PGA Tour

Inklusive Regenrinne: Spieths spektakuläre 18


7. April 2024 , Daniel Dillenburg


Let me entertain you: Jordan Spieth sorgt für Spektakel in Runde drei der Texas Open.
Let me entertain you: Jordan Spieth sorgt für Spektakel in Runde drei der Texas Open. | © Brennan Asplen/Getty Images

Vom Baum zum Abfluss und weiter in die Regenrinne des Clubhauses: Jordan Spieth sorgt bei der Texas Open für ein paar unterhaltsame Minuten. Das Ergebnis dieses Abenteuers auf der 18 schmeckt ihm jedoch nicht.

Die Ausgangslage war ordentlich: Jordan Spieth erreichte die 18 des TPC San Antonio als geteilter Siebter und das abschließende Par 5 zählt zu den leichtesten Löchern des Platzes. Doch die dritte Runde der Texas Open hielt ein spektakuläres Ende für den Ryder-Cup-Spieler parat. Ein Spektakel, auf das Spieth, der am ersten Tag noch ein Hole-in-One gespielt und damit ein Auto gewonnen hatte, sicherlich gerne verzichtet hätte – die Zuschauer eher nicht. Denn der gebürtige Texaner sorgte, wie man es von ihm gewohnt ist, für Unterhaltung.

Es begann mit einem verzogenen Drive, der unter einem Baum landete. Die Lage des Balls war mittelmäßig. Langes Gras und einige Felsbrocken erschwerten Spieth den zweiten Schlag. Die sichere Variante – zurück auf das Fairway chippen - kam für den 30-Jährigen nicht in Frage. Spieth-typisch musste ein nahezu unmöglicher Schlag her. Er setzte zum hohen Slice an. Es blieb jedoch beim Versuch. Spieths Ball prallte von einem Ast ab und flog in eine Penalty Area, wo ihn ein massiver Betongully erwartete.


Weil er sich in einer Penalty Area befand, erhielt Spieth keine straflose Erleichterung von dem Abfluss, der den direkten Weg zum Grün blockierte. Es musste also improvisiert werden – Spieths Spezialgebiet. Er hatte zwei Optionen: Entweder nimmt er einen Drop mit Strafschlag in Kauf oder er visiert das Dach des Clubhauses an, das sich etwa 90 Meter links der 18. Spielbahn befindet. „Wenn ich ihn auf das Dach schlage, wo wäre dann mein Drop?" fragte Spieth einen Rules Official, der am Ort des Geschehens eingetroffen war. Das Clubhaus befand sich nicht im Aus.

Spieth griff zum Wedge und zielte direkt auf das Clubhausdach. Der Schuss saß, der Plan ging auf. Spieths Ball rollte in die Regenrinne und somit durfte er einen straflosen Drop nahe des Fairways in Anspruch nehmen, da ihm auch noch das große Scoreboard im Weg stand. Nach drei wilden Schlägen lagen noch etwa 113 Meter zwischen ihm und dem Loch. Ein Up-and-Down zum Par wäre möglich gewesen. Doch Spieth ließ zunächst seinen Pitch kurz und benötigte dann drei Putts. Die Odyssey auf der 18 endete mit einem schmerzhaften und zugleich unterhaltsamen Doppel-Bogey.