Rutsch mir doch den Buckel runter: Tim Wiedemeyer war mit dem Ergebnis dieses Schlages nicht zufrieden | © DGV/STEBL

Ganz okay

Singapur – Fünf von bislang sechs gewerteten Scores der Südafrikaner sind unter Par, wobei allein Christian Maas mit 66, 66 und 65 Schlägen satte 19 Schläge unter Par zum herausragenden Teamscore von 26 unter Par beigesteuert hat.

Südafrika geht mit satten elf Schlägen Vorsprung auf Australien und Mexiko in die Finalrunde. England und Frankreich dürfen sich noch Hoffnung auf einen Podiumsplatz machen, denn beide haben nur einen respektive zwei Schläge Rückstand auf Australien und Mexiko. Zumindest im Kampf um die Medaillen ist also noch Spannung, während der Titel nur noch theoretisch an ein anderes Team als Südafrika gehen kann.

T26

Die deutschen Athleten haben auch am dritten Tag keine Dramen erlebt oder hohe Zahlen auf der Karte gehabt. Um sich aber im Klassement etwas nach oben zu bewegen, fehlen weiterhin die tiefen Scores. Mit zweimal Even Par in der Wertung und einer 73 (+1) von Wolfgang Glawe, die als Streichergebnis fast schon zu gut ist, bleiben die Bundesadler auf Rang 26, den sie sich mit Brasilien und China teilen.
Entsprechend war nach der Runde die Stimmung auch etwas gedrückt, weil diese Platzierung ganz und gar nicht den eigenen Ansprüchen entspricht.

Chip-In

Wolfgang Glawe hatte auf seiner Runde aus deutscher Sicht den Schlag des Tages gemacht. Beim Chip-In an Loch 6 hatte der Hubbelrather nur wenig Landezone auf die extrem gesetzte Fahne. Mit viel Gefühl setzte Glawe den Ball im Vorgrün auf und ließ die Kugel zum Birdie ins Loch rollen. Klasse gemacht. Mit diesem Birdie drückte der 23-Jährige seinen Score auf einen Schlag unter Par, nachdem der direkt davor schon zum Birdie eingelocht hatte, um sein frühes Bogey auszugleichen.

Mit zwei Birdies in Serie keimte Hoffnung auf, dass nun das Momentum endlich auch mit den Bundesadlern sein möge, aber der Run auf einen tiefen Score war bei dem sportlich in Mannheim-Viernheim aufgewachsenen Athleten nach einem Doppelbogey auf Loch 8 schon wieder dahin. Sein Abschlag war neben dem Fairway zwischen den Bäumen gelandet. Der mutige Versuch, von dort den Ball möglichst nah ans Grün zu bringen, wurde nicht belohnt und so war nochmals üppiges Grün auf dem Weg zur Fahne störend in der Schlagrichtung.

Es folgten im weiteren Verlauf noch zweimal Bogey-Birdie, sodass unterm Strich eine 73 stand. „Ich hatte ein paar gute Chips, habe aber ansonsten heute viel zu viele Leichtsinnsfehler gemacht. Dafür wurde ich bestraft und deshalb ist der Score auch, wie er ist“, war sich Wolfgang Glawe nach der Runde im Klaren, warum es an diesem dritten Wettkampftag für ihn nicht tiefer gegangen war.

Even Par

Tim Wiedemeyer und Emil Riegger brachten beide eine solide 72 (Even Par) ins Recording. 
Riegger hatte fast schon traditionell Loch 1 mit einem Birdie gespielt und hatte ebenso traditionell den gewonnenen Schlag direkt auf dem zweiten Loch wieder hergeben müssen. Dass Potenzial für bessere Ergebnisse vorhanden ist, zeigte der 20-Jährige direkt auf Loch 3, wo er wieder ein Birdie unterbrachte.

Im weiteren Verlauf spielte der lange Schlacks sehr regelmäßig die Grüns in Regulation an, lag aber nur selten so nah am Stock, dass zwingend Birdies fallen mussten. Ein bunter Mix aus Par, Birdie und Bogey wurde durch ein Doppelbogey auf Loch 15 unterbrochen. Dieses kostete den Hubbelrather den Lohn seiner Mühen und Anstrengungen, endlich den ersten Score unter Par nach Hause zu spielen. Immerhin reichte die Konzentration an diesem Tag, um eine sehr heikel gesteckte Fahne auf dem 18. Grün so präzise anzuspielen, dass hier der Putt zum Birdie fiel und somit zumindest  der Score ausgeglichen in die Wertung eingehen konnte.
„Ich habe besser gespielt und ein paar Birdies mehr gemacht. Dazu noch zu viele Bogeys. Die Fahnenpositionen waren bis auf eine heute fair. Es war etwas windig. Für mich war es insgesamt ein Okay-Tag“, kommentierte der Hubbelrather seine Runde.
 

