Der tiefe Fall des Phil Mickelson
Der Mann ist eine Golf-Legende in den USA. Er gewann als Amateur auf der PGA Tour, holte sechs Major-Titel, darunter dreimal das Masters, und ist 2012 in die World Golf Hall of Fame aufgenommen worden. Inzwischen ist Phil Mickelson 54 Jahre alt, spielt aber auch im hohen Alter noch ziemlich gutes Golf. Bei der PGA Championship 2021 gewann Lefty bei der PGA Championship noch einmal einen dicken Pokal – im Alter von 50 Jahren. Damit ist er der älteste Spieler, der jemals ein Major gewinnen konnte.
Kurios: Die Nummer eins der Weltrangliste war Phil Mickelson nie. In der Rangliste der Spieler, die zweitbester Golfer im globalen Ranking waren, aber nie die Nummer eins, hält der Mann aus San Diego mit 270 Wochen klar den Rekord. Seine Zahlen sind beeindruckend: 25 Jahre in Folge war Phil Mickelson in den Top 50 des Official World Golf Ranking. 700 Wochen in Serie gar in den Top Ten. Und jetzt? Der freie Fall des inzwischen auf die LIV Tour gewechselten Mickelson findet ein jähes Ende: Zum ersten Mal in seiner Profikarriere (seit 1992) findet er sich außerhalb der Top 1.000 wieder. Nach dem verpassten Cut beim Masters in Augusta wird Mickelson derzeit auf Platz 1.025 geführt.
Top Ten: Weltranglistenerste nach Wochen
Das ist bitter – und hat wohl in erster Linie damit zu tun, dass sich der große Phil Mickelson früh von der PGA Tour verabschiedet und sich der Saudi-Serie angeschlossen hatte. Schnell wurde er in der Weltrangliste nach unten durchgereicht. Ein kurzes Wiederaufleben gab es nach seinem unerwarteten zweiten Platz beim Masters 2023, der ihn vom 425. auf den 72. Rang katapultierte. Mickelson gehört immer noch zu den lautesten Stimmen, die nicht müde werden, zu kritisieren, dass LIV-Golfer mit ihren Events bei der Erstellung der Weltrangliste nicht berücksichtigt werden.
Zum Vergleich: Bei anderen prominenten LIV-Golfern ging es zwar auch nach unten im World Ranking, allerdings können sich Sergio Garcia (394), Bubba Watson (518) oder Louis Oosthuizen (270) noch stabil in den Top 500 halten. Andere wie Henrik Stenson (1.002) oder Martin Kaymer (1.056) haben mit der Weltrangliste wohl schon abgeschlossen. Lee Westwood war von November 2010 bis Februar 2011 die Nummer eins der Welt. Und heute? Wird der Engländer auf Position 4.568 geführt. Tiger Woods ist übrigens die 1.307. Nun also Mickelson, der zuletzt immer wieder von Verletzungen geplagt wurde. Außerhalb der Top 1.000. Daran muss er sich wohl selbst erst noch gewöhnen.