Long-Drive-EM

Beim Debüt gleich Europameisterin


29. September 2023 , Thomas Kirmaier


Da ist der Pokal: Sonya Knebel vom GC München Valley ist Long-Drive-Europameisterin und hat sich für die WM in Atlanta qualifiziert. © Stefan Heigl
Da ist der Pokal: Sonya Knebel vom GC München Valley ist Long-Drive-Europameisterin und hat sich für die WM in Atlanta qualifiziert. © Stefan Heigl

Eigentlich hatte Sonya Knebel gar nicht vor, an diesem Contest teilzunehmen. Jetzt ist die Bundesliga-Spielerin aus dem GC München Valley plötzlich Long-Drive-Europameisterin.

„Ich habe so etwas noch nie gemacht. Insofern war es eine Premiere für mich, aber es hat mächtig Spaß gemacht“, erzählt Sonya Knebel. So irgendwie war das alles Neuland für die 26-Jährige. Zumal: Die Bayerin kommt aus der südlichsten Ecke der Republik (Garmisch-Partenkirchen) und war bei den European Long Drive Championships im GC Warnemünde fast schon Ausländerin. Egal, sie meisterte ihr Debüt mit Bravour und holte mal eben den Siegerpokal.

Im Finale der Amateurinnen setzte sich Knebel gegen ihre Landsfrau Antonia Hempel durch. Beide hatten beim Showdown sechs Bälle, die sie auf der Range in die Grid (abgemessener Zielbereich) bringen mussten. Knebel hatte mit 291 Yards (266 Meter) – Carry wohlgemerkt – klar die Nase vorn und holte Gold. „Das ist so ein cooles Event. Die Zuschauer feuern dich an wie beim Eishockey. Da bist du voll mit Adrenalin“, erzählt die Siegerin. Sogar die Beste in der Lady Pro Wertung, die Österreicherin Katharina Heiss, kam mit 280 Yards nicht an die Länge der Oberbayerin heran.


Das Herren-Amateur-Finale gewann der Schotte Harry Rogan mit 348 Yards gegen den Schweden Linus Alvin (337). In der Open Divison waren die richtig schweren Jungs am Start, darunter Long-Drive-Champion Martin Borgmeier, der im vergangenen Jahr die Weltmeisterschaft in Nevada mit einem 389-Meter-Drive für sich entschieden hatte. Borgmeier schlug im Viertelfinale zwar den Berliner Finn Quade, scheiterte im Halbfinale aber am Engländer Luke Curtis, der sich im Finale gegen den Deutschen Vincent Palm mit einem 373-Meter-Hieb den Titel holte.

Und wie geht’s jetzt für Europameisterin Sonya Knebel weiter? „Mitte Oktober darf ich zur Weltmeisterschaft nach Atlanta. Das wird richtig aufregend“, erzählt sie. Dann wird sie sich mit den Besten der Welt messen. Bis dahin gilt es, etwas an der Kraft zu arbeiten. Länger als 300 Meter war sie noch nie, aber wer weiß? Immerhin hat sie eine ganz neue Disziplin für sich entdeckt. Dabei hatte sie die European Championship bei der Saisonplanung doch gar nicht auf dem Schirm. Manchmal kommt es eben anders als man denkt.