Tour-Vorschau

Das Tour-Geschehen nimmt Fahrt auf


16. Januar 2024 , Daniel Dillenburg


Marcel Siem schlägt die zweite Woche in Folge in Dubai ab und Bernhard Langer feiert sein Saison-Debüt auf Hawaii.
Marcel Siem schlägt die zweite Woche in Folge in Dubai ab und Bernhard Langer feiert sein Saison-Debüt auf Hawaii. | © golfsupport.nl

Hochkarätig besetzte Turniere in Dubai und Kalifornien sowie Saisoneröffnungen auf PGA Tour Champions und LPGA Tour. Die Winterpause auf den internationalen Profi-Touren ist beendet. Die Tour-Vorschau:

DP World Tour: Hero Dubai Desert Classic

Emirates GC, VAE, 18. bis 21. Januar

Was auf der PGA Tour die sogenannten „Elevated Events“ sind, ist auf der DP World Tour die Rolex Series. Diese Premiumserie besteht aus fünf Events, die sowohl mehr Preisgeld als auch mehr Race-to-Dubai-Punkte verteilen als reguläre Turniere und entsprechend hochkarätig besetzt sind. Die mit neun Millionen US-Dollar dotierte Dubai Desert Classic ist der erste Stopp der Rolex Series 2024. Nur wenige Tage nach dem Dubai Invitational steht also das nächste Event in Dubai auf dem Programm und zwei der Hauptprotagonisten des Jahresauftakts sind auch im Emirates GC dabei: Rory McIlroy und Dubai-Invitational-Champion Tommy Fleetwood. Die beiden Ryder-Cup-Kollegen und guten Freunde boten sich einen hochspannenden Titelkampf am Sonntag mit dem besseren Ende für den Engländer.

McIlroy und Fleetwood sind zwei von insgesamt vier Top-20-Spielern im Feld. Sein Turnierdebüt feiert Open-Champion Brian Harman aus den USA. Zudem ist Fleetwoods Landsmann Tyrrell Hatton am Start. Erneut im Rampenlicht steht jedoch McIlroy. Der Nordire ist Titelverteidiger des traditionsreichen Events und jagt seinen insgesamt vierten Titel bei der Dubai Desert Classic, die zum 35. Mal stattfindet. Der Sieg im vergangenen Jahr war gleichbedeutend mit seinem ersten Triumph bei einem Rolex-Series-Event. Seinen zweiten feierte McIlroy wenige Monate später bei der Scottish Open. Folgt nun der nächste? Die Form beim 34-Jährigen stimmt jedenfalls. Beim Dubai Invitational wurde er geteilter Zweiter.


In einer guten Form scheint sich auch Elite-Team-Germany-Spieler Yannik Paul zu befinden. Beim Jahresauftakt in der vergangenen Woche spielte der 29-Jährige lange Zeit oben mit und wurde am Ende geteilter Achter. Die längere Winterpause hat den gebürtigen Frankfurter also nicht aus dem Rhythmus gebracht. Paul muss man auch im Emirates GC wieder auf dem Zettel haben. Etwas holpriger kamen Marcel Siem, Hurly Long, Maximilian Kieffer und Nick Bachem ins neue Jahr. Von ihnen erreichte niemand die Top 35 bei dem auf 60 Spieler limitierten Event. Sein Jahresdebüt feiert Marcel Schneider, der sich zuletzt in Belek auf die anstehenden Turniere in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorbereitete.

PGA Tour: The American Express

Pete Dye Stadium Course, La Quinta Country Club, Nicklaus Tournament Course, Kalifornien, 18. bis 21. Januar

Das American Express ist traditionell stark besetzt. Das Event in La Quinta, Kalifornien, findet seit 1960 auf der PGA Tour statt und zeichnete sich stets durch sein besonderes Format aus. Bis zum Jahr 2012 wurde die ehemals unter dem Namen Desert Classic laufende Veranstaltung über fünf statt der gewöhnlichen vier Tage ausgetragen. Zudem handelte es sich hierbei lange Zeit um ein Pro-Am. Inzwischen ist das American Express ein reguläres PGA-Tour-Event, das aber immer noch auf drei unterschiedlichen Plätzen stattfindet: La Quinta Country Club, Nicklaus Tournament Course und Pete Dye Stadium Course. Die letzteren beiden gehören zum PGA West. Der Cut wird entsprechend nach drei Runden gezogen, wenn alle Spieler jeden Kurs einmal gespielt haben.

Die Finalrunde findet dann auf dem Pete Dye Course im PGA West statt. Im vergangenen Jahr holte der Spanier Jon Rahm seinen zweiten Sieg bei diesem Turnier. Der Spanier wird nach seinem LIV-Wechsel nicht zur Titelverteidigung antreten. Daher zählen andere Spieler zu den Top-Favoriten. Insgesamt sind zehn der Top-25-Spieler im Feld. Darunter auch die Nummer eins der Welt, Scottie Scheffler. Der US-Amerikaner fühlt sich durchaus wohl in La Quinta und erreichte hier schon dreimal die Top 25. Ein mit Spannung erwartetes Comeback feiert Schefflers Landsmann Daniel Berger, der seit der US Open 2022 nicht mehr auf der PGA Tour im Einsatz war. Probleme an der unteren Bandscheibe hatten ihn knapp 18 Monate lang ausgebremst.


