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Frost auf Grüns und Fairways? So verhalten Sie sich richtig


8. Februar 2023 , Thomas Kirmaier


Golf auf frostigem Untergrund - vor allem im Frühjahr gilt es, die Regeln des Winterspielbetriebes zu beachten. © Getty Images
Golf auf frostigem Untergrund - vor allem im Frühjahr gilt es, die Regeln des Winterspielbetriebes zu beachten. © Getty Images

Der Frost hat Deutschland in diesen Tagen wieder fest im Griff. Im Winterspielbetrieb gibt es für Golfer einige wichtige Regeln zu beachten, um langfristige Schäden bei den aktuell tiefen Temperaturen zu vermeiden.

Vor allem im Süden und im Osten der Republik zeigen die Thermometer derzeit Werte im einstelligen, nachts sogar im zweistelligen Minusbereich. Im Norden und im Westen Deutschlands ist es nicht ganz so kalt, aber frostig ist es allemal. Was wenig verwundert, denn es ist Winter. Klar flüchten da einige Sehnsuchts-Golfer in den Süden, um es sich irgendwo in wärmeren Gefilden auf den Grüns und Fairways gemütlich zu machen.

Manche zieht es aber auch bei eisigen Temperaturen auf den heimischen Platz. Vor allem dann, wenn wie aktuell vielerorts die Sonne scheint. In solchen Fällen müssen Golfer ihr kurzes Spiel meist auf Wintergrüns trainieren. Und das hat gute Gründe, denn das Bespielen, insbesondere der empfindlichen Grüns, führt bei widrigen Witterungsbedingungen oft zu nachhaltigen Schäden, die teilweise erst Jahre später zum Tragen kommen und deren Beseitigung mit erhöhtem Pflegeaufwand oder gar Umbaumaßnahmen verbunden sind.

Bei Temperaturen unter 4 Grad findet kein Rasenwachstum mehr statt; ein solches ist aber unerlässlich für die Regeneration der Fläche. Gründe, warum der Platz bei Frost gesperrt werden muss:

  • Fußtritte und Fahrspuren bei Frost zerstören das Pflanzengewebe der Gräser und hinterlassen hässliche Narben im Rasen
  • Tritt- und Fahrspuren stören über einen längeren Zeitraum die Optik der Rasenflächen, zum Teil bis in die Sommermonate hinein
  • Die Erholungsphase der Rasenflächen im Winter kann mehrere Wochen dauern
  • Beschädigte Pflanzenteile werden leichter von Krankheitserregern befallen
  • Feuchte Böden werden bei Belastung stärker verdichtet. Schäden am Grasbestand und Bodenverdichtungen fördern das Einwandern von Unkräutern sowie die Anfälligkeit gegenüber Rasenkrankheiten. Hierdurch wird die Qualität der Rasenflächen negativ beeinflusst, die Putt-Eigenschaften der Grüns werden verschlechtert.
Strenger Frost hat Deutschlands Golfanlagen fest im Griff.
Strenger Frost hat Deutschlands Golfanlagen fest im Griff. | © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach


Golfer, die ihre Bags tragen, haben zwar in der Regel einen etwas höheren Bodendruck als Golfer, die ihre Bags auf Trolleys (je nach Bereifung) schieben oder ziehen, dennoch sprechen einige Gründe für das Verbot von Trolleys und insbesondere von Carts:

  • Ein Golfer mit Trolley belastet etwa die 10-fache Fläche, ein Cart belastet etwa die 50-fache Fläche
  • Der Bodendruck durch Carts ist etwa doppelt so hoch wie bei Trolleys
  • Engstellen werden durch Trolleys und Carts an den gleichen Stellen wiederholt belastet
  • „Tragende” Golfer weichen automatisch Nassstellen aus, Cart-Fahrer hingegen jedoch nicht unbedingt
  • Aufspritzendes Dreckwasser durch Carts hindern die Gräser an der Fotosynthese

Natürlich können die Regelungen zum Winterspielbetrieb auf Golfanlagen unterschiedlich gehandhabt werden. Das liegt an klimatischen Unterschieden oder verschiedenen pflanzenbaulichen und vegetationstechnischen Voraussetzungen. Daneben spielt aber auch die Nutzungsfrequenz der Anlage sowie die Philosophie und finanzielle Ausstattung des Golfclubs oder Betreibers eine Rolle. Insbesondere während der Übergangszeiten im Spätherbst und im Frühjahr ist deshalb das Verständnis der Golfer für die Wachstumsbedingungen des Rasens besonders gefordert.

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