Der Kampf um die Match-Play-Krone
Seit jeher umgeben Match-Play-Events im Profigolf eine besondere Faszination. So selten es sie gibt, so beliebt sind sie. Sie bieten eine willkommene Abwechslung vom gewohnten Tour-Alltag. Die direkten Duelle mit einer neuen mentalen Ebene, dass man nicht mehr nur gegen den Platz, sondern gegeneinander spielt, dies bietet Fans eine andere Art der Unterhaltung. Und nirgendwo anders wird Unterhaltung so groß geschrieben wie in Las Vegas. Daher ist der Shadow Creek Golf Course, 20 Minuten nördlich vom Vegas Strip gelegen, der ideale Austragungsort für das T-Mobile Match Play.
LPGA Tour: T-Mobile Match Play
Shadow Creek Golf Course, Nevada, 2. bis 6. April
Bereits das fünfte Jahr in Folge messen sich hier die besten Spielerinnen der Welt, um die Match-Play-Königin zu krönen. Im vergangenen Jahr setzte sich Nelly Korda auf den Thron. Im Finale bezwang sie die Irin Leona Maguire. Der Platz, ein Tom-Fazio-Design aus 1989, eignet sich ideal als Lochspiel-Bühne. Nicht umsonst fanden hier schon zwei Ausgaben der Show-Veranstaltung „The Match“ statt. Die letzte im Dezember, als es zum großen „PGA Tour versus LIV Showdown“ kam und Rory McIlroy gemeinsam mit Scottie Scheffler die LIV-Stars Bryson DeChambeau und Brooks Koepka in ihre Schranken verwiesen.
Ähnliche Starpower ist auch diese Woche bei den Ladies am Start: Neben der Titelverteidigerin Korda schmücken Namen wie Rose Zhang, Lydia Ko, Jeeno Thitikul und Jin Young Ko das 64-Frau-starke Feld. Mit Hyo Joo Kim ist auch die Gewinnerin der Ford Championship aus der vergangenen Woche dabei. Als einzige Deutsche in dem limitierten Feld misst sich Elite-Team-Germany-Spielerin Esther Henseleit mit den Besten der Welt. Die Olympiazweite aus 2024 ist zum vierten Mal in Folge dabei, schaffte es bislang aber noch nie ins Wochenende.
Zum Format: Hier kehrt man zum Modus aus 2023 zurück, hat sich also vom Zählspiel-Element aus der vergangenen Ausgabe schnell wieder getrennt. Es beginnt mit der Gruppenphase von Mittwoch bis Freitag. Die jeweils beste Spielerin aus den 16 Gruppen mit à vier Spielerinnen qualifiziert sich für das Achtelfinale am Samstagmorgen. Das Viertelfinale findet dann direkt im Anschluss statt und am Sonntag stehen die beiden Halbfinals sowie das Finale an. Die beiden Finalistinnen haben am Ende der Woche also sieben Matches in den Beinen. Im besten Fall wird dieser Aufwand mit dem Siegerscheck in Höhe von 300.000 US-Dollar belohnt. Insgesamt liegen diese Woche zwei Millionen im Pot.
PGA Tour: Valero Texas Open
TPC San Antonio, Texas, 3. bis 6. April
Während die meisten Masters-Teilnehmer mit ihren Gedanken bereits in Augusta sind, schlagen 27 von ihnen in dieser Woche im TPC San Antonio ab. Es ist eine Frage der Turniervorbereitung und einige fühlen sich offensichtlich wohler, kurz vor dem Highlight noch etwas Turniergolf gespielt zu haben. Dazuzählen unter anderem Ludvig Aberg, Hideki Matsuyama und Tommy Fleetwood. Sie sind laut Weltrangliste die bestplatzierten Spieler im Feld. Als großer Favorit geht der Kanadier Corey Conners in die Woche. 2019 sowie 2023 konnte der 33-Jährige die Texas Open gewinnen und bei seinen vergangenen drei PGA-Tour-Starts erreichte er jeweils die Top Ten.
Das letzte Event vor dem ersten Major des Jahres hielt im vergangenen Jahr ein packendes Finale parat: Akshay Bhatia hatte sich nach einem gelochten Putt auf dem 72. Loch vor Freude die Schulter ausgekugelt, nur um sie sich im anschließenden Playoff gegen Denny McCarthy behandeln zu lassen. Am Ende hatte Bhatia das glücklichere Ende auf seiner Seite, nachdem McCarthy seinen Wedge-Schlag in den kleinen Bachlauf vor dem 18. Grün versenkt hatte. Beide Spieler hatten übrigens neun Schläge weniger auf dem Konto als der Drittplatzierte Rory McIlroy, der dieses Jahr eine freie Woche vor dem Masters präferiert. Für Bhatia hatte der Sieg unmittelbare Folge. Er erhielt damals den letzten freien Startplatz für das Masters 2024 und durfte gleich nach dem Erfolg in Texas weiter nach Georgia fliegen.
