IAM AK 50

Auftakt mit Hole in One


30. Juni 2023 , Christopher Tiess


Robert Paas spielt nicht nur ein Ass auf Bahn 11, sondern gleich noch ein Birdie auf Bahn 12 hinterher. T6 lautet seine starke Platzierung.
Robert Paas spielt nicht nur ein Ass auf Bahn 11, sondern gleich noch ein Birdie auf Bahn 12 hinterher. T6 lautet seine starke Platzierung. | © C&V Sport Promotion

Die Internationalen Amateurmeisterschaften der AK 50 stehen an. Das Feld ist zu Gast im GC Teutoburger Wald - und der anspruchsvolle Platz weiß sich gegen den Ansturm aus neun Nationen zu wehren. Nur Tom Sweigart (USA) kann den Platzstandard zur Eröffnung knacken. Und Robert Paas knackt Bahn 11 per Hole in One.

Wiesbaden. Es ist einige Jahre her, da war der Golfclub Teutoburger Wald Gastgeber der Deutschen Meisterschaften der Jungen. Und gerade erst in der vergangenen Saison haben die Ostwestfalen die NRW-Meisterschaften austragen lassen. Ein internationales Teilnehmerfeld ist für das Team um Michael Vormbäumen allerdings Neuland. Dennoch war dem sportlich engagierten Clubmanager von Beginn an klar: die IAM AK 50 ist genau das Richtige. 

Er sagt: „Mir ist es wichtig, dass wir sportlich engagiert sind. Wir wollen unsere Mannschaften nach vorne bringen. Und insgesamt gehören für uns als Club dann auch große Meisterschaften dazu. Wir haben uns auch auf die Deutschen Lochspielmeisterschaften beworben. Aber die IAM AK 50 ist wirklich ein superschönes Turnier. Und ich muss sagen: die Arbeit mit den Schiedsrichtern und auch mit dem Scoring macht richtig viel Spaß. Das sind Profis, das merkt man.“

Als es um seinen Meisterschaftsplatz geht, sagt Vormbäumen: „Die Anlage ist sehr anspruchsvoll, sie verzeiht wenig Fehler. Trotzdem ist sie wunderschön. Sie hat viele Fairways mit Hanglagen. Es geht bergauf, bergab. Man darf hier die Geduld nicht verlieren - sollte immer schön defensiv und taktisch spielen.“

Doppelspitze bei den Damen

Bei den früh gestarteten Damen konnten sich vor allem Franca Fehlauer-Lutter (Hamburger GC) und Alexandra Kölker (GC Bergisch Land) gut mit dem Platz arrangieren. Sie beendeten ihre erste Runde mit 74 Schlägen (+2) und stehen gemeinsam an der Spitze des Feldes. Dabei hatte die Hamburgerin gar keinen guten Start: nach drei Bahnen hatte sie bereits drei Schlagverluste auf ihrer Scorekarte stehen. Doch sie setzte ein Birdie hinterher und ab da spielte sie ihre Runde mit Even Par. 

Und auch Nationalspielerin Alexandra Kölker geht letztendlich happy vom Platz: „Ich bin mit meiner Auftaktrunde sehr zufrieden. Der Platz ist ja nicht leicht spielen, sondern sogar gut herausfordernd. Enge Bahnen, gut platzierte Bunker, viele Hänge. Und dann wirklich gut zu spielende Grüns. Besser kann man immer spielen, aber ich bin froh, dass ich so gut von der Runde gekommen bin. Ich komme aus Wuppertal, das ist auch kein ebener Platz. Ich kenne die Gegebenheiten also recht gut. Ich habe mich für das Turnier hier vor allem auf mein Kurzes Spiel und auf die Grüns eingestellt. Das hilft mir am meisten auf einem fremden Platz.“

Und ihr Turnierziel? Das hat bei Kölker rein gar nichts mit Platzierungen zu tun. Sie sagt: „Ich will mich für die Team-EM qualifizieren, weil das so ein tolles Erlebnis war. Die Chance zu haben, da nochmal mitzuspielen, ist der Motor für mich. Ich durfte dreimal dabei sein und es war jedes Mal etwas Besonderes. So etwas erlebt man nicht jeden Tag. So sportlich fair und dann dieser Spirit - das ist ein Geschenk.“

Die Doppelspitze wird verfolgt von dem Who-is-Who des deutschen Seniorinnen-Golfsports. Platz drei belegt Stephanie Kiefer (G&LC Kronberg) mit 75 Schlägen (+3). Susanne Lichtenberg (Krefelder GC) steht mit 76 Schlägen auf Rang vier. Und auch die weiteren dicht folgenden Platzierungen sind mit Sibylle Gabler, Manon Harsch, Silvia Wilms, Patsy Stoehr und Britta Schneider hochkarätig besetzt.

Das Ass ist versichert

Bei den Herren sind es neben den Deutschen auch mehrere internationalen Spieler, die nach dem ersten Tag auf den Podestplätzen stehen. Allen voran konnte Tom Sweigart (USA) seinen Auftakt als Erfolg verbuchen. Mit 69 Schlägen (-3) marschierte über den Platz. Sein einziger Schlagverlust fiel an Bahn 13 als Doppelbogey zweifach schlimm aus, dafür jedoch konnte der früh gestartete Amerikaner die folgenden fünf Bahnen mit Drei unter Par absolvieren und somit ein starkes Finish absolvieren.

Auf T2 folgen ihm gleich vier schlaggleiche Spieler: Karl Bauer (AUT), Gerald Ulbricht (G&LC Kronberg), Marco Wohlwend (GSV Düsseldorf) und Andrew Bruce (Luxemburg) haben allesamt den Platzstandard (72; Even Par) gespielt. Und auf dem geteilten sechsten Rang liegt unter anderem Robert Paas (Düsseldorfer GC). Der hat auf seiner relativ farbenfrohen Scorekarte eine „1“ an Bahn 11 notieren dürfen. Der Rheinländer, der im Hauptberuf als Versicherungsexperte tätig ist, sagte gleich als erstes: „Dieses Hole in One ist versichert - das versteht sich von selbst.“ 

Und er erklärt die Umstände des Ausnahmeschlags: „Wir hatten 132 Meter und etwas Gegenwind. Ich hab mein Eisen 8 gepitcht. Und plötzlich sagt Thomas Fili zu mir: der ist drin. Dabei war ich noch nicht mal emotional aufgerieben. Ich habe allerdings auch wirklich versucht, darauf zu achten. Ich konnte dann auch gleich das Birdie hinterher schieben.“ 

Und Paas fügt noch hinzu: „Ich bin überrascht, welch’ guten Ergebnisse hier gespielt werden, denn der Platz hat es in sich. Ich finde es auch toll, dass der DGV so eine IAM ausrichtet. Das ist hier ein tolles Teilnehmerfeld, alle sind da, es ist eine familiäre Stimmung. Und dann vor allem auch die internationalen Spieler. Es gibt wirklich einige Jungs, die fahren die Saison lang von Ort zu Ort. Es findet ja jede Woche eine IAM statt.“

Paas liegt übrigens schlaggleich mit Stefan Sachs (GC Kassel-Wilhelmshöhe), der immer gut für ein starkes Abschneiden ist. Beide sind nur einen Schlag hinter Platz zwei und vier Schlägen hinter dem Führenden. Der zweite Turniertag verspricht Spannung.