Tour-Vorschau

Fünf Deutsche wollen auf die LPGA Tour


30. November 2022 , Daniel Dillenburg


Qualifizierte sich über die Second Stage der Q-School für die Q-Series: Leonie Harm.
Qualifizierte sich über die Second Stage der Q-School für die Q-Series: Leonie Harm. | © Andrew Redington/Getty Images

Acht Runden in elf Tagen. Die Q-Series ist kräftezehrend, aber lockt mit LPGA-Tourkarten am Ende des Marathons. Ein deutsches Quintett nimmt die Herausforderung an. Die Tour-Vorschau:

2022 LPGA Q-Series

RTJ Magnolia Grove, Alabama, 1. bis 4. Dezember

Acht Runden in zwei Wochen. 144 Löcher. 100 Spielerinnen. Die Top 45 als Ziel. Dies sind die Eckdaten zur anstehenden LPGA Q-Series in Alabama. Der erste Teil beginnt am Donnerstag, den 1. Dezember, auf dem Magnolia Grove Golf Course in Mobile. Wer sich hier nach vier Runden unter den Top 70 befindet, qualifiziert sich für das große Finale in Dothan vom 8. bis 11. Dezember. Dort beginnt dann jedoch nicht alles bei null, sondern die Ergebnisse aus der ersten Woche werden mitgenommen. Letztlich ist also jede Runde in dieser Woche auch schon für die Endabrechnung in mehr als einer Woche relevant. Das verringert den Druck für die Teilnehmerinnen nicht unbedingt.

Doch für eine LPGA-Tourkarte muss eben auch hart gearbeitet werden. Dies weiß Isi Gabsa nur allzu gut. Die gebürtige Münchnerin ist eine von fünf deutschen Damen im Feld der Q-Series und eine der erfahrensten in dieser Situation. 2019 verpasste sie bei diesem Event den Cut und im vergangenen Jahr sicherte sie sich das begehrte Ticket als geteilte 14.. Die LPGA-Saison schloss Gabsa auf Rang 107 im Gesamtranking ab und daher führt ihr Weg nun schon ein drittes Mal über die Quali-Serie.

Viele Wege führen nach Alabama

Aline Krauter und Leonie Harm verdienten sich ihre Plätze in dieser Woche dank starker Leistungen bei der Stage II der Q-School. Krauter wurde geteilte Vierte und Harm erreichte den geteilten 33. Rang. Das Duo ist also schon etwas länger im Quali-Modus, was ihnen in dieser Woche entgegenkommen könnte.

Das deutsche Quintett wird komplettiert von den beiden Epson-Tour-Spielerinnen Sophie Hausmann und Polly Mack. Beide beendeten das Ascensus Race for the Card, also die Saisonwertung in Liga zwei, unter den Top 35 und dürfen somit über den arbeitsintensiven Umweg auf den Aufstieg hoffen.

DP World Tour: Investec South African Open Championship

Blair Atholl Golf & Equestrian Estate, Südafrika, 1. bis 4. Dezember

Auch in der zweiten Woche der neuen DP-World-Tour-Saison finden zwei Turniere parallel statt. Erneut ist man in Johannesburg zu Gast und trägt ein Event gemeinsam mit der südafrikanischen Sunshine Tour aus. Die SA Open ist die zweitälteste nationale Meisterschaft im Golf und wurde erstmals 1903 ausgetragen. Für die insgesamt 112. Ausgabe zieht es das Event an einen neuen Austragungsort, das Blair Atholl Golf & Equestrian Estate zwischen Johannesburg und Pretoria. Der Par-72-Platz wurde größtenteils auf der Farm des 13-maligen Siegers der SA Open, Gary Player, angelegt.


Vor allem den Südafrikanern steht also eine besondere Woche bevor. Angeführt wird das heimische Aufgebot von den Top-Favoriten Dean Burmester, Branden Grace und Thriston Lawrence. Auch der Masters-Sieger aus 2011, Charl Schwartzel, ist bei dem mit 1,5 Millionen US-Dollar dotierten Event dabei.

Mit Nick Bachem, Marcel Siem, Matti Schmid, Freddy Schott und Alexander Knappe sind fünf deutsche Spieler am Start. Außer Schmid, der sein erstes DP-World-Tour-Turnier seit Mitte Oktober spielt, nahmen alle auch schon das erste Event der Saison mit. Bester Deutscher war dort Siem als geteilter 16..

DP World Tour: ISPS Handa Australian Open

Victoria GC and Kingston Heath GC, Australien, 1. bis 4. Dezember

Von Brisbane geht es weiter nach Melbourne. Hier steht das nächste mit der PGA Tour of Australasia co-sanktionierte Event auf dem Programm. Eine Parallele zur südafrikanischen Open ist der Rekordsieger der Australian Open. Denn Gary Player konnte auch diese Meisterschaft so oft gewinnen wie kein anderer. Zwischen 1958 und 1974 triumphierte der Südafrikaner hier sieben Mal. Außerdem ist die Australian Open nur ein Jahr jünger als ihr südafrikanisches Pendant. Bevor das Turnier die vergangenen beiden Jahre wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, trugen sich einige internationale Topstars in die Siegerliste ein: Rory McIlroy (2013), Jordan Spieth (2014 & 2016) und Abraham Ancer (2018).

In dieser Woche sind Cameron Smith, Ryan Fox und Adam Scott die großen Namen im Feld. Smith triumphierte bereits in der vergangenen Woche bei der Australian PGA Championship. Aus Deutschland ist mit Velten Meyer nur ein Spieler dabei. Ausgetragen wird die Australian Open auf zwei Plätzen, da zum ersten Mal in der Geschichte des Turniers parallel zum Herrenevent auch die Australian Open der Damen am selben Ort stattfindet.

PGA Tour: Hero World Challenge

Albany, Bahamas, 1. bis 4. Dezember

Bevor sich die PGA Tour endgültig in die Weihnachtspause verabschiedet, stehen noch zwei inoffizielle Events an. Den Anfang macht die Hero World Challenge, die mit 3,5 Millionen US-Dollar dotiert ist, keine FedExCup vergibt und von Tiger Woods veranstaltet wird. Der Gastgeber persönlich musste seinen Start kurzfristig absagen und somit rückte der Österreicher Sepp Straka in das 20 Mann starke Teilnehmerfeld nach. Für Woods wäre es der erste Start seit der Open Championship in St. Andrews gewesen. Eine Verletzung an seinem rechten Fuß durchkreuzte seine Comeback-Pläne jedoch. Seinen Verpflichtungen als Host möchte er aber dennoch nachkommen und somit werden wir den 82-maligen PGA-Tour-Sieger ebenfalls auf den Bahamas sehen – wenn auch ohne Schläger in den Händen. Dies wird dann voraussichtlich wieder am 10. Dezember der Fall sein, wenn er beim „The Match“ teilnimmt.


In dieser Woche will Viktor Hovland seinen Titel beim prominent besetzten Einladungsevent verteidigen. Insgesamt sind sechs der Top Ten der Weltrangliste am Start. Darunter auch Top-Favorit Jon Rahm, der vor zwei Wochen die DP World Tour Championship in Dubai gewinnen konnte. Sein Debüt als verheirateter Mann feiert Collin Morikawa. Die Nummer acht der Welt tauschte am Wochenende mit Langzeitfreundin Katherine Zhu Ringe aus. Obwohl die Hero World Challenge nicht für den FedExCup relevant ist, werden in dieser Woche Weltranglistenpunkte vergeben.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Legends Tour: MCB Tour Championship
Constance Lemuria, Seychellen, 30. November bis 4. Dezember

Thomas Gögele