Kariem Baraka, Geschäftsführer des GC München-Riedhof, freut sich auf das Final Four 2025. | © Lettenbichler

Baraka: „Exzellenter Sport und große Emotionen“

Herr Baraka, nachträglich alles Gute zum Geburtstag. Wie und wo haben Sie gefeiert und was gab's als Geschenk?

Vielen Dank. Aufgrund der Vorbereitungen für das Final Four habe ich fast den gesamten Tag im Club verbracht. Das Final Four ist jedoch solch ein Highlight, dass man diese Arbeit sogar an seinem Geburtstag gerne macht. Am Abend habe ich meine Tochter bei einer Trainingsrunde im GC Augsburg begleitet, weil sie dort nächste Woche die Bernhard Langer Youth Trophy spielt. Auf dem Heimweg hat sie mich dann zum Essen eingeladen. Somit war an diesem Tag alles mit dabei.

 

Sie haben das Final Four angesprochen. Welche Erinnerungen haben Sie an die Premiere im Vorjahr?

Bis aufs Wetter nur positive. Das Event hat im Prinzip genau das gehalten, was wir uns im Vorfeld davon erhofft hatten. Der Riedhof war durch das Final Four in den deutschen Golf-Medien und auch in der lokalen Presse sehr präsent. Das Turnier hat hier bei uns vor Ort für große Aufmerksamkeit gesorgt, zudem hat die Live-Übertragung auf Sky am Sonntag auch überregional zu großer Resonanz geführt. Die Einschaltquoten waren sehr gut. Beeindruckt hat mich vor allem die Stimmung während des Turniers, und zwar sowohl bei den Mannschaften und Teams als auch bei den Zuschauern, den Mitarbeitern, den Offiziellen und den Helfern. Da habe ich auch eine Zahl, die die Attraktivität dieses Turniers zeigt: Wir hatten letztes Jahr knapp 70 freiwillige Helfer – das war schon enorm. Für dieses Jahr haben sich bereits 100 Volunteers angemeldet – wir haben bei den Helfern eine Warteliste. Das Einzige, was uns ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, war das Wetter. Wir hatten natürlich auf besseres Wetter und somit auch mehr Zuschauer gehofft. Dennoch war es eine supertolle Veranstaltung, und deshalb gibt es auch eine zweite Auflage.

 

Apropos Zuschauer: 2025 haben es die Herren aus dem benachbarten Münchener GC ins Final Four geschafft. Insofern dürften sich doch deutlich mehr Golffans aus der Region zum Anfeuern auf den Weg zum Riedhof machen.

Völlig richtig. Wir hatten schon letztes Jahr gehofft, dass sich eines der Teams des MGC, der nur zehn Autominuten von uns entfernt ist und mit dem wir gut befreundet sind, für das Final Four qualifiziert. Lange sah es auch gut aus, aber letztlich hat es leider nicht geklappt. Diesmal ist es anders, die Herren sind dabei, und es werden zweifellos sehr viele Golffans zum Riedhof kommen, um hier das Münchner Team live anzufeuern.

Als PGA Professional und ehemaliger Tourspieler: Wie schätzen Sie die spielerischen Leistungen ein, die beim Final Four zu sehen sind?

Extrem gut. Im Matchplay weiß man natürlich nicht immer genau, wie viele Schläge unter Par die Spielerinnen und Spieler liegen. Aber wir sprechen hier von den besten deutschen Amateurspielerinnen und Amateurspielern, und die eine oder andere Mannschaft wird sicher auch einen Professional an den Abschlag schicken. Das ist auf Amateur-Ebene zweifellos die Crème de la Crème der deutschen Spielerinnen und Spieler, und für den Zuschauer macht das von dem, was er an Spitzengolf aus nächster Nähe beobachten kann, oftmals keinen Unterschied, ob dort Professionals oder sogenannte Amateure auf dem Platz stehen, denn dies sind Amateure, die diesen Sport auf absolutem Leistungssport-Niveau betreiben.

 

Für den Club ist es ja nun schon das dritte Groß-Event in Folge: 2023 waren die Professionals der Pro Golf Tour zu Gast, 2024 das erste Mal das Final Four. Wie stehen die Mitglieder zur Veranstaltung?

Unsere Mitglieder sehen diese Entwicklung und dieses klare Bekenntnis zum Sport überwiegend positiv. Unter anderem auch durch diese Veranstaltungen haben wir im letzten Jahr mehr als 150 neue Mitglieder gewonnen. Die Riedhof-Golfer kommen zum Final Four, erleben Spitzensport auf ihrer Anlage, laufen begeistert mit – und helfen wie schon gesagt auch aktiv mit. Unter den Helfern sind viele Fans, die extra anreisen, sich das Wochenende frei nehmen und auch alle Kosten selbst tragen, aber es sind auch zahlreiche Clubmitglieder als sogenannte Volunteers am Start.

