US Open

Vor Finaltag: Fowler und Clark in Führung, McIlroy engster Verfolger


18. Juni 2023 , Marcel Czack


Duell zweier Mega-Talente: Rory McIlroy und Rickie Fowler haben beide gute Chancen auf den US-Open-Sieg.
Duell zweier Mega-Talente: Rory McIlroy und Rickie Fowler haben beide gute Chancen auf den US-Open-Sieg. | © Getty Images

Rickie Fowler kommt seinem Traum vom ersten Majorsieg in Runde drei der US Open einen Schritt näher. Rory McIlroy und Scottie Scheffler halten Anschluss an die Spitze.

Die Chancen stehen gut, dass der Los Angeles Country Club am Finaltag der 123. US Open zur Bühne eines spannungsgeladenen Hollywood-Dramas mit Erlösungspointe wird. Der mögliche Klimax: Ein Duell zweier Spitzensportler, die nicht nur einander, sondern auch ihre jeweiligen Dämone bekämpfen. Die Hauptdarsteller: Rickie Fowler und Rory McIlroy.

Fowler hat trotz zahlreicher Chancen in seiner Karriere noch nie ein Major gewonnen; McIlroy das letzte Mal vor neun Jahren bei der PGA Championship 2014. Eine Entwicklung die angesichts des enormen Talents, mit dem beide Spieler gesegnet sind, kaum jemand vorausgesehen hatte.

Am Samstagabend in L.A. sorgten Fowler und McIlroy dafür, dass ihre Erlösungsgeschichten eine reelle Chance haben. Fowler wird nach einer Even-Par-70 in Runde drei am Finaltag zusammen mit Underdog Wyndham Clark in der letzten Gruppe spielen. Mit zehn unter Par teilt sich das Duo die Spitzenposition. McIlroys 69 in der dritten Runde brachte ihn mit neun unter Par auf den alleinigen dritten Platz.

Mit einem Sieg würde Fowler eine für ihn frustrierende Titelflaute beenden, die seit seinem fünften und letzten Triumph auf der PGA Tour bei den Phoenix Open 2019 schon fast vier Jahre anhält. In dieser Zeit war der viermalige Ryder-Cup-Spieler und ehemalige Weltranglistenvierte nicht nur ohne Sieg geblieben; In der Weltrangliste war Fowler bis auf Platz 185 (im Herbst 2022) abgerutscht. Nach einer ereignisreichen zweiten Runde, in der er acht Birdies und sechs Bogeys notierte und damit die Führung von Tag eins halten konnte, spielte Fowler in Runde drei mit Bedacht. Auf seiner Scorekarte standen am Moving Day zwar immer noch drei Birdies und drei Bogeys, darunter ein frustrierender Dreiputt in der Dämmerung an Loch 18, doch reichte das Tagesergebnis von Even Par für die Verteidigung der Spitzenposition sowie die erstmalige 54-Loch-Führung bei einem Major.


„Das wäre natürlich riesig", sagte Fowler zum möglichen Sieg. „Ich habe eine Menge Leute, Familie und Freunde, die diese Woche hier draußen sind. Wir haben morgen eine Chance. In Anbetracht der letzten Jahre habe ich keine Angst, zu versagen. Ich habe mich damit auseinandergesetzt. Wir werden einfach Spaß haben, weiter versuchen, alles zu geben und sehen, wo wir an der 18 stehen."

Und dann ist da noch Rory McIlroy, der ironischerweise aus einem Ort namens Holywood in der Nähe von Belfast stammt. Seine Leidensgeschichte unterscheidet sich von der von Fowler darin, dass er sein Spiel nie wirklich verloren hat. Seit seiner sensationellen Saison 2014 hat es für den Nordiren bei den Majors nur einfach nicht mehr für einen Sieg gereicht. In jenem Jahr gewann er die Open in Royal Liverpool und die PGA Championship in Valhalla, nachdem er zuvor bereits die Titel bei den US Open 2011 und der PGA Championship 2012 geholt hatte.

In den vergangenen elf Monaten hatte McIlroy bei den Majors einiges an Herzschmerz zu ertragen. Bei den Open in St. Andrews im letzten Sommer hatte er nach 54 Löchern in Führung gelegen, war am Ende aber einem phänomenal aufspielenden Cameron Smith unterlegen. Beim diesjährigen Masters – dem einzigen der vier Majors, dass er noch nie gewinnen konnte – verpasste er den Cut, während er letzten Monat bei der PGA Championship in Oak Hill einen soliden, aber wenig spektakulären siebten Platz einfuhr. „Es ist eine weitere Chance, etwas wirklich Besonderes in meiner Karriere zu erreichen und ich freue mich darauf", sagte McIlroy am Samstagabend. 


Mit sieben unter Par und drei Schlägen Rückstand auf Fowler und Clark ist auch der Weltranglistenerste Scottie Scheffler noch im Rennen um den Titel. Dem Weltranglistenersten gelang am Moving Day ein spektakuläres Eagle-Birdie-Finish zur 68 (-2). Scheffler wird am Finaltag als alleiniger Vierter zusammen mit Rory McIlroy in der vorletzten Gruppe starten.

Martin Kaymer, einziger Deutscher im Feld, hatte den Cut nach zwei Runden verpasst.

 

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