Offensichtlich topfit ins neue Jahr gestartet ist Elite-Team-Germany-Spieler Stephan Jäger. Bei der Sony Open in der vergangenen Woche wurde der Münchner geteilter 18., nachdem er vier Runden in Folge unter Par blieb. Seine unglaubliche Cut-Serie - inzwischen sind es 18 Cuts in Folge - hat also weiter Bestand und soll in dieser Woche ausgebaut werden. Jäger beendete das American Express im vergangenen Jahr unter den Top 40 und kann sich auf seine enorme Erfahrung verlassen.

Nicht ganz so viel, aber dafür eine ganz besondere Erfahrung machte Matti Schmid in La Quinta. Vor einem Jahr beendete der Elite-Team-Germany-Spieler das American Express auf dem geteilten sechsten Platz und feierte damit sein zweitbestes Saisonergebnis auf der PGA Tour. Was Schmid hier entgegen kommt, sind die vielen Birdie-Chancen, die sich auf den drei Plätzen bieten. Der gebürtige Regensburger ist für seine Fähigkeit bekannt, enorm niedrige Runden spielen zu können. Ein frühes Erfolgserlebnis in dieser Saison würde Schmid, der auf Hawaii den Cut verpasste, entgegenkommen.

PGA Tour Champions: Mitsubishi Electric Championship

Hualalai GC, Hawaii, 18. bis 20. Januar

Hawaii, die Dritte. Nach zwei PGA-Tour-Events auf der paradiesischen Insel findet nun der Saisonauftakt der PGA Tour Champions auf Hawaii statt. Die Seniorentour geht in ihr 45. Jahr und die Mitsubishi Electric Championship ist das erste von 28 Turnieren in dieser Saison. Vor der neuen Spielzeit stellen sich einige interessante Fragen: Kann Steve Stricker ein zweites Jahr in Folge derart dominieren, dass die Spannung schon mehrere Wochen vor dem Finale verpufft? Dehnt Bernhard Langer seinen Rekord weiter aus und sammelt Titel Nummer 47? Und gewinnt Alex Cejka nach drei Major-Titel auch mal ein reguläres PGA-Tour-Champions-Event?

Dass sich dem 53-jährigen Cejka in dieser Woche die Gelegenheit bietet, auch mal ein Nicht-Major zu gewinnen, hat er seinen Erfolgen bei der Regions Tradition, der Senior PGA Championship und der Senior Open Championship zu verdanken. Wobei ihm einer dieser Siege schon gereicht hätte. Denn für den Saisonauftakt sind alle Major-Champions der vergangenen fünf Jahre startberechtigt. Hinzukommen die Gewinner von regulären Turnieren aus den vergangenen zwei Saisons. Entsprechend hochkarätig ist das mit zwei Millionen US-Dollar dotierte Turnier, das traditionsgemäß auf dem Hualalai Golf Course stattfindet, besetzt. Stricker, Langer, Steven Alker. Alle sind sie in dieser Woche dabei und kämpfen um den ersten Titel des Jahres.


Rekord-Champion der Mitsubishi Electric Championship – gemeinsam mit dem Spanier Miguel Angel Jimenez – ist der 66-jährige Langer. 2009, 2014 und 2017 konnte der Bayer die Saisoneröffnung bereits gewinnen. Titelverteidiger und Top-Favorit ist Stricker, der im vergangenen Jahr insgesamt sechs Titel holte.

LPGA Tour: Hilton Grand Vacations Tournament of Champions

Lake Nona Golf and Country Club, Florida, 18. bis 21. Januar

Saisonstart heißt es auch bei den Ladies der LPGA Tour. Es ist die 74. Saison, die eingeläutet wird, und die sechste Ausgabe des Tournament of Champions, die insgesamt 35 Turniersiegerinnen aus den vergangenen zwei Jahren in Florida versammelt. Ihr jeweiliges Turnierdebüt feiern die amtierenden Major-Siegerinnen Lilia Vu, Ruoning Yin und Allisen Corpuz, die auf ehemalige Weltranglistenerste wie Lydia Ko und Nelly Korda treffen. Die Riege der Youngsters wird von der Schwedin Linn Grant angeführt, die genauso 2023 ihren ersten Titel auf der LPGA Tour feierte wie Toptalent Rose Zhang. Insgesamt geht es bei dem 72-Löcher-Event um 1,5 Millionen US-Dollar Preisgeld.


Was den Saisonauftakt so einzigartig macht, ist die Mischung aus den besten Spielerinnen der LPGA Tour und Stars aus Unterhaltung, Sport und Musik. Ursprünglich war das Turnier ein Event der PGA Tour Champions, bei dem die Männer neben Prominenten spielten. Seit 2019 ist das Tournament of Champions Teil des LPGA-Kalenders und lockte bereits Stars wie Larry Fitzgerald aus der NFL, Ray Allen aus der NBA oder den Schauspieler Brian Baumgartner in den Lake Nona Golf and Country Club. In diesem Jahr werden unter anderem der ehemalige Fußballstar Landon Donovan, der sein Debüt beim Tournament of Champions geben wird, und der ehemalige Baseballstar John Smoltz abschlagen. Zudem ist auch wieder Hall of Famerin Annika Sörenstam im Feld der Prominenten, die unabhängig von den Profis um eine Trophäe spielen.

Deutsche sind beim Saisonauftakt nicht dabei.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Korn Ferry Tour: The Bahamas Great Abaco Classic
The Abaco Club on Winding Bay, Bahamas, 21. bis 24. Januar

Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller