Tour-Vorschau

Das Masters – wo Geschichten entstehen


9. April 2024 , Daniel Dillenburg


Es ist Zeit für ein weiteres Kapitel Masters-Geschichte.
Es ist Zeit für ein weiteres Kapitel Masters-Geschichte. | © Warren Little/Getty Images

Die 88. Ausgabe des Masters Tournaments steht an. 89 Spieler sind am Start und jeder einzelne möchte seine persönliche Geschichte im Augusta National schreiben. Der Nährboden für solche ist bei keinem anderen Turnier so fruchtbar wie beim ersten Major des Jahres.

Major: Masters Tournament

Augusta National, Georgia, 11. bis 14. April

Es kommen Frühlingsgefühle auf. Ja, dies könnte auch am Wetter, an den sommerlichen Temperaturen in Deutschland oder an der ausverkauften Sonnencreme beim Drogeriemarkt um die Ecke liegen. Wir jedoch haben einen anderen Anhaltspunkt: Wir befinden uns in der zweiten Aprilwoche. Und woher wissen wir das so genau? Das Masters steht vor der Tür und das erste Major des Jahres findet immer in der zweiten Aprilwoche statt. Das hat Tradition und diese Tradition ist uns Golffans heilig. Keine andere Golfveranstaltung löst eine solche Vorfreude auf ein Event aus, bei dem am Ende – wie bei jedem anderen Turnier auch - der Spieler gewinnt, der über vier Tage die wenigsten Schläge benötigt.

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Doch das Masters ist eben mehr als nur ein Turnier. Mehr als nur ein Major. Hier im Augusta National werden jedes Jahr in der zweiten Aprilwoche Geschichten geschrieben, über die mitunter noch in Jahrzehnten gesprochen wird. Im vergangenen Jahr schrieb Jon Rahm seine Geschichte: Am Geburtstag seines Idols, Seve Ballesteros, konnte er das Masters gewinnen. Ballesteros, selbst zweimaliger Masters-Champion, hätte diesen Dienstag seinen 67. Geburtstag gefeiert. Die spanische Golflegende schrieb 1980 seine unvergessene Geschichte in Augusta, als er als erster Europäer das Masters gewann. Landsmann Rahm wiederum zählt in dieser Woche erneut zu den Top-Favoriten und ist einer von 13 LIV-Spielern im Feld. Vielleicht schreibt LIV in diesem Jahr seine eigene Geschichte?

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Die letzte erfolgreiche Titelverteidigung liegt jedenfalls schon eine Weile zurück: 2002 gelang es Tiger Woods, das zweite Jahr in Folge in Augusta zu gewinnen. 22 Jahre später ist der fünfmalige Masters-Sieger zwar im Feld, von einem sechsten Green Jacket aber so weit entfernt wie vielleicht noch nie in seiner Karriere. Mitte Februar spielte der 48-Jährige sein einziges Turnier in diesem Jahr, musste jedoch im Verlauf der zweiten Runde des Genesis Invitational frühzeitig aufgeben. Das Masters ist Woods‘ erstes Major seit einem Jahr. Damals humpelte er in Runde drei mit großen Schmerzen vom Platz des Augusta National und konnte ebenfalls nicht zu Ende spielen.

Eine erste Trainingsrunde in dieser Woche von Woods in Augusta verlief immerhin vielversprechend. Wie stark ist der 15-malige Major-Sieger? Hierzu mehr >>>


Ein weiterer Spieler, der stark im Fokus stehen wird: Rory McIlroy. Zehn Jahre ist es her, dass der Nordire ein letztes Major gewinnen konnte. Eigentlich unvorstellbar, wenn man überlegt, wie gut und konstant er in dieser Zeit gespielt hat. Aber bei den ganz großen Turnieren fehlten oft wenige Schläge zum fünften Major-Erfolg. McIlroy tritt in dieser Woche zum zehnten Mal mit der Chance auf den Karriere-Grand-Slam in Augusta an. 2022 wurde er hier Zweiter. Nur allzu gerne würde er der sechste Spieler überhaupt werden, der alle vier Majors gewinnen konnte. Damit es dieses Mal endlich klappt, hat er einige Dinge in seiner Vorbereitung auf das Masters geändert. Hierzu mehr >>>

Kommen wir zur deutschen Masters-Geschichte in dieser Woche: Nach der verletzungsbedingten Absage von Bernhard Langer liegt die Hoffnung Golf-Deutschlands allein auf Stephan Jägers breiten Schultern. Dank seines Durchbrucherfolgs bei der Houston Open sicherte sich der Münchner eines der letzten Masters-Tickets und feiert sein Debüt in Augusta. Am Montag ging es mit Frau und Kind nach Georgia, die am Mittwoch gemeinsam mit dem Elite-Team-Germany-Spieler auf dem Platz unterwegs sein werden, wenn der traditionelle Par-3-Contest auf dem Plan steht. Wie Jäger erst kürzlich in einem Interview bei Golf.de zu Protokoll gab, freut er sich natürlich auf das „ganze Erlebnis drumherum“. Der Genuss steht im Vordergrund. Aus sportlicher Sicht ist das erste Mal Augusta immer eine Wundertüte. Debütanten tun sich auf dem Platz meist schwer. Der letzte Spieler, der bei gleich seinem Masters-Debüt gewinnen konnte, war Fuzzy Zoeller 1979.

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Ein Name, der in dieser Vorschau natürlich nicht fehlen darf: Scottie Scheffler. Dazu passend ein Fun Fact: Wer war der einzige Spieler, der Scheffler bei dessen vergangenen drei PGA-Tour-Starts schlagen konnte? Richtig! Stephan Jäger. Dies spricht nicht nur für den Deutschen, sondern in erster Linie natürlich für die Nummer eins der Welt, die auch als absoluter Top-Favorit in diese Woche geht. Vor zwei Jahren konnte er in Augusta gewinnen und mit seinen zwei Siegen zuletzt dürfte das Selbstvertrauen am Anschlag sein. Bei seinem aktuellen Ball Striking reicht Scheffler vermutlich schon ein lauwarmer Putter, um beim Masters erneut vorne mitzuspielen.

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Das leere Blatt Papier mit der Überschrift „88. Masters Tournament“ liegt parat und wir sind gespannt, welche Geschichten in diesem Jahr niedergeschrieben werden. Der Nährboden ist, wie immer in Augusta, fruchtbar. Bleibt nur die Frage, wie wir Golffans live dabei sein können, wenn die Geschichten entstehen. Dazu haben wir hier einen Überblick über die TV- und Livestream-Zeiten >>>

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