Natur

Wasser ist ein Brennpunkt-Thema


22. März 2023 , Petra Himmel


Speicherteich
Speicherteich

Weltwassertag – seit 1993 findet er jährlich am 22. März statt, organisiert von UN-Water. Alljährlich soll er an die Besonderheiten von Wasser erinnern.

Über viele Jahre musste auch in Deutschland an die Besonderheiten von Wasser erinnert werden, weil Wasser hierzulande eher als selbstverständlich vorhandenes Gut galt. Die Lage hat sich geändert. Wasser wird auch auf Golfanlagen zu einem raren Gut, die heißen und regenarmen Sommer haben zumindest in Teilen Deutschlands in den vergangenen Jahren zu deutlichen Veränderungen nicht nur in der Pflege sondern auch bei der Vergabe von Wassergenehmigungen geführt. Wasser ist längst zum Brennpunkt-Thema geworden. 

Welche Art von Wasser aber wird eigentlich auf Golfplätzen verwendet und woher kommt es? 

  • Trinkwasser: Auf Golfplätzen wird in vielen Teilen der Welt nach wie vor zum Teil Trinkwasser für die Beregnung verwendet. Allerdings ist diese Praxis zunehmend verpönt. In Deutschland betrifft dies nur noch einen sehr geringen Anteil von Golfanlagen. Genehmigungen zur Verwendung von Trinkwasser werden zunehmend nicht mehr verlängert oder gestoppt. 
  • Grundwasser: In Deutschland auf Golfplätzen eine häufige Form der Wasserverwendung. Sei es, dass Golfanlagen über eigene Brunnen verfügen oder an das Grundwasser angeschlossen sind. Auch diese Form der Wasserversorgung gerät zunehmend in die  Diskussion, da in den meisten Regionen Deutschlands der Grundwasserpegel sinkt. 
  • Fließgewässer: Hier sprechen wir von kleinen Bächen, Flüssen oder auch großen Seen wie dem Bodensee oder dem Starnberger See, aus dem Wasser entnommen wird. Auch diese Versorgung ist nicht mehr hundertprozentig gesichert. Im Raum Frankfurt zum Beispiel wurde im vergangenen Jahr in einigen Landkreisen die Entnahme von Wasser für Golfanlagen aufgrund der Dürre verboten. 
  • Regen- und Drainagewasser: Wasser sammeln ist das Gebot der Stunde. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, auf Golfanlagen Regen- und Drainagewasser zum Beispiel von Dächern, Parkplätzen oder dem Golfplatz selbst zu sammeln. Dafür werden Speicherteiche oder Zisternen benützt. Wasserautarkie ist damit möglich, solange es Niederschläge gibt.
  • Brauchwasser: Recyceltes Wasser kommt in Spanien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten bereits sehr stark zum Einsatz. Golfanlagen sind an Kläranlagen angeschlossen und beziehen dort ihr Wasser. Dies bedeutet ein Investment in die Verrohrung bis zur Kläranlage. Außerdem muss das Wasser bezahlt werden. Zum Teil haben Golfanlagen auch eigene Kläranlagen auf dem Gelände. Langfristig ist die Verwendung von Brauchwasser eine der Lösungen, die das Golf-Business prägen werden.  

Das Thema Wasser ist also weit vielfältiger, als viele Golfer glauben. Die richtige Wasserstrategie einer Golfanlage ist für die langfristige Sicherung eines Golfplatz von entscheidender Bedeutung.