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Tim Wiedemeyer erlebte eine ungewöhnliche Runde. Auf der Front Nine musste der Bayer, der in den USA studiert und für den GC St. Leon-Rot spielt, nach einem Bogey auf Loch 2 sogar ein Doppelbogey notieren. Nach vier gespielten Löchern lag Wiedemeyer dadurch schon drei über Par. Da Wiedemeyer auch einen solchen Score noch drehen kann, war es nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Birdies folgen würden. Dies dauerte bis zum zwölften Grün, als endlich der Putt fiel. Aus einem Birdie machte der Bundesadler dann aber direkt drei in Serie, sodass es mit Even Par vom 14. Grün kam und Anlass zur Hoffnung gegeben war, nun ginge es noch einige Schläge tiefer. Doch in diesen Tagen und auf diesen überaus komplexen Grüns ist jedes einzelne Birdie für die deutschen Athleten hart zu erkämpfen.
Auf Bahn 18 lag Wiedemeyer neben dem Grün. Die Fahne anzuspielen, war fast unmöglich und so war der ehrgeizige Bayer mit seinem Schlag auch nicht zufrieden, rettete aber trotzdem das Par.

Eine von fünf

Somit bleibt es für das Junior Team Germany nach drei von vier Tagen und neun gespielten Runden bei nur einer Runde unter Par, die Wolfgang Glawe am zweiten Wettkampftag ins Clubhaus gebracht hatte. Die angestrebte Aufholjagd fiel aus. Entsprechend unzufrieden war Chef-Bundestrainer Christoph Herrmann mit den Zahlen: „Heute war ganz frühes Aufstehen angesagt. Wir sind gestartet, als gerade das erste Licht da war und sind okay in die Runde reingekommen. Am Ende der Runde muss resümieren, dass wir den Moving Day nicht haben nutzen können. Wir sind ein bisschen auf der Stelle getreten, haben ähnlich wie gestern gespielt und treten auf der Stelle. Ich würde keinem Spieler irgendwie einen Vorwurf machen wollen. Alle haben sich reingehauen, aber es ist nicht so gut für uns zusammengelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten. Es waren wenig Birdies, aber wenn Bogeys dazwischen waren, konnten diese wieder ausgeglichen werden. Dadurch liegen alle Ergebnisse um Par und es bleibt uns nichts anderes übrig, als morgen am vierten Tag nochmal alles rauszuholen, um so zu sehen, was bei diesem Turnier noch drin ist. Im Moment können wir nicht ganz zufrieden sein.“

Startzeiten

Nicht nur nach Ergebnissen tritt Deutschland bei dieser Team-WM auf der Stelle. Auch hinsichtlich der Startzeiten bleibt es dabei: Exakt wie am dritten Tag, so auch am Finaltag ist das Junior Team Germany ganz früh auf den Beinen. Wieder werden die Wecker um 4.30 Uhr rappeln, um um 7.15 Uhr wach und frisch auf Tee in den letzten Akt starten zu können. Wie schon am dritten Wettkampftag, so auch am Finaltag, gehen die Bundesadler gemeinsam mit den Südamerikanern von der Seleção Brasileira de Golf und der Auswahl Kolumbiens auf den Platz.
Wolfgang Glawe wird als erster Deutscher um 7.15 Uhr starten, gefolgt von Emil Riegger um 7.26 Uhr. Tim Wiedemeyer ist wieder als Schlussspieler aufgestellt und geht um 7.37 Uhr in seine insgesamt dann achte Runde bei einer Team-WM.

Singapur Funfact IX

Singapurs Flughafen Changi gilt als einer der besten weltweit. Er gilt als effizient und komfortabel. Für die Gäste mit Wartezeiten gibt es Tropengarten, Schmetterlingshaus, Kino und den höchste Indoor-Wasserfall der Welt. Der Flughafen ist natürlich in erster Linie ein Funktionsbau der Verkehrsindustrie, ist nebenbei aber auch noch eine Touristenattraktion. Changi ist daher nicht nur Drehkreuz für viele Millionen Passagiere, sondern auch ein Aushängeschild für Singapurs ökonomischen Aktivitäten.
 

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