PEO 2023

Hoffnung auf einen Heimsieg


30. März 2023 , Redaktion Golf.de


Vier heiße Kandidaten für die Porsche European Open: Yannick Paul, Maximilian Kieffer, Nick Bachem, Marcel Siem.
Vier heiße Kandidaten für die Porsche European Open: Yannick Paul, Maximilian Kieffer, Nick Bachem, Marcel Siem. | © Getty Images

Nach den starken Erfolgen deutscher Profis auf der DP World Tour, ist die Hoffnung auf einen Heimsieg bei der 40. Porsche European Open Anfang Juni groß.

Deutsche Erfolge auf der DP World Tour hat es in den vergangenen Wochen und Monaten einige gegeben. Der jüngste Triumph von Nick Bachem, der bei der Jonsson Workwear Open seinen ersten großen Titelgewinn feierte, verzückte nicht nur die Fans hierzulande. Auch Marcel Siem (Hero Indian Open), Maximilian Kieffer (D+D Real Czech Masters) und Yannick Paul (Mallorca Golf Open) gelangen in der jüngeren Vergangenheit Coups, mit denen man nicht unbedingt rechnen durfte. Ein deutscher Sieg bei einem deutschen Event der europäischen Tour allerdings liegt lange zurück – 2008 gewann Martin Kaymer zuletzt bei der BMW International Open. 

Worauf sich die deutschen Profis freuen

Auch deshalb ist die Hoffnung auf einen Heimsieg bei der 40. Porsche European Open in diesem Jahr groß. Die Zahl vollwertiger Mitglieder auf der DP World Tour aus Deutschland liegt aktuell bei zehn Spielern – Rekord. Insgesamt werden vom 1. bis 4. Juni 2023 und 20 deutsche Profis bei der Jubiläumsausgabe des Traditionsturniers auf dem Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses bei Hamburg an den Start gehen. Darunter auch die vier deutschen Turniersieger der letzten Wochen.  

Nick Bachem blickt besonders gespannt auf seine Premiere in Green Eagle. „Der Porsche Nord Course ist eine große Herausforderung – aber ich denke, wir deutschen Golfer haben zuletzt gezeigt, dass mit uns immer zu rechnen ist. Die Zuschauer können sich auf vier tolle Tage freuen.“ Marcel Siem war schon mehrfach dabei, kennt den Kurs und wertschätzt vor allem die Atmosphäre: „Auf diesem fantastischen Golfplatz vor deutschen Fans zu spielen, ist natürlich mega. Ein Heimspiel ist immer großartig. Wenn Familie und Freunde dabei sind, das ist wie der 12. Mann beim Fußball. Ich kann hoffentlich viele Birdies mit den Zuschauern feiern.“ Ähnlich formuliert es Yannik Paul, als Zehnter einen Platz hinter Siem zweitbester Deutscher im Ranking der europäischen Tour: „Ich freue mich riesig auf die vielen deutschen Fans und die erste Gelegenheit, wieder in Deutschland zu spielen. Hier ist der Support immer stark, das ist schön. Und hier ein DP World Tour Event zu gewinnen – das wäre sehr besonders.“

 

Schauplatz Green Eagle: Auf der Anlage südlich von Hamburg trifft sich einmal im Jahr die Golfszene.
Schauplatz Green Eagle: Auf der Anlage südlich von Hamburg trifft sich einmal im Jahr die Golfszene. | © Porsche


Fernziel Ryder Cup?

Maximilian Kieffer verweist zudem auf „die beeindruckende Historie“ des Events, das 1978 erstmals auf der European Tour ausgetragen wurde. „Seinen Namen auf der Trophäe mit all den Legendes des Golfsports zu sehen, wäre natürlich ein großer Traum. Natürlich ist die Erwartungshaltung bei einem deutschen Turnier auch anders, aber das läuft eher im Unterbewusstsein ab. In erster Linie ist es die super Atmosphäre, auf die ich mich sehr freue. Und vielleicht gibt es ja einen speziellen deutschen Flight über die ersten beiden Tage – da wäre die Stimmung sicherlich unglaublich.“

Für manchen deutschen Starter könnte bis zum Sommer auch der Ryder Cup ein Thema sein. Der Kontinentalwettstreit zwischen Europa und den USA im September in Italien lockt die Weltspitze – und deutsche Außenseiter haben mindestens Chancen auf einen der zwölf Plätze im Team von Luke Donald. Yannik Paul, 29, liegt momentan hinter Rory McIlroy, Jon Rahm und Victor Perez auf Rang vier im Ranking. Er sagt: „Der Ryder Cup ist natürlich ein unglaublich tolles Event. Aber ich konzentriere mich eher auf mich. Und wenn ich weiter an den richtigen Sachen arbeite, werde ich oft vorne mitspielen.“ Auch Marcel Siem äußert sich zurückhaltend: „Auf den Ryder Cup fixiere ich mich nicht. das wäre falsch. Ich habe mir jetzt erst meine Tourkarte erkämpft, jetzt das Ziel Ryder Cup auszurufen, wäre etwas verrückt. Aber klar, es wäre das Allergrößte. Augusta und Ryder Cup habe ich als Spieler noch nie erlebt.“

Starke internationale Konkurrenz

Eine neue Erfahrung war für Siem auch die Stimmung im vergangenen Jahr auf dem Porsche Nord Course, als er am Schlusstag für viel Jubel auf den Naturtribünen des Porsche Nord Course sorgte. „So laut habe ich das in Deutschland noch nie erlebt“, freute sich Siem, der am Ende 18. wurde. Turnierdirektor Dirk Glittenberg lobt die jüngsten Erfolge der deutschen Profis: „Es ist eine großartige Entwicklung für den deutschen Golfsport aber auch für uns als Turnier, dass deutsche Spieler in den internationalen Spitzenfelder der DP World Tour vermehrt ganz vorne mitmischen und wieder Titel feiern“, sagt er. Klar ist allerdings auch: Die internationale Konkurrenz am Rande von Hamburg wird nicht nur groß, sondern auch stark sein. Allerdings: Dass der Nord Course auch Außenseitern Chancen bietet, hat im letzten Jahr Überraschungssieger Kalle Samooja aus Finnland bewiesen. Das dürfte Bachem, Siem, Paul und Kieffer und auch den deutschen DP World Tour Mitgliedern Nicolai von Dellingshausen, Hurly Long, Marcel Schneider (letztes Jahr Fünfter in Green Eagle) Alexander Knappe und Freddy Schott Hoffnung auf einen Heimsieg machen. 

Der Ticketverkauf für die Porsche European Open läuft bereits. Für Kinder bis einschließlich zwölf Jahren können kostenlos Tickets bestellt werden. Jugendliche von 13 bis 18 Jahren zahlen lediglich zehn Euro pro Tag. Der Normalpreis für Erwachsene beginnt bei 25 Euro. 

Rückblick – das war die PEO 2022