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Die reichsten Sportler: Wo die Golfer im Geld-Ranking stehen


27. Oktober 2022 , Felix Grewe


Topverdiener unter sich: Tiger Woods (o.l.) und Phil Mickelson (o.r.) haben ähnlich wenig Geldsorgen wie Cristiano Ronaldo (Mitte o.), LeBron James (u.r.), Roger Federer (Mitte u.) und Lionel Messi (u.r.).
Topverdiener unter sich: Tiger Woods (o.l.) und Phil Mickelson (o.r.) haben ähnlich wenig Geldsorgen wie Cristiano Ronaldo (Mitte o.), LeBron James (u.r.), Roger Federer (Mitte u.) und Lionel Messi (u.r.). | © Getty Images

Was kassieren die bestbezahlten Sportler der Welt? Können die Golfer mithalten? Und wer liegt im All-Time-Ranking der reichsten Athleten ganz vorn? Die Antworten!

Im Profigolf gibt es bekanntlich eine Menge Geld zu verdienen. Aber wo stehen die reichsten Golfer der Welt sportartenübergreifend im Ranking der Spitzenverdiener? Die Antwort liefert einmal jährlich das Wirtschaftsmagazin Forbes mit seiner Auflistung der bestbezahlten Sportler. Die Zahlen sind Schätzungen, die auf Gesprächen mit Brancheninsidern, Agenten und Sportlern beruhen. Forbes berücksichtigt sowohl Preisgelder, Gehälter und Prämien, als auch Einnahmen durch Sponsorenverträge, Antrittshonorare, Lizenzgebühren und Unternehmensbeteiligungen.

Das Forbes-Ranking 2022

Mitte Mai, als die aktuelle Liste turnusgemäß veröffentlicht wurde und das Einkommen zwischen Mai 2021 und Mai 2022 berücksichtigte, war in den Top Ten kein Golfprofi zu finden, dafür jede Menge Fußballer und Basketballer. An der Spitze thront Lionel Messi mit einem Jahreseinkommen von – bitte hinsetzen! – 130 Millionen Dollar. Dahinter folgen Basketball-Superstar LeBron James (121,2 Millionen Dollar) und Cristiano Ronaldo (115 Millionen Dollar). Roger Federer wird an Position sieben geführt – er muss derzeit mit 90,7 Millionen Dollar auskommen, die fast ausschließlich aus Sponsoreneinnahmen resultieren. Am Ende der besten Zehn: Basketballer Giannis Antetokounmpo (80,9 Millionen Dollar). 

 

Spielen zwar in einem Team, aber finanziell nicht ganz in einer Liga: Lionel Messi (130 Millionen Jahresverdienst), Neymar (70 Millionen).
Spielen zwar in einem Team, aber finanziell nicht ganz in einer Liga: Lionel Messi (130 Millionen Jahresverdienst), Neymar (70 Millionen). | © Pedro Salado/Quality Sport Images/Getty Images

LIV bringt Golfer im Ranking weit nach vorn

Inzwischen hat sich die Situation verändert. Das Ranking im kommenden Mai, 2023, dürfte kräftig durchgeschüttelt werden. Der Grund: LIV Golf. Seit die durch einen saudischen Staatsfond finanzierte Konkurrenzliga an den Start gegangen ist und vielen Stars astronomische Antrittsprämien und Preisgelder bezahlt, sind viele Golfer plötzlich in ähnlichen Sphären unterwegs wie Messi, Ronaldo & Co. 

Ende September veröffentlichte Forbes eine Geschichte mit Zahlen, die einen staunen lassen: Bryson DeChambeau etwa, der von LIV garantierte rund 125 Millionen Dollar erhält und laut Forbes die Hälfte bereits auf dem Konto hat, gilt jetzt als elfbestbezahlter Sportler der Welt, mit einem Jahreseinkommen von 86 Millionen Dollar. Dustin Johnson steht (zumindest finanziell) noch besser da. Der Masters-Champion von 2020, der mit Wayne Gretzkys Tochter Paulina verheiratet ist, kassiert angeblich rund 97 Millionen Dollar, darunter einen geschätzten 62-Millionen-Dollar-Bonus, den er im Mai von LIV erhielt. Mit dem Geld aus Saudi-Arabien ist Johnson die Nummer fünf im aktualisierten Ranking der Top-Verdiener im Sport. 

Phil Mickelson – plötzlich die Nummer eins

Der größte finanzielle Profiteur von allen heißt jedoch Phil Mickelson – und das, obwohl er im Fokus der Kritik steht, nachdem er die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien im Tausch gegen eine „einmalige Gelegenheit, die Arbeitsweise der PGA Tour neu zu gestalten", scheinbar abgetan hatte und Sponsoren sich von ihm abwandten. Er kann es verkraften, denn LIV soll dem Amerikaner laut Forbes schätzungsweise 200 Millionen Dollar garantieren, auch bei ihm soll etwa die Hälfte bereits eingegangen sind. Damit liegt er mit einem Jahresverdienst von geschätzten 138 Millionen plötzlich vor Messi auf Platz eins.

Und Tiger Woods, der als erster Golfer überhaupt die 100-Millionen-Dollar-Marke durchbrach? Der US-Superstar war über viele Jahre in Folge der bestverdienende Sportler der Welt, zuletzt stand er im Jahr 2013 mit 78,1 Millionen Dollar an der Spitze. Inzwischen sind die Einnahmen ein wenig geschrumpft, Woods‘ Verdienst beläuft sich laut Forbes im Jahr 2022 auf 68 Millionen Dollar – damit bewegt er sich gefühlt fast in der Bedeutungslosigkeit und ist unter seinen Golferkollegen nur noch die Nummer fünf.

 

Hat aus finanzieller Sicht allen Grund zur Lässigkeit: Phil Mickelson steigert sein Jahreseinkommen durch LIV Golf auf rund 138 Millionen Dollar.
Hat aus finanzieller Sicht allen Grund zur Lässigkeit: Phil Mickelson steigert sein Jahreseinkommen durch LIV Golf auf rund 138 Millionen Dollar. | © Chris Trotman/LIV Golf via Getty Images

Die reichsten Sportler aller Zeiten – drei Golfer weit vorn...

Allerdings: In der Rangliste der reichsten Sportler aller Zeiten ist Woods ganz weit vorn zu finden – obwohl die Quellenlage alles andere als eindeutig ist. Im Netz kursieren viele unterschiedliche Listen mit Verdienstangaben, die teilweise ein paar Hundert Millionen Dollar voneinander abweichen. Die Plattform Sportico geht davon aus, dass bis heute kein Athlet weltweit mehr Geld verdient hat als Michael Jordan – seine inflationsbereinigten Einnahmen sollen sich seit Anfang der 80er-Jahre auf rund 2,6 Milliarden Doller belaufen. Dahinter liegt Woods bereits auf Rang zwei mit 2,1 Milliarden Dollar und – Achtung! – auf den Plätzen drei und vier folgen zwei weitere Golf-Legenden: Arnold Palmer (1,5 Milliarden) und Jack Nicklaus (1,38 Milliarden). Phil Mickelson liegt in diesem Ranking auf Position elf, ihm werden 1,08 Milliarden inflationsbereinigter Gesamtverdient zugeschrieben. Wenn „Leftie“ noch ein paar Jahre auf der LIV-Serie aktiv sein sollte, dürfte er bald auch in den Top Ten des All-Time-Rankings auftauchen...