Panorama

Handyverbot beim Masters: Das sagen die Spieler


4. April 2024 , Felix Grewe


Szenen, die beim Masters undenkbar sind: Fans mit Handys am Platzrand.
Szenen, die beim Masters undenkbar sind: Fans mit Handys am Platzrand. | © golfsupport.nl/Ken Murray/Icon Sportswire

Beim Masters in Augusta gilt ein striktes Handyverbot für Zuschauer, Journalisten und Betreuer. Auch für die Spieler gibt es strenge Regeln. Manche stört es nicht, andere widersetzen sich ...

Es gibt viele gute Gründe für eine Reise zum Masters nach Augusta. Der große Sport ist längst nicht alles. Das Pimento-Cheese-Sandwich zum Beispiel ist purer Genuss und nirgendwo so gut wie hier. Zumindest behaupten das viele, vielleicht ein ähnliches Phänomen wie die Begeisterung für die Erdbeeren in Wimbledon. Der Kurs gleicht einem Kunstwerk, Amen Corner und die weltberühmte Hogan-Bridge muss jeder Golfer zumindest einmal gesehen haben, der sich dem Sport verbunden fühlt. 

Die Chance auf eine digitale Pause

Ein weiterer Grund für einen Besuch in Augusta ist die digitale Pause, zu der einen die Turnierverantwortlichen zumindest auf dem Clubgelände zwingen. Handys sind nämlich nach wie vor nicht gestattet auf der ehrwürdigen Anlage. Wer sich mit Freunden unter dem berühmten Baum vor dem Clubhaus oder vor einem der Merchandise-Shops treffen möchte, braucht deshalb neben Glück vor allem Geduld. Bei einem Verstoß gegen die strenge Vorschrift droht der sofortige Verweis von der Anlage – und ein lebenslanger Ausschluss von den Ticketverlosungen. 

Strenge Regeln für Fans, Journalisten, Betreuer und Spieler

Medienvertretern geht es übrigens ähnlich: Sie dürfen ihre Handys zwar mitbringen, jedoch nur eingeschränkt im Pressezentrum nutzen. Es darf weder als Aufnahmegerät noch als Kamera verwendet werden, schon gar nicht draußen auf dem Platz. Wer dort erwischt wird, dem kann sofort die Arbeitserlaubnis entzogen werden. 

Und die Spieler? Für die gibt es einen Raum in der Umkleidekabine, in dem die Nutzung des Handys gestattet ist. Ein wenig sollen sich die strengen Vorschriften für die Profis in den vergangenen Jahren jedoch gelockert haben, heißt es. So ist es ihnen inzwischen zumindest erlaubt, Schwünge auf der Driving Range zu filmen, ebenso wie das Überqueren der legendären Hogan-Bridge. Der Schlüssel sei es, diskret zu sein, wird Matt Kuchar auf dem US-Portal Golfweek zitiert. „Man ist ein bisschen nervöser und unsicherer, was man darf und was nicht“, sagt er.  

Wie Player, Morikawa & Co. ohne Handy klarkommen

Golfweek hat auch mit anderen Profis gesprochen, die streng geregelte Handynutzung ist schließlich ein Thema für alle. Oder für fast alle. Brian Harman etwa gehört zu jenen, die sich daran nicht sonderlich stören. „Es bringt nichts, eines zu haben, denn alle, mit denen ich in dieser Woche sprechen muss, wie mein Trainer, mein Manager oder meine Frau, sind auf dem Golfplatz und haben selbst keins", sagt er. Ebenso entspannt ist auch Gary Player, der nüchtern kommentiert: „Darüber musste ich mir noch nie Gedanken machen, weil ich noch nie ein Handy benutzt habe.“ Anders als Billy Horschel, der sagt: „Ich habe es immer in meiner Hosentasche, bis ich auf der Runde abschlage. Ich benutze es auf der Driving Range. Stelle ich es dort zur Schau? Nein. Auf keinen Fall.“ Und Collin Morikawa gesteht: „Ich habe gelernt, dass ich es an ein paar Stellen heimlich benutzen kann.“ 

Darüber, ob das Verbot der Smartphone-Nutzung noch zeitgemäß ist, lässt sich diskutieren. Unstrittig ist: Nirgendwo ist es einfacher, sich eine digitale Erholung zu gönnen als beim Masters ...