USWO 2022

Lindblads Traumtag, Popov beste Deutsche


3. Juni 2022 , Thomas Fischbacher


Traumtag für Ingrid Lindblad bei der US Women's Open 2022
Traumtag für Ingrid Lindblad bei der US Women's Open 2022 | © Jared C. Tilton/Getty Images

Amateurin Ingrid Lindblad spielt groß auf, Mina Harigae führt und Sophia Popov kommt gut aus den Startlöchern.

Für Ingrid Lindblad stand bereits vor dem ersten Abschlag fest, dass die erste Runde der US Women’s Open etwas ganz Besonderes werden würde. Ungläubig blickte die schwedische Amateurin kurz vor den ersten Schlägen des Turniers in Pine Needles, North Carolina, auf die Scorekarte, die sie von ihrer Mitspielerin erhielt. Sie gehörte keiner geringeren als Annika Sörenstam. 

Sörenstam feiert in dieser Woche ihr Major-Comeback (erster Start seit 14 Jahren) beim mit zehn Millionen Dollar dotierten Turnier. Sie gewann bis zu ihrem Karriereende 2008 zehn Majors und 72 mal auf der LPGA Tour. Und ging mit ihrer fast 30 Jahre jüngeren Landsfrau auf die Runde. Major-Gewinnerin So Yeon Ryu machte das Trio perfekt. 

Lindblad ist die Nummer zwei der Amateurinnen-Weltrangliste. Ins Major-Feld war sie kurzfristig als Reservistin gerutscht. So kurzfristig, dass sie sich erstmal nach einem Caddie umsehen musste.

Die Erfahrung von 26 LPGA-Siegen an der Seite

Über die Kontakte ihres Trainers wurde die junge Schwedin fündig. Keine geringere als Sophie Gustafson, die während ihrer Laufbahn 26 Mal auf der LPGA Tour gewann, unterstützte sie an der Tasche. Die beiden lernten sich dabei erst kurz vor Anpfiff kennen. Lindblad checkte Gustafsons Instagram-Profil, um mehr über sie zu erfahren. Die Kompetenz von 26 Tour-Siege an der Seite, eine der Besten aller Zeiten als Spielpartnerin – ein unwirkliches Szenario für die junge Lindblad. 

Sörenstam beendeten ihre erste US-Open-Runde seit 2008 mit 74 Schlägen (+3, T86) schlaggleich mit So Yeon Ryu, Lindblad hingegen machte einen unglaublichen Tag noch ein Stück weit unglaublicher – und kam mit einer 65 (-6) zurück ins Clubhaus. Nie zuvor war eine Amateurin mit einem besseren Ergebnis in eine US Women’s Open gestartet.
 


„Dachte, das kann nicht wahr sein...”

„Ich habe ein paar Schläge nahe an die Fahne gebracht, und dann war mein Putting heute großartig”, kommentierte Lindblad. „Ich habe ein paar Pars gerettet und ein paar Birdie-Putts gelocht. Es hat einfach vom Fairway bis zum Grün funktioniert.”

„Als ich sah, dass ich mit ihr (Annika Sörenstam) spielen werde, war ich schockiert. Ich dachte, das kann nicht wahr sein. Es war unglaublich, als ich dann am ersten Abschlag ihre Scorekarte in die Hand bekam. Aber es war wirklich cool. Wir hatten viel Spaß da draußen. Es gab ein paar Fist-Bumps bei Birdies und hat wirklich unglaublich Spaß gemacht.”

Lindblad belegt nach der ersten Runde Platz zwei, ein Schlag fehlt auf die amerikanische Solheim-Cup-Spielerin Mina Harigae, die bei ihrer 64 (-7) insgesamt neun Birdies notierte. 

Popov beste Deutsche

Auch Sophia Popov startete solide in das Turnier. Die deutsche Major-Gewinnerin belegt nach einer Par-Runde Position 28. Popov kam an einem spielerisch abwechslungsreichen Tag auf fünf Birdies, drei Bogeys sowie ein Doppel-Bogey auf der zwölften Bahn. 

Caroline Masson liegt nach einer 72 (+1) auf dem geteilten 47. Platz und hat ebenfalls beste Chancen, auch am Wochenende noch mit dabei zu sein. Die Ergebnisse der weiteren Deutschen: Isis Gabsa (74, +3; T86) und Amateurin Alexandra Försterling (80, +9, T147).

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