Langes Spiel

Tiger Woods: Das Geheimnis seiner Par-3-Stärke


29. September 2022 , Felix Grewe


Verrät seine Par-3-Strategie: Tiger Woods.
Verrät seine Par-3-Strategie: Tiger Woods. | © Getty Images/Andrew Redington

Tiger Woods erklärt in Folge vier der Videoserie „My Game“ seine Par-3-Strategie. Lernen Sie vom Superstar, wie Sie künftig mehr Birdie-Chancen auf den kurzen Bahnen kreieren.

Mal ehrlich: Wie bereiten Sie sich am Abschlag eines Par 3 auf die Bahn vor? Bei den meisten Amateuren läuft es so oder so ähnlich: Kurzer Blick auf die Distanz zum Grün, danach drei Grashalme zupfen und vom Winde verwehen lassen. Schlägerwahl, Probeschwung – und los! Manche lassen die Grashalme auch dort, wo sie hingehören und verlassen sich vollkommen auf das eigene Gefühl. Getreu dem Motto: Wird schon passen mit dem Wind, irgendwie. 

Tigers Routine

Tiger Woods‘ Routinen vor einem Par 3 sehen anders aus – und die seiner Kollegen auf der Tour natürlich auch. Ein Tour-Pro holt eine Vielzahl von Informationen ein, bevor er seinen Schlag ausführt. Klar, die Läge bis zur Fahne ist wichtig. Aber ebenso die Distanz zur Vorder- und Rückseite des Grüns. Dazu die Fragen: Geht es bergauf oder bergab? Gibt es Wellen? Wie groß ist der Platz zwischen Fahne und dem Rand des Grüns? Wo drohen Wasser oder Bunker? Wo soll der Ball idealerweise landen? Und natürlich: Was macht der Wind? 

Wind auf dem Grün

„Für mich ist es wichtig zu wissen, wie sich der Wind auf dem Grün verhält, nicht unbedingt am Abschlag“, erklärt Woods in einem Video aus der Serie „My Game“, die der Amerikaner in Zusammenarbeit mit GOLFTV umgesetzt hat und in der er besondere Einblicke in sein Training und sein Spiel gewährt. Folge vier unter dem Titel „Tiger Woods-Shotmaking Secrets“ widmet sich der Par-3-Strategie des Amerikaners, der zu seiner besten Zeit auf den kurzen Bahnen beeindruckend performte und reihenweise Birdies erzielte. 

Seit Jahren ein starkes Duo: Tiger Woods und sein Caddy Joe LaCava.
Seit Jahren ein starkes Duo: Tiger Woods und sein Caddy Joe LaCava. | © Getty Images/Christian Petersen



Gerade an Par-3-Bahnen ist Woods‘ Caddie Joe LaCava ein besonders wichtiger Ratgeber – er gilt als Koryphäe für die Einschätzung von Windbedingungen. „Wenn der Ball nach draußen geht, geht er hier durch den Wind. Wenn er aufkommt, möchte ich wissen, was der Wind macht. Ich spreche also mit Joe darüber, was er sieht, was er fühlt, und wir besprechen es. Dann nehme ich die Anpassungen vor“, erklärt Woods. Der Hintergrund dieser Gedanken ist physikalisch einfach erklärbar: Wenn der Ball die Schlagfläche verlässt, fliegt er am schnellsten. Je mehr er sich dem Loch nähert, desto langsamer wird er – somit steigt die Anfälligkeit für den Wind. 

Eine Frage des Vertrauens

„Jedes Par 3 hat andere Herausforderungen. Bunker, Wasser, Hügel, Winkel, Rough“, sagt Woods. Neben Fahnