DP World Tour

Drei Ryder-Cup-Helden machen Schluss mit Europa


4. Mai 2023 , Thomas Kirmaier


Szene aus besseren Zeiten: Sergio Garcia, Lee Westwood und Ian Poulter feiern den Sieg beim Ryder Cup 2014 in Schottland mit Rory McIlroy. Nun kehrt das Trio Team Europa den Rücken. © Ross Kinnaird/Getty Images.
Szene aus besseren Zeiten: Sergio Garcia, Lee Westwood und Ian Poulter feiern den Sieg beim Ryder Cup 2014 in Schottland mit Rory McIlroy. Nun kehrt das Trio Team Europa den Rücken. © Ross Kinnaird/Getty Images.

Lee Westwood, Ian Poulter und Sergio Garcia kehren der DP World Tour nun offiziell den Rücken. Mit dem Trio verliert Team Europa hochdekorierte, ehemalige Ryder-Cup-Helden.

Seit fast drei Jahrzehnten sind die beiden Briten Lee Westwood und Ian Poulter sowie der Spanier Sergio Garcia feste Bestandteile im europäischen Spitzengolf. Alle drei hatten sich im Vorjahr jedoch entschieden, der neugegründeten LIV Golf-Serie beizutreten. Nun haben alle drei, ebenso wie der Engländer Richard Bland, die DP World Tour (DPWT) offiziell verlassen. Damit verbauen sich die Routiniers die Chance auf das Amt des Kapitäns oder des Vize beim Ryder Cup.

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Westwood, der gerade erst seinen 50. Geburtstag feierte, bleibt in Sachen Ryder Cup sogar Europas Rekordhalter mit elf Auftritten. Und auch mit Garcia (43) verliert Europa einen Mann, der Geschichte geschrieben hat: Kein Golfer war beim Ryder Cup jemals erfolgreicher als er, denn Garcia schaufelte beim Kontinentalvergleich insgesamt 25,5 Punkte auf das Konto Europas. Mit Poulter geht ebenfalls ein Akteur, der das Team mehrfach durch seine Leidenschaft zu Höchstleistungen trieb.

Ryder-Cup-Rekorde

Er hält gleich zwei Rekorde: Der Spanier Sergio Garcia war 1999 in Boston mit 19 Jahren und 258 Tagen nicht nur der jüngste Ryder-Cup-Teilnehmer aller Zeiten, er hat mit 28,5 auch die bis dato meisten Punkte beim Turnier eingesammelt. © Stephen Munday/Getty Images
Er ist ebenso ein Mister Ryder Cup: Phil Mickelson (USA) hat zwölfmal als Spieler am Ryder Cup teilgenommen. Keiner hat mehr. © Streeter Lecka/Getty Images
Das Wohnzimmer des Ryder Cup: Nirgendwo wurden mehr Ryder-Cup-Turniere gespielt als im The Belfry Resort in Zentral-England. Viermal war man hier zu Gast - 1985, 1989, 1993 und 2002. © Stephen Munday/Getty Images
Gleich zwei Rekordmänner auf einem Bild: Sie feierten die höchsten Einzelsiege bei einem Ryder Cup. Tom Kite (r.) gewann 1989 gegen Howard Clark ebenso mit 8&7 wie 1997 Fred Couples gegen Ian Woosnam. © Getty Images
Unschlagbares Duo: Die beiden Spanier Seve Ballesteros und José María Olazábal spielten von 1987 bis 1993 15-mal zusammen und holten dabei zwölf Punkte. Rekord. © Simon Bruty/Getty Images
Rekord-Sieg - oder eben Rekord-Niederlage, je nach Perspektive: Team USA überrollte den Gegner aus Europa 2021 mit 19:9. Der Stachel sitzt immer noch tief. © Patrick Smith/Getty Images
Und auch das ist Rekord: Beim Ryder Cup 2006 im irischen K Club gelang Paul Casey ein Hole-in-One auf Bahn 14. © Donald Miralle/Getty Images
Auf der selben Bahn jubelte auch der US-Amerikaner Scott Verplank über ein Ass. Ebenso beim Ryder Cup 2006 im K Club. © Harry How/Getty Images
Und nochmal zwei Rekordmänner auf einem Bild: Raymond Floyd (l.) war 1993 mit 51 Jahren und 22 Tagen der älteste Ryder-Cup-Teilnehmer. Tom Watson (r.) mit 65 Jahren und 22 Tagen beim Ryder Cup 2014 der älteste Captain aller Zeiten. © Montana Pritchard/Getty Images
Und noch ein trauriger Rekord: Der Schwede Henrik Stenson war 2022 Captain des Teams Europa - allerdings nur 16 Wochen, ehe ihn die Organisation wegen seines Wechsels zu LIV suspendierte. © Mike Ehrmann/Getty Images

Die DP World Tour bestätigte derweil die offiziellen Austritte von Garcia, Poulter, Bland und Westwood, die „wegen schwerwiegender Verstöße gegen die Conflicting Tournament Regulation der Tour im vergangenen Juni sanktioniert wurden“, heißt es in einer Erklärung. Das Quartett nahm seinerzeit ohne DPWT-Erlaubnis an der LIV-Auftaktveranstaltung teil. Es ist also nicht unbedingt eine Trennung im Guten, auch wenn man versucht, die Wogen zu glätten: „Die DP World Tour möchte die Gelegenheit nutzen, den vier Spielern für ihren Beitrag zur Tour und insbesondere Sergio, Ian und Lee für die bedeutende Rolle zu danken, die sie über viele Jahre zum europäischen Erfolg im Ryder Cup beigetragen haben“, heißt es in der Erklärung, was irgendwie klingt, als sei die Tür für immer verschlossen.

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