Regelfrage #21

Warum jetzt ein anderer Zähler?


24. Mai 2023 , Dietrich von Garn


Zilli Zähltnichtjedenschlag
Zilli Zähltnichtjedenschlag | © golfsupport.nl/Asanka Ratnayake/Icon Sportswire

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal mit Vinzenz Verbesserer und Zilli Zähltnichtjedenschlag, die vom Clubmanager „getauscht“ wird.

Die Situation: 

Vinzenz Verbesserer kommt mit seiner Freundin Zilli Zähltnichtjedenschlag ins Sekretariat und möchte wieder einmal eine RPR anmelden. Es ist den letzte drei Wochen so gut gelaufen, er hat sich schon in vier RPR von Handicap 15 auf Handicap 5 reduziert, da muss er einfach weitermachen. Auch andere Spieler, die sich von Zilli haben zählen lassen, haben ganz tolle Ergebnisse abgeliefert.

Kurz darauf kommt er aufgeregt aus dem Sekretariat: „So eine Gemeinheit! So ein Mist! Das können die doch nicht machen!“ (Offensichtlich haben „die“ „das“ schon gemacht.) 

Was wird ein verantwortungsbewusster Clubmanager da wohl gemacht haben?

Die Lösung:

Zunächst wird man Vinzenz erklärt haben, dass ein Handicap nicht dafür da es, es möglichst „klein zu kriegen“, sondern dass es zum Vergleich der Spieler in der Nettowertung dient. Ein extremes Reduzieren der Handicaps in RPR ist deshalb unter sportlichen Aspekten kontraproduktiv.

Dann wird man Vinzenz für diese Runde einen anderen Zähler eingeteilt haben, denn der Zähler ist nach der Definition in den Regeln eine von der Spielleitung bestimmte Person.

Wenn der Manager noch gründlicher ist, wird er Zilli sagen, dass man sie zukünftig nicht mehr als Zählerin in RPR akzeptiert, da sie den Spielern damit mehr Schaden als Nutzen bringt. Eine RPR soll Ergebnisse im Rahmen des Handicap erbringen, um eine größere Datenbasis zu schaffen, aber sie soll nicht an Stelle von Turnieren zum Erspielen von Handicaps dienen, die der Spieler im Turnier nicht bestätigen kann.