Kolumne

What sells?


10. Oktober 2023 , Carsten Moritz


Golfmentor
Golfmentor | © C.Moritz

Golfmentor Carsten Moritz schreibt in seiner neuen Kolumne über die Suche nach Neugolfern, Wirtschaftlichkeit, passende Zielgruppen und Marketingstrategien.

Der deutschsprachige Golfsport hat ein Ziel. Golf soll sich so positiv entwickeln, dass ausreichend Neugolfer auf die Anlagen strömen. Dort sollen sie ausreichend Monetäres hinterlassen, welches sowohl die demografischen, die umweltpolitischen als auch die sozialen Probleme beheben lässt. Eigentlich ganz einfach. 

Ganze Heerscharen an Beratern, Fachleuten und sachkundigen Bürgern beschäftigen sich rund um die Uhr mit den ausgemachten Problemen und naheliegenden Lösungen. Ein immer wiederkehrendes Kernthema ist die öffentliche Wahrnehmung des Golfsports, der immer noch an seinen Klischees hängen bleibt wie ein Kaubonbon an den Zähnen.

Golf ist altbacken, uncool, für Rentner und reiche Leute mit zu viel Zeit. Nicht wenige Umtriebige versuchen die Klischees aufzubrechen und Golf auf ihre Art „cool“ zu machen. Dies erfolgt oftmals über Content in den sozialen Medien. Schaut man hier genauer hin, könnte man vermuten, dass sich zu viele selbsternannte Content Creator, Blogger oder Influencer lediglich selbst feiern und auch ihre Auftritte in den sozialen Golfmedien verbleiben. Die Konzentration gilt den Golffreunden. Oder irre ich mich? 

Wenn man etwas „cool“ machen und verkaufen möchte, beachtet man doch Zielgruppen und Marketingstrategien. Nicht, dass ich Experte wäre, aber sollte Werbung zum Beispiel nicht authentisch sein? Golf hat eine Menge zu bieten und die Messages müssten doch nur entsprechend an die Zielgruppe gebracht werden, oder?  Dass der Markt ein komplexes Gebilde mit zahlreichen Musterlösungen ist, dürfte nicht überraschen. Können wir uns dort etwas absehen? Unter dem Motto s** sells wird heutzutage leider immer noch recht erfolgreich beworben. Prähistorische Mechanismen scheinen weiterhin zu funktionieren, aber ich denke nicht, dass es zu dem modernen Produkt Golf in der Breite passt. 

Vielleicht ist es aber einen Blick wert! Schließlich wollen wir Golf verkaufen und kein Produkt gegen ständiges Wasserlassen. Ohne zu ordinär werden zu müssen, sprechen wir vermutlich mehr junge Kundschaft mit schönen Menschen, vielleicht etwas eventmäßiger Partylaune und viel Witz an. Auch junge Menschen lehnen überdrehte, sinnleere und wenig authentische Inhalte gerne ab. Der Grat ist schmal und die Aufgabe groß. Andere Zielgruppen benötigen andere Impulse. Was sagen denn golfaffine Marketingprofis dazu? 

Meine bescheidene Meinung aus der Sicht eines Marketingamateurs kann ich Ihnen verraten. Die Zielgruppen Kinder, Jugendliche, Best Ager und Senioren benötigen jeweils die richtigen Impulse und authentische Botschaften sowie die Möglichkeiten, um sich für das Produkt Golf zu interessieren.  Wie gesagt - Golf hat etwas zu bieten, muss sich jedoch dort verkaufen, wo die nichtgolfenden Zielgruppen eher anzutreffen sind. In jedem Fall sollte es dann so interessant gemacht werden, dass die Klischees pulverisiert, die Lust auf Golf geweckt und - enorm wichtig - Möglichkeiten geboten werden. Und wer ist dafür individuell besser geeignet als Sie, liebe Leser? 

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