Beckenbauer

Des Kaisers Kolumne über Golf, Langer und das Masters


12. Januar 2024 , Thomas Kirmaier


Besondere Beziehung: Bernhard Langer und Franz Beckenbauer bei einem Golfturnier im Sommer 2007 in Bad Griesbach. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Besondere Beziehung: Bernhard Langer und Franz Beckenbauer bei einem Golfturnier im Sommer 2007 in Bad Griesbach. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach

Franz Beckenbauer war Weltstar, Kaiser, Lichtgestalt. Dass er eine besondere Beziehung zu Golf hatte, schrieb er selbst in einem Zeitungsartikel, in dem es vor allem um Bernhard Langer und dessen Masters-Sieg 1993 geht. Beckenbauer war damals live dabei.

Franz Beckenbauer war Deutschlands vielleicht bekanntester Botschafter in der Welt. Der am 7. Januar 2024 nach langer Krankheit verstorbene „Kaiser“ hatte auch eine besondere Beziehung zum Golfsport (wir berichteten). Aber Beckenbauer war nicht nur Fußball-Legende und Lichtgestalt, er war auch Kolumnist und Reporter. Golf.de hat einen interessanten Artikel im Archiv gefunden, den Beckenbauer am 4. April 2004 in der Welt am Sonntag veröffentlichte. Titel: „Ewiger Ruhm auf engstem Raum“. Spannende Zeilen, die verdeutlichen, wie sehr der „Kaiser“ am Golfsport hing.

„Golf gehört bei mir zum Pflichtprogramm. Ich spreche von den Übertragungen vor allem am Sonntag auf Premiere. Ich sitze dann oft bis 24 Uhr vor dem Bildschirm, um mitzuverfolgen, was auf der amerikanischen PGA Tour gerade passiert“, schrieb Beckenbauer darin. Mit der für ihn typischen Selbstironie beklagte er, dass sich sein Handicap von 7,0 auf 9,7 verschlechtert habe, weil er sich um die Fußball-WM 2006 in Deutschland kümmern müsse.

Und dann verriet der „Kaiser“, für welches Turnier er alles stehen und liegen lässt: das Masters in Augusta. In Beckenbauers Text steht: „Für mich ist das ein ganz besonderes Turnier, weil in Georgia eine einmalige Atmosphäre herrscht. Das hängt mit der Tradition des Turniers zusammen, natürlich auch damit, dass es das einzige Major-Turnier ist, das immer am gleichen Ort ausgetragen wird.“ Er muss es wissen, denn 1993 und 1994 war Beckenbauer als Co-Kommentator von Harry Valérien live vor Ort dabei gewesen und schildert seine Eindrücke im Welt-Artikel: „Ich komme das erste Mal nach Augusta, in dieses Heiligtum amerikanischen Golfs, und es gewinnt ein Deutscher. Der einzige Deutsche, der überhaupt mitgespielt hat. Das war damals einfach unglaublich.“

Franz Beckenbauer

16. Mai 2001: Franz Beckenbauer spielt in St. Leon-Rot eine Runde Golf mit Tiger Woods. © Michael Kienzler/Getty Images
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude - und der Interviews. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude mit Fans und Autogrammjägern. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer (hier mit Bernhard Langer und Freund Alois Hartl) war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer (hier mit Bernhard Langer) war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
Für Franz Beckenbauer war der Golfplatz ein Ort der Ruhe und der Erholung, aber auch der Freude. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach
In Bad Griesbach ist ein Golfplatz nach ihm benannt - der Beckenbauer Golf Course, designed by Bernhard Langer. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach

Nach 1985 hatte Langer 1993 zum zweiten Mal in Augusta gewonnen – vor den Augen Beckenbauers, der seine Bewunderung über die sportlichen Leistungen seines bayerischen Freundes im Artikel 2004 verewigte: „Für mich ist Bernhard Langer ein Jahrhundertsportler, denn in einer Sportart über 25 Jahre auf diesem Niveau aktiv zu sein, ist absolut ungewöhnlich und grenzt an ein Wunder. Dazu kommt, dass er sich über all die Jahre einer Übermacht von amerikanischen und britischen Profigolfern gegenüber sah. Er war auf sich allein gestellt, er hat Erfolge gefeiert, aber musste auch viele Rückschläge überstehen, bei denen ihm niemand helfen konnte. Er hat sich trotzdem behauptet.“

Beckenbauer hatte aufgrund seiner Bekanntheit die Chance, mit zahlreichen Sportstars zu golfen: Tiger Woods, Alex Cejka, Boris Becker und viele mehr. Die Runden mit Langer blieben ihm allerdings besonders in Erinnerung. In seinem Artikel fand er viel Lob: „Ich habe mit ihm mehrfach eine Runde gedreht und ich sage: Es gibt keinen anderen Menschen, der als Spielpartner so freundlich und zuvorkommend ist.“

Am Ende des Textes heißt es: „Wenn Bernhard Langer noch einmal unter die Top Ten kommt, dann wäre das sensationell. Für ihn wird es in Augusta immer schwieriger, weil ja der Platz mehrfach verlängert worden ist und er nicht zu den Longhittern zählt.“ Langer schaffte es tatsächlich noch zweimal in die Top Ten beim Masters: 2004 und 2014, ausgerechnet in jenem Jahr, in dem Deutschland Fußball-Weltmeister wurde.