Der La Paz Golf Club in Bolivien hat den höchstgelegenen Golfplatz der Welt.

Das ist der höchstgelegene Golfplatz der Welt

Wer schon einmal Golf im Gebirge gespielt hat, kennt das vielleicht: Die Bälle fliegen weiter. Die Höhenlage nimmt Einfluss auf die Leistung eines Golfballs. Das ist in erster Linie auf die geringere Luftdichte zurückzuführen. Sie nimmt mit zunehmender Höhe ab. Dünnere Luft setzt dem Ball einen geringeren Luftwiderstand entgegen, so dass er sich leichter durch die Luft bewegt und während des Fluges nicht so schnell abbremst. Und es kommt noch besser: Da die Luft weniger dicht ist und weniger Kraft auf den Golfball ausübt, wird der Ball auch weniger slicen oder hooken, es wird schwieriger, Schläge gezielt zu shapen. Dies führt bei längeren Schlägen zu einer flacheren Flugbahn, einem flacheren Landewinkel und einem längeren Roll.

Auf dieser Wiese dürfte das ganz besonders zu Tage treten, denn es handelt sich um den höchstgelegenen Golfplatz der Welt: Der La Paz GC in Bolivien liegt 3.342 Meter über dem Meeresspiegel und bietet ein ganz besonderes, sportliches Erlebnis, denn hier kann nicht nur Golf, sondern auch Tennis und Fußball gespielt werden. Er befindet sich in einem Vorort etwa 30 Minuten außerhalb des Zentrums von La Paz, ist mit dem Taxi für etwa 40 Bolivianos (ca. 6 US-Dollar) erreichbar. Die Greenfees variieren je nach Wochentag zwischen 60 und 100 Dollar. Es ist ratsam, einen Caddie zu buchen, denn die Yardages sind in diesen Höhen schnell falsch eingeschätzt.

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Zu Beginn der 20. Jahrhunderts kamen britische Eisenbahnbauer nach Bolivien und eröffneten 1912 einen Golfclub. Östlich der Straße nach Viacha und Oruro, auf einer Höhe von knapp 4.000 Meter über dem Meeresspiegel, beherbergten 130 Hektar neun Löcher und im Laufe der Zeit kamen neun weitere Bahnen hinzu. La Paz ist Regierungssitz und Hauptstadt Boliviens. Der volle Name der Stadt lautete zunächst Nuestra Señora de La Paz (Unsere liebe Frau des Friedens) wegen eines verhinderten Aufstands der indigenen Ureinwohner. Und hier kann auch gegolft werden – in luftigen Höhen. Man muss sich zwar auf viel Gestein statt Gras einstellen und darauf, dass hin und wieder die Wolken tief hängen, dafür fliegt der Ball 20 bis 25 Prozent weiter. Da fühlt man sich wie Bryson.

Wer hier golft, braucht allerdings nicht nur viele Bälle, sondern auch ein gesundes Herz, denn eine Runde darf man getrost als eine Art Höhentraining bezeichnen. Darunter versteht man den gezielten Einsatz einer Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff (Hypoxie) als Stimulus zur Steigerung der Leistungsfähigkeit. Ab einer Höhe von 2000 Metern beginnt die dünnere Luft auf den menschlichen Organismus zu wirken. Sensible oder vorerkrankte Personen können bereits in dieser Höhe ernste Anzeichen der Höhenkrankheit spüren. Wer im La Paz GC, dem höchstgelegenen Club der Welt, eine Runde drehen will, sollte vorher unbedingt seine Vitalwerte checken.

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