Marcus Neumann, Vorstand Sport im Gespräch mit Stephan Morales, der die neue Aufgabe als Chef-Bundestrainer Frauen übernommen hat | © DGV/stebl

Neue Rollen mit Verantwortung und Weitblick

Wiesbaden – Die neuen Positionen der Chef-Bundestrainer im Golf Team Germany (GTG) markieren einen strategischen Meilenstein in der Weiterentwicklung des deutschen Leistungsgolfs. Mit der Einführung dieser Rollen sollen Karrieredurchlässigkeit, Trainingsqualität und Athletenbindung auf ein neues Level gehoben werden.

 

Chef-Bundestrainer Männer: Christoph Herrmann

 

Christoph Herrmann, zuvor bereits als Bundestrainer im Männerbereich tätig, verantwortet nun als Chef-Bundestrainer Männer die gesamte Steuerung der männlichen Kaderstrukturen – von Nachwuchskader 2 bis in den Profibereich. Eine zentrale Aufgabe sieht Herrmann in der Harmonisierung und stärkeren Verzahnung aller Fördermaßnahmen: „Ich bin jetzt überall zuständig. Das ist groß, aber es soll die Übergänge erleichtern und die Förderungen besser aufeinander abstimmen – von den Club bis hin auf die Touren.“
 

In seiner neuen Rolle übernimmt Herrmann nicht nur mehr strategische Verantwortung, sondern fungiert auch als kommunikativer Knotenpunkt zwischen Leistungssportkoordination, Sportdirektion und Landesgolfverbänden. Die operative Trainingsarbeit wird durch die zusätzlichen hauptamtlichen Trainerstellen breiter aufgestellt. Dennoch bleibt Herrmann weiterhin bei ausgewählten Maßnahmen, wie Team-Europameisterschaften und Team-Weltmeisterschaften, direkt in die Arbeit mit den Athleten eingebunden.
 

„Wir kriegen mehr Hauptamt-Power in den Bereich. Das Ziel ist, Synergien zu schaffen – auch zwischen Frauen und Männern – und die Kommunikation nach innen zu stärken“, beschreibt Herrmann den erweiterten Anspruch seines neuen Aufgabenfeldes. Auch der Kontakt zu College-Spielerinnen und -Spielern soll wieder intensiviert werden, um sie enger ans Golf Team Germany zu binden.

 

Chef-Bundestrainer Frauen: Stephan Morales

 

Auch Stephan Morales hat mit der neuen Funktion als Chef-Bundestrainer Frauen den gleichen, neuen Aufgabenbereich übernommen, wie Christoph Herrmann für die Männer. Der erfahrene Coach betont besonders den neuen Blick auf das große Ganze: „Ich sehe mich als Ideengeber und Verbindungspunkt. Es ist wichtig, dass Nachwuchstrainer verstehen, was im Profibereich gefordert ist – und umgekehrt.“
 

Durch seine neue Rolle kann Morales strategischer agieren und auch Einfluss auf die Planung und Strukturierung im Nachwuchsbereich nehmen. Die engere Zusammenarbeit mit den anderen Trainerinnen und Trainern soll den Wissenstransfer und das gegenseitige Verständnis fördern. „Ich möchte das Beste aus beiden Bereichen zusammenbauen“, sieht Morales große Chancen in der neuen Position.
 

Neben der sportlichen Verantwortung kommen auch neue koordinative und politische Aufgaben hinzu – etwa in der Zusammenarbeit mit Landesverbänden. Morales sieht 2025 als Übergangsjahr, in dem sich die neue Rolle mit Erfahrungen füllt: „Eine Blaupause gibt es für diese Funktion nicht. Aber genau das eröffnet neue Möglichkeiten.“

 

Diagnostik und Wissenschaft: Sebastian Rühl
 

Mit der neu geschaffenen Funktion des Bundestrainers Diagnostik und Wissenschaft wird ein wichtiger Brückenschlag zwischen wissenschaftlicher Analyse und praktischer Trainingsarbeit vollzogen. Sebastian Rühl übernimmt diese verantwortungsvolle Rolle mit großem Engagement: „Ich bin so dankbar über diese so besondere Stelle. Es ist etwas ganz Neues – und eine große Verantwortung.“
 

Im Unterschied zu anderen Verbänden, in denen Diagnostik und Wissenschaft getrennt behandelt werden, verbindet der DGV beide Bereiche in einer Position. Rühl ist eng eingebunden in die praktische Arbeit bei Kadermaßnahmen und Sichtungen, führt Leistungsdiagnostiken durch und bringt seine Expertise auch in der Turnierbetreuung ein.
 

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Aktualisierung der Rahmentrainingskonzeption, die bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll. Zudem koordiniert Rühl den Wissenstransfer im Forschungs- und Serviceverbund Leistungssport, bringt Erkenntnisse aus anderen olympischen Sportarten in den Golfsport ein und wirkt an der Traineraus- und -fortbildung des DGV mit. „Das Entscheidende ist: Wir machen das nicht theoretisch. Ich bin sehr nah an der Praxis dran – und das soll auch so bleiben“, so Rühl.

 

Mehr Struktur, mehr Perspektive

 

Mit der Einführung der Chef-Bundestrainer und des Bundestrainers Diagnostik und Wissenschaft reagiert der Deutsche Golf Verband auf die steigenden Anforderungen im internationalen Leistungssport. Die neuen Rollen bringen nicht nur zusätzliche Expertise ins System, sondern auch mehr Struktur, Kommunikation und Transparenz – mit dem Ziel, die individuellen Entwicklungspfade der Athletinnen und Athleten optimal zu begleiten und den deutschen Golfsport international konkurrenzfähig zu halten.

 

Zusätzliche Maßnahmen

 

Durch den phänomenalen Erfolg von Esther Henseleit bei den Olympischen Spielen von Paris ist der Golfsport hinsichtlich seiner Wahrnehmung und Förderung durch das Bundesministerium des Innern (BMI) auf ein ganz neues Niveau gekommen.

Das BMI ermöglicht in der neuen Olympiade bis 2028 mit Mitteln, die ausschließlich für zusätzliche Maßnahmen verwendet werden dürfen, diese Erweiterung der Arbeit im Bereich Leistungssport.

Weiteres zum Thema

Partner des DGV