonerz

Der Finaltag der Deutschen Meisterschaften ist in trockenen Tüchern. Nur trocken war er wirklich überhaupt nicht, denn die erste Hälfte der Runde war einmal mehr durchzogen von Niederschlägen. Erinnerungen werden wach an den ersten Turniertag, an dem die AK 14 vom Starkregen regelrecht ausgebremst wurde. Vor allem Helena Baraka (GC St. Leon-Rot), die einen absoluten Blitzstart erwischt hatte, musste empfindliche Schlagverluste hinnehmen und verlor ihre haushohe Führung. 

 

AK 14

Doch die als Führende gestartete Süddeutsche ließ sich die Butter nicht noch einmal vom Brot nehmen, blieb souverän und konnte ihre Führung zwischenzeitig sogar von zwei auf vier Schläge ausbauen. Als sie den 18. Fairway hinunterging, durfte sie sich ihres Sieges schon ziemlich sicher sein - daran änderte auch der abschließende Drei-Putt nichts mehr. Baraka siegt mit 217 Schlägen (+1) vor der diszipliniert spielenden Jinlei Zhong (GC Mülheim an der Ruhr), die das Turnier mit einer Even-Par-Runde und insgesamt 219 Schlägen (+3) beendet. 

 

Ein heißer Kampf entbrannte allerdings um Platz drei. Am Ende sind es gleich drei Athletinnen, die mit 224 Schlägen (+8) die Bronzemedaille gewinnen. Allen voran sei hier Amelie Schmelcher (Marienburger GC) genannt, die - wohl gemerkt als AK-14-Spielerin - eine unfassbar starke Abschlussrunde mit ganzen sechs Birdies und einer 68 (-4) als Ergebnis servierte. Sie verbessert sich vom neunten Rang auf das Treppchen. Ebenfalls Platz drei holen Nina Hayley Fischer (Stuttgarter GC Solitude) und Emma Lola Holst (GC Hubbelrath).

 

Helena Baraka, die frisch gebackene Siegerin, resümiert die Höhen und Tiefen der vergangenen Tage: „Am Anfang des Turniers hat ja wirklich alles geklappt - jeder Schlag ging genau dahin, wo ich ihn haben wollte. Dann hat mich der Regen aus der Fassung gebracht, aber ich konnte mich letztendlich doch gut wieder zurückkämpfen. Ich kann mich im Grunde ganz gut selbst motivieren und gerade auf der Runde hilft das wirklich sehr. Und die Meisterschaft dann jetzt am Finaltag vor dieser tollen Kulisse als Siegerin beenden zu können, ist schon stark. Ich freue mich sehr.“

AK 16

Im Gegensatz zur AK 14 war die Vergabe der Bronzemedaille bei der AK 16 klar geregelt: Isabel Sophie Morato Brede (GC Kassel-Wilhelmshöhe) holte sich die Bronzemedaille mit 220 Schlägen (+4). Deutlich spannender machten es allerdings Anna Bonerz und Yoo Jin Bae (beide GC St. Leon-Rot). Denn ab dem elften Loch lagen die beiden Kontrahentinnen ausgeglichen bei drei Schlägen unter Par. Erst am letzten Grün fiel die Entscheidung - gerade noch rechtzeitig vor einem eventuellen Stechen. 

 

Yoo Jin Bae traf beim Anspiel des größten Einzelgrüns Deutschlands das untere Plateau und hatte einen langen Birdie-Putt vor sich. Aber auch Bonerz musste um ihr Par kämpfen: sie überspielte die Fahne um gute 15 Meter, lag am hinteren Ende des Grüns - konnte jedoch zumindest darauf setzen, dass sie das richtige Plateau erwischt hatte.

 

Bae spielte zuerst und ließ sich zirka zwei Meter zum Par. Bonerz hingegen spielte ihren Birdie-Putt auf einen knappen Meter an die Fahne. Nur war es wieder an Bae. Die vergab ihren Par-Putt denkbar knapp: der Ball touchierte die Lochkante, fiel jedoch nicht. Bonerz hingegen lochte ihren Ball zum Par ein. Die Entscheidung war gefallen und Anna Bonerz siegt mit 214 Schlägen (-2) vor Yoo Jin Bae mit 215 Schlägen (-1).

Schwerer Platz - hohes Spielniveau

Bonerz, die gerade erst am Vortag den Platzrekord von den blauen Abschlägen einstellte, ist nach ihrem Erfolg sichtbar glücklich: „Ich bin ohne Erwartungen in das Turnier gegangen. Ich wollte eigentlich nur zeigen, was ich in dieser Saison gelernt hab. Und ich würde sagen, es hat sich gelohnt. Gerade die 67 gestern war ein wahnsinnig tolles Gefühl - gerade auch, weil ich ja wusste, in welche Position ich mich damit gebracht habe. Aber ich muss wirklich sagen: das Spiel gestern hat einfach nur unendlich Spaß gemacht. Ich stand am Ball und wusste, da kommt was Gutes bei raus. 

 

Und heute an der 18 war die Spannung ganz klar auf dem End-Level, aber als der letzte Putt gefallen ist, ist auch die gesamte Spannung von mir abgefallen. Das ganze SLR-Team war direkt da und es hat sich einfach richtig gut angefühlt. Und ich möchte auch sagen: das ist hier ein echt toller Golfplatz. Er ist schon anspruchsvoll, macht aber verdammt viel Spaß.“

 

Auch Bundestrainer Sebastian Rühl war während der gesamten Turnierdauer vor Ort. Auch er zieht ein positives Fazit und hat dabei viel Lob im Gepäck: „Erst einmal ein riesiges Dankeschön an den Golfpark Schloss Wilkendorf, dass wir hier sein dürfen. Wir haben hier eine ganz tolle Anlage, einen richtig starken Golfplatz und wir sind sehr dankbar dafür, die Deutschen Meisterschaften der Mädchen hier austragen zu dürfen. Das Setup war knackig und wir haben über das Turnier hinweg sehr anspruchsvolle Fahnenpositionen gesehen. Das bringt eine hohe Trennschärfe, sodass man genau herausfinden kann, wer hier die Besten im Feld sind - und das in allen spielwirksamen Bereichen. 

 

Bei einer Deutschen Meisterschaft wünscht man sich das tatsächlich genau so. Das heißt für die Spielerinnen aber auch: Wer hier so um Par herum oder vielleicht nur ein paar wenige Schläge darüber liegt, hat eine Menge richtig gemacht. Und wo wir bei dem Thema schon sind: Ich habe in den letzten Jahren selten eine so starke AK 14 gesehen. Wie sich gerade auch die Mädels dieser Altersklasse hier auf diesem anspruchsvollen Platz durchgesetzt haben, ist wirklich stark. Das macht richtig viel Lust auf die nächsten Jahre.“

 

Live Scoring AK 14

Live Scoring AK 16

Weiteres zum Thema

Tipps der Redaktion

Partner des DGV