Böse Verbesserung?

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal mit Peter Pitchgut und Michael Missgunst und die Verbesserung der Spiellinie durch das Zurücklegen eines Divots.

Die Situation: 

Der Ball von Peter Pitchgut liegt rechts vor dem Grün, etwa 20 Meter zum Grünrand und nur zehn Meter bis zu einem Bunker. Nach eingehender Konferenz mit seinen vier Wedges im Bag, entscheidet er sich dann doch für das „normale“ Pitching Wedge. Er schaut sich an, ob er wegen der Neigung des Grüns etwas links oder rechts anhalten muss, da fällt ihm ein herausgeschlagenes Divot in seiner Spiellinie auf, das seinen Ordnungssinn beleidigt. 

Kurz entschlossen legt er es wieder ordentlich in das Loch zurück, das er neben dem Divot sieht. Plötzlich hört er hinter sich lauten Protest seines Mitspielers Michael Missgunst: „Du hast Deine Spiellinie verbessert! Das darfst Du nicht! Dafür bekommst Du Strafschläge!“

Peter schaut sich seine Spiellinie an und entgegnet freundlich, ob das wirklich so sei? Er wolle ja schließlich nicht in den Bunker putten, sondern mit dem Wedge darüber pitchen…

Wer von beiden hat Recht?

Die Lösung:

Regel 8.1 untersagt es dem Spieler, Bedingungen zu verbessern, die den Schlag beeinflussen. Die Klarstellung 8.1a/1 führt sogar den Fall auf, dass ein Spieler ein Divot in der Spiellinie zurücklegt.

Da in diesem Fall hier der Schlag über den Bunker kaum ernsthaft von dem Divotloch beeinflusst wird, wurden auch keine Bedingungen für den Schlag verbessert und Michael muss sich die Strafschläge bis zum nächsten Mal aufheben.