München sagt schon mal „Ja!“
Dabei sein ist alles – so das Motto bei Olympia. Was eine Medaille bei Sommerspielen für eine Sportart wie Golf bedeuten kann, das hat Esther Henseleit mit Silber in Paris 2024 bewiesen. Der Coup der Spielerin aus dem Elite Team Germany auf Le Golf National entzückte nicht nur die nationalen Verbände, sondern eröffnete plötzlich völlig neue Möglichkeiten in Sachen Förderung. So oder so: Olympia ist für Fans und Athleten immer etwas sehr Besonderes. Wird Deutschland irgendwann einmal auch wieder Spiele unter den fünf Ringen austragen?
München hat jedenfalls schon mal „Ja!“ gesagt. Beim Bürgerentscheid gab es eine Rekordbeteiligung von 40 Prozent. Rund 66 Prozent waren dafür, dass die bayerische Landeshauptstadt nach 1972 wieder Olympische Spiele ausrichten soll. Zahlreiche Sportstätten wären vorhanden. Als Golfplatz steht der GC München Eichenried in der Bewerbung der Bayern. Dessen Geschäftsführer Wolfgang Michel hat ebenso mit „Ja“ gestimmt.
Ob es tatsächlich zu zweiten Olympischen Spielen in München nach 1972 kommt, bleibt jedoch vorerst offen. Denn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will sich im Herbst 2026 auf den Kandidaten festlegen, mit dem er sich um den Zuschlag des Internationalen Olympisches Komitees (IOC) bewirbt, das die Spiele letztendlich vergibt. Und neben München stehen noch die Entscheidungen in Hamburg (Golfanlage in der Bewerbung: Gut Kaden), Berlin (Bad Saarow) und Rhein-Ruhr (Gut Lärchenhof) an.
Golf-Medaillengewinner bei Olympia
An der Auswahl der Anlagen durch die Bewerberstädte bzw. die Regionen war der Deutsche Golf Verband nicht beteiligt, erklärt Marcus Neumann. Der Vorstand Sport im DGV erklärt: „Die angegebenen Golfplätze sind nach meinem Verständnis nicht unbedingt das letzte Wort, also zwingend verbindlich. Gegebenenfalls kann sich in der Präsentation an das IOC des letztlichen Bewerbers noch das eine oder andere tun - so wie bei allen Venues aller Disziplinen und Sportarten“, so Neumann. Er sieht alle in den Bewerbungen stehenden Clubs befähigt: „Es sind allesamt Anlagen, die ein olympisches Turnier erfolgreich ausrichten können.“
Welcher Kandidat es wird für Olympische Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass es aus Sicht des DGV eine große Chance wäre. Neumann: „Olympische Spiele sind für jeden Sportler und Fan immer etwas sehr, sehr Besonderes. Was sie für den deutschen Golfsport bedeuten können, hat die Silbermedaille von Esther Henseleit bei den Spielen 2024 in Paris gezeigt. Das hat unserer großartigen Sportart im Konzert mit den anderen olympischen Sportverbänden nochmal einen riesigen Schub gegeben. Schon allein deshalb wären Olympische Spiele in Deutschland eine großartige Sache – nicht nur für die dann teilnehmenden Athleten, die heute wohl noch im Kindes- und Jugendalter sind.“
Das Votum in München zeige, wie groß der Rückhalt in der Bevölkerung ist. Mit den drei weiteren Kandidaten Hamburg (Gut Kaden), Berlin (Bad Saarow) und Rhein-Ruhr (Gut Lärchenhof) liegen laut Neumann ebenfalls durchdachte und lukrative Bewerber vor. „Wir sind gespannt, wer das Rennen machen wird.“ Als Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2028 steht Los Angeles mit dem Riviera Country Club fest, 2032 werden die Spiele im australischen Brisbane (Royal Brisbane GC) stattfinden. Und dann? Deutschland ist im Topf.
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