Dieses letzte Ticket für Augusta könnte auch diese Woche wieder gelöst werden, vorausgesetzt der Sieger ist niemand der 27 bereits qualifizierten Spieler. Auf ein Last-Minute-Ticket schielen unter anderem drei Profis aus dem Elite Team Germany: Jeremy Paul, Thomas Rosenmüller und Matti Schmid sind auch beim zweiten PGA-Tour-Event in Texas dabei. In der vergangenen Woche in Houston hatten sie alle drei den Cut verpasst. Zumindest Schmid sammelte auf dem Oaks Course im TPC San Antonio bereits Erfahrung und erreichte bei den vergangenen beiden Ausgaben jeweils das Wochenende.
Für Paul und Rosenmüller ist die Texas Open außerdem wichtig, weil nach dieser Woche das sogenannte "Priority Ranking" aktualisiert wird. Dieses kann letzten Endes darüber entscheiden, in ein Feld zu rutschen oder nur auf der Warteliste zu landen. Jeder gesammelte Punkt kann dabei auschlaggebend sein - auch im Hinblick auf das Halten der Tourkarte am Ende der Saison. Paul hätte als aktuell 121. des FedExCup eine eingeschränkte Spielberechtigung sicher, während Rosenmüller als 192. zurück auf die Korn Ferry Tour müsste. Doch noch haben beide Rookies jede Menge Zeit, um sich weiter nach vorne zu schieben. Den Anfang machen sie bestenfalls mit einem guten Ergebnis in dieser Woche.
Ladies European Tour: Joburg Ladies Open
Modderfontein Golf Club, Südafrika, 3. bis 6. April
Nach ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in Australien stehen für die Ladies der European Tour zwei Wochen in Südafrika auf dem Programm. Den Anfang mach die Joburg Ladies Open im Modderfontein Golf Club. 300.000 Euro Preisgeld werden bei dem 72-Löcher-Event ausgeschüttet und die Schweizerin Chiara Tamburlini versucht ihren Titel zu verteidigen. Im vergangenen Jahr spazierte sie regelrecht zum Sieg, gewann mit sieben Schlägen Vorsprung auf dem Parkland-Kurs und stellte damit die Weichen für ihren Triumph in der Gesamtwertung.
Aktuell auf Kurs Gesamtsieg befindet sich die Engländerin Cara Gainer, die sehr stark in die neue Saison kam und gerne ihre Führung in der Order of Merit ausbauen würde. Mit Mimi Rhodes ist auch die Drittplatzierte im Saisonranking am Start. Die aktuell beste Deutsche in der Gesamtwertung ist Laura Fünfstück auf Rang 40. Sie führt in dieser Woche ein starkes deutsches Aufgebot an. Insgesamt sind sieben weitere Deutsche dabei: Chiara Noja, Helen Briem, Patricia-Isabel Schmidt, Aline Krauter, Helen Tamy Kreuzer, Carolin Kauffmann und Verena Gimmy.
LET Access Series: Terre Blanche Ladies Open
Golf de Terre Blanche, Frankreich, 3. bis 5. April
Als letzte der großen Profitouren eröffnet die LET Access Series ihre Saison. Die Terre Blanche Ladies Open markiert den Startschuss für diejenigen, die am liebsten so schnell wie möglich auf die Ladies European Tour aufsteigen möchte. Am Ende des Jahres erhalten die besten sieben Spielerinnen eine LET-Tourkarte. 16 Turniere stehen bis dahin an und mit Sophie Witt, Leonie Harm, Hannah Karg, Kimberley Sommer und Celina Sattelkau wollen auch einige deutsche Damen 2026 erstklassig spielen.
Witt und Harm taten dies bereits in der Vergangenheit, ließen im vergangenen Jahr jedoch die entsprechenden Ergebnisse vermissen, um den Klassenerhalt zu erreichen. Sattelkau zählt zu den 13 Rookies, die im Golf de Terre Blanche abschlagen. Nach ihrem Erfolg mit dem deutschen Team bei den European Ladies’ Team Championships und dem Erhalt der Dinah Shore Trophy 2024, einer Auszeichnung, die der besten College-Golferin auf und neben dem Platz vorbehalten ist, zählt sie zu den verheißungsvollsten Talenten auf der Tour. Erst kürzlich sprach sie mit Golf.de über ihre anstehenden Aufgaben.
PGA Tour Champions: James Hardie Pro Football Hall of Fame Invitational
The Old Course at Broken Sound, Florida, 4. bis 6. April
Alex Cejka
Korn Ferry Tour: Club Car Championship
The Landings Golf & Athletic Club, Georgia, 3. bis 6. April
Jonas Baumgartner
LIV Golf: Miami
Trump National Doral, Florida, 4. bis 6. April
Martin Kaymer