 

Was ist Ihre schönste Erinnerung ans Final Four 2024?

Die beiden Momente, in denen klar war, dass die Teams gewonnen hatten – bei den Damen Hamburg, bei den Herren St. Leon-Rot. Die Mannschaften bereiten sich lange auf diese Liga-Saison vor. Es werden fünf Spieltage gespielt, dann muss man beim Final Four das Halbfinale und danach das Finale bestreiten. Ein langer Weg. Die Damen konnten auf der 18 den Sieg feiern, bei den Herren war es oben auf Grün 17. Da findet dann das statt, worauf wir uns am meisten freuen und was dieses Format ausmacht: Die Stimmung, die Emotionen, die Erleichterung, die das gesamte Team ergreift, die Spielerinnen beziehungsweise Spieler, die Caddies, die Trainer und Physios, die Betreuer und die Fans. Eine Stimmung und Euphorie, die dann entsteht, wenn klar ist: Wir sind Deutscher Meister. Diese wirklich großen Emotionen machen dieses Turnier so besonders.

Der Riedhof ist nun zum zweiten Mal Gastgeber des Final Four. Gibt es für 2026 schon eine Aussicht, was den Austragungsort betrifft? Wird das Turnier definitiv wieder oder definitiv nicht wieder am Riedhof stattfinden?

Weder das eine noch das andere. Wir haben einen Vertrag über zwei Jahre, sprich 2024 und 2025, wobei wir auch für das Jahr 2026 im Ring sind. Seitens des Veranstalters, der Deutschen Golfsport GmbH respektive des Deutschen Golf Verbands, ist aber noch nicht entschieden, wo das Event 2026 stattfinden wird. Wir wären aber sehr gerne bereit, auch ein drittes Mal die besten Amateure Deutschlands zu begrüßen.

 

Worauf freut sich Kariem Baraka am meisten in diesem Jahr beim Final Four?

Ich freue mich darauf, die Teams zu beobachten, und auf die ganz besondere Dynamik an diesem Wochenende. Wie reagieren Mannschaften auf unzufriedenstellende Ergebnisse am Vormittag? Wie reagieren sie nachmittags, um das Match noch zu drehen? Und dann natürlich insbesondere auf den Sonntag, wenn es darum geht, welche Mannschaften sich in den Finals durchsetzen. Ich kann es nur jedem Golffan und auch jedem Sport-Fan aus der gesamten Region ans Herz legen, raus zum Riedhof zu kommen und dieses wirklich einmalige Turnier und diese ganz besondere Stimmung live mitzuerleben.

 

Der Sonntag wird ja auch wieder auf Sky und in diesem Jahr erstmals live im Free-TV auf Sport1 zu sehen sein. 

Richtig. Und es ist großartig, dass dadurch viele live bei der Entscheidung am Sonntag dabei sein können, für die die Anreise nach Südbayern verständlicherweise zu weit wäre. Aber um es noch einmal zu erklären: Das Final Four bietet zum zweiten Mal in Süddeutschland ein völlig anderes Golf-Erlebnis, als man es sonst kennt, wenn man zum Beispiel zu einer BMW International Open oder zu einer German Challenge geht. Dort ist natürlich Golfsport der absoluten Spitzenklasse zu sehen, aber es sind Einzelturniere, jeder spielt für sich, jeder kämpft nur für den eigenen Sieg. Teamwettbewerbe wie das Final Four, wie auch der Ryder Cup oder der Solheim Cup, machen meiner Ansicht nach zum Zuschauen nochmal deutlich mehr Spaß. Zum einen durch den Matchplay-Charakter, die vielen direkten Duelle der Spielerinnen und Spieler. Und zum anderen durch die großen Emotionen, die hier jederzeit zu spüren und oftmals auch laut und deutlich zu hören sind, und die sich am Ende in grenzenlosem Jubel manifestieren. Jeder, der sich davon überzeugen möchte, sollte am ersten August-Wochenende rauskommen zum Riedhof.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Für die Darstellung dieser Inhalte von Instagram benötigen wir Ihre Einwilligung. Wenn Sie die Inhalte aktivieren, werden Ihre Daten verarbeitet und es werden Cookies zum Zwecke der Reichweitenmessung und des profilbasierten Online-Marketings auf Ihrem Endgerät gespeichert sowie von diesem gelesen. Informationen und Hinweise zur Einwilligungs-, Widerrufs- und Widerspruchsmöglichkeiten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und der Datenschutzerklärung von Instagram.
Inhalte laden
Instagram-Beiträge immer entsperren

Weiteres zum Thema

Tipps der Redaktion