Long-Drive-WM

Für die Endrunde fehlt nur ein Yard


27. Oktober 2023 , Thomas Kirmaier


Zwei Deutsche und die Weltmeisterin: Sonya Knebel (l.) feierte ihre Premiere bei der Long-Drive-WM. Den Titel holte die US-Amerikanerin Monica Lieving (M.). Theresa Reil (r.) aus Bayern verpasste wie Knebel den Sprung in die Endrunde.
Zwei Deutsche und die Weltmeisterin: Sonya Knebel (l.) feierte ihre Premiere bei der Long-Drive-WM. Den Titel holte die US-Amerikanerin Monica Lieving (M.). Theresa Reil (r.) aus Bayern verpasste wie Knebel den Sprung in die Endrunde. | © Privat

Für Sonya Knebel (Valley) war es eine aufregende Premiere bei der Long-Drive-WM in Atlanta. Es waren weitere Deutsche am Start, aber die Titel gehen in diesem Jahr an die US-Amerikaner Monica Lieving und Kyle Berkshire.

„Es war eine hammergeile Woche. Ich habe die Zeit sehr genossen, das hat sehr viel Spaß gemacht.“ Sonya Knebel ist angekommen in der Community der Long-Driver. Als Amateur-Europameisterin hatte sich die 26-jährige Bundesligaspielerin aus dem GC München Valley für die Weltmeisterschaft in Atlanta qualifiziert. Bei ihrer Premiere in den USA lernte sie nicht nur viele neue Leute kennen, sondern machte auch in Sachen Performance Werbung in eigener Sache.

Die Konkurrenz der Long-Drive-Ladies war am Freitag in drei Gruppen à neun Spielerinnen eingeteilt, von denen die Top Fünf jeweils in die Zwischenrunde am Samstag aufrückten. „Am Anfang war ich doch etwas nervös, aber es lief danach doch wie am Schnürchen, denn ich habe die Grid ganz gut getroffen und meine Drives jedes Mal über 300 Yards gehauen, der längste war sogar 319 Yards lang“, erzählt Knebel. In ihrer Gruppe hatte sie es mit ehemaligen Weltmeisterinnen zu tun, schlug sich aber tapfer – und hatte Pech, denn im Stechen um Platz fünf fehlte der Münchner gerade einmal ein Yard zum Einzug in die Zwischenrunde. „Das war zwar bisserl grausam für den Kopf, aber es war trotzdem großartig.“


Sie sei sehr happy mit ihrer Leistung. „Ich glaube, ich habe einigen, die schon länger dabei sind, ein bisschen Angst einjagen können und bin sehr gut in die Long-Drive-Familie aufgenommen worden“, freut sich die Bayerin, die bereits nach fünf Wochen Spezial-Training mit der Weltspitze mithalten konnte. In Sachen Schlägerkopfgeschwindigkeit gehörte sie schon zu den Top-Spielerinnen. Sie müsse nur den Ball noch besser treffen, um ganz vorne dabei zu sein.

Den WM-Titel bei den Damen sicherte sich die US-Amerikanerin Monica Lieving aus Denver, die im März 2022 mit Long-Drive begonnen hatte. Sie schlug den Ball beim Wettkampf in Atlanta im Schnitt rund 350 Yards weit. Mit der Oberbayerin Theresa Reil und Patricia Klemm aus Remscheid waren neben Sonya Knebel zwei weitere deutsche Damen in Atlanta am Start. Beide scheiterten ebenfalls in ihren Gruppen bereits in Runde eins jeweils knapp.

Im Wettkampf der Herren setzte sich mit Kyle Berkshire der Favorit durch. Der Mann aus Florida hatte wenige Wochen zuvor mit einem 529 Meter langen Hieb (468 Meter Carry!) einen neuen Allzeit-Rekord aufgestellt, der bis dato längste, gemessene Golfschlag der Welt. „Es ist schwer zu glauben, dass ich mich jetzt dreimaliger World-Long-Drive-Champion nennen darf“, sagte Berkshire. Auf dem Weg zu diesem Sieg habe er viele Widrigkeiten überwinden müssen, „so dass sich dieser Sieg noch ein wenig spezieller anfühlt“.

Mit Martin Borgmeier war in der Herren-Konkurrenz ein Medaillenanwärter aus Deutschland bei der WM in Atlanta am Start. Der Münchner hätte seinen Titel aus dem Vorjahr gerne verteidigt, überstand die ersten drei Runden ohne Probleme, brachte im Achtelfinale allerdings zu wenige Bälle im zugewiesenen Korridor unter und verpasste den Einzug in die Gruppe der Top Acht. Finn Quade, Bundesligaspieler aus dem G&LC Berlin-Wannsee, war zweiter Deutscher im Feld dieser Long-Drive-WM, schaffte es bis in Runde drei, scheiterte dann aber und verpasste den Einzug ins Achtelfinale.

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