Panorama

So geht’s nach den Bränden auf Golfanlagen in Dortmund und Hamburg weiter


20. Januar 2023 , Thomas Kirmaier


Das abgebrannte Gebäude des GC Hamburg Wendlohe. Die Behörden ermitteln derzeit noch nach der Ursache. © Christoph Lampe
Das abgebrannte Gebäude des GC Hamburg Wendlohe. Die Behörden ermitteln derzeit noch nach der Ursache. © Christoph Lampe

Kurz vor und kurz nach dem Jahreswechsel war es auf zwei deutschen Golfanlagen in Dortmund und Hamburg zu Großbränden gekommen. Golf.de hat sich bei den betroffenen Betreibern bzw. Clubs sowie bei Ermittlungsbehörden nach dem aktuellen Stand erkundigt.

Für die Verantwortlichen der GolfRange in Dortmund war das ein Riesenschock: Nach dem Hochwasser-Schaden, der rund eineinhalb Jahre zuvor entstanden war, als Gebäude teils brusthoch unter Wasser gestanden hatten, war man lange und intensiv mit Renovierungsarbeiten beschäftigt. Anfang Dezember 2022 gab es dann ein offizielles Re-Opening, fünf Tage später brannte es lichterloh auf der Anlage. Beim Brand im Dortmunder Stadtteil Wambel standen die Abschlagshütten, die sich inmitten einer Galopprennbahn befinden, meterhoch in Flammen. Zahlreiche Einsatzkräfte waren mitten in Nacht stundenlang damit beschäftigt, Schlimmeres verhindern (wir berichteten).

Nun, wenige Wochen später, scheint Bewegung in die Sache zu kommen, denn wie die zuständigen Ermittlungsbehörden bekannt geben, handelt es sich beim Feuer auf der GolfRange Dortmund um vorsätzliche Brandstiftung: „Es gibt Zeugenaussagen, wonach drei Personen dabei beobachtet wurden, wie sie den Brand mit Fackeln gelegt haben“, erklärt ein Sprecher des zuständigen Kriminalkommissariats in Dortmund auf Golf.de-Anfrage. Die Brandstifter seien anschließend mit einem E-Cart vom Clubgelände geflüchtet und hätten das Fahrzeug auf einem naheliegenden Friedhof abgestellt. Spuren seien gesichert, „wir warten derzeit auf die Ergebnisse“, so der Polizist.

Für die Betreiber der GolfRange ist das ein GAU. Nach dem Hochwasserschaden von 2021 habe man sich gerade erholt, als plötzlich der Brand alle Pläne und Hoffnungen vernichtete. Der Platz sei zwar bespielbar (Winterbetrieb), derzeit arbeite man allerdings mit Hochdruck an einer Lösung, um auch den Range-Betrieb schnell wieder möglich zu machen. Die Verantwortlichen der GolfRange stehen in ständigem Kontakt mit Versicherung, Gutachtern und Behörden.

Brandursache in Hamburg noch unklar

Bezüglich des Großbrandes, der in der Nacht auf 11. Januar 2023 im GC Hamburg Wendlohe ausgebrochen war (Golf.de berichtete ebenfalls), sind die zuständigen Behörden noch nicht so weit wie die in Dortmund. Zur Ursache des Feuers heißt es von einer Sprecherin der zuständigen Polizeidienststelle Bad Segeberg: „Die Ermittlungen zur Ursache des Brandes sind noch nicht abgeschlossen. Es gibt aktuell weder Hinweise auf Brandstiftung noch auf einen technischen Defekt.“ Da die Untersuchungen jedoch noch „in alle Richtungen“ liefen, könne auch beides zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Die Schadenshöhe wird auf rund eine Million Euro beziffert.

„Wichtig für unsere Mitglieder ist, dass sie wissen, der Club existiert und lebt weiter. Hier wird auch in Zukunft Golf gespielt“, sagt Christoph Lampe. Der Geschäftsführer des GC Hamburg Wendlohe blickt nach dem ersten Schock der Nachricht des Feuers wieder deutlich positiver in die Zukunft. Der Platz sei bespielbar und seit wenigen Tagen gibt es einen organisierten Ausgabeservice, über den Mitglieder ihre Bags abholen können. Lampe: „Ein Großteil hat Glück gehabt, weil das Erdgeschoss der Caddyhalle weitgehend verschont geblieben ist.“

Ebenso unversehrt sind die nach dem letzten Brand angeschafften Batterieschränke, was den Löscharbeiten entgegenkam. Apropos: Lampe ist immer noch begeistert und dankbar, wie viele Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren nach Alarmierung schnell vor Ort waren und wie professionell diese agierten. Dafür wolle man sich unbedingt noch erkenntlich zeigen. Und: „Wir werden alles daran setzen, das abgebrannte Gebäude so schnell wie möglich wieder aufzubauen“, so Lampe.