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Golf am Fuße des Fujiyama


26. April 2024 , Thomas Kirmaier


Herrliche Kulisse mit Blick auf den Vulkan Fujiyama: der Gotemba Course von Taiheiyo in Japan. © Taiheiyo Club
Herrliche Kulisse mit Blick auf den Vulkan Fujiyama: der Gotemba Course von Taiheiyo in Japan. © Taiheiyo Club

Er ist der Newcomer auf der DP World Tour und Gastgeber der ISPS Handa Championship 2024: Der Gotemba Course des Taiheiyo Club bietet einen grandiosen Ausblick auf Japans höchsten Berg.

Taiheiyo ist ein riesiges Golf-Konsortium in Japan. Insgesamt 17 Plätze gehören zum Unternehmen. Der Gotemba Course in der gleichnamigen Stadt (Präfektur Shizuoka) ist dabei das Flaggschiff der Taiheiyo-Familie und bietet eine spektakuläre Kulisse für das diesjährige Gastspiel der DP World Tour in Japan. Dabei ist der Gotemba Course kein Unbekannter, wenn es um hochklassige, internationale Turniere geht: Seit seiner Eröffnung 1977 findet dort jährlich das Taiheiyo Masters statt, ein Event der Japan Golf Tour. Die Anlage war zudem Gastgeber des World Cup of Golf 2001, als Team Südafrika mit Ernie Els und Retief Goosen den Titel holte. Und in diesem Jahr wird es mit der Asien-Pazifik-Amateurmeisterschaft noch ein weiteres Highlight geben.

Das Par 70-Layout des Gotemba Course ist für die Pros der DP World Tour 6641 Meter lang. 2018 wurde die Anlage, die sich über leichte Hanglagen erstreckt, renoviert. Der Gotemba präsentiert schnelle Grüns und einige anspruchsvolle Doglegs. Platzkenntnis ist hier definitiv von Vorteil. Man muss sich aber auch an die klimatischen Gegebenheiten anpassen. Wie schnell das Wetter wechseln kann, erlebten die Pros in der Woche der ISPS Handa Championship 2024, als es in der Proberunde aus Eimern regnete und einen Tag später wieder die Sonne schien, ehe der Nebel einsetzte. Der Gotemba ist einer der besten Golfplätze des Landes - und das nicht nur, wegen seines sensationellen Blickes auf den Vulkan Fujiyama, den mit 3776 Metern höchsten Berg des Landes, der seit 2013 Teil des Weltkulturerbes ist.


Die Verantwortlichen von Taiheiyo werben auf der Website mit hoher Platzqualität, die auf eine Tradition Japans zurückzuführen sei: „Auf der ganzen Welt ist Japan berühmt für die Schönheit und Gelassenheit seiner einzigartigen Gärten und bietet Raum für Erholung und Reflexion. Kein Zweifel, die japanische Gartenarbeit ist ein kultureller Schatz. Sie können sicher sein, dass das gleiche Styling und die Liebe zum Detail an den Fairways, Grüns und Bunkern der Taiheiyo-Plätze zu sehen ist.“

Natürlich profitieren sie auch in Japan vom Golf-Boom in Asien. Vor allem die starken Koreanerinnen haben in der Weltspitze inzwischen das Kommando übernommen. Dazu Indien, Thailand, China – und Japan. Mit Hideki Matsuyama hatte das Land der aufgehenden Sonne 2021 seinen ersten Masters-Champion gefeiert. Die Olympischen Spiele im selben Jahr in Tokio haben mit den Golfwettkämpfen im Kasumigaseki Country Club ebenfalls einen Impuls gegeben. Gute Erinnerungen an Taiheiyo hat auch Sandra Gal, die 2016 beim LPGA-Gastspiel in Japan starke Zehnte geworden war – damals auf dem Minori Course.

Golfer aus aller Welt sind sich einig: Du hast erst in Japan gegolft, wenn du auf dem Gotemba Course gespielt hast. Die Kultur, die Natur – diese Kombi scheint auch etwas zu sein, das Elite-Team-Germany-Spieler Yannik Paul gut gefällt: „Die Grüns sind überwältigend und könnten kaum besser sein“, so Paul. Er genieße es in Japan, fühle sich wohl und spiele sowieso besser, wenn er viel Reis isst. Der wird ihm ganz sicher auch im Clubhaus des Gotemba Course nicht ausgehen.

  • Platzrekord Gotemba Course: 63 (-7) von Takumi Kanaya (2019), Keita Nakajima (2019), Ryosuke Kinoshita (2020), Riki Kawamoto (2022) und Taiki Hoshida (2023)
  • Bestes Gesamtergebnis: -23 (265) vom Hideki Matsuyama (Taiheiyo Masters 2016)
  • Größter Vorsprung eines Siegers: 7 Schläge, Hideki Matsuyama (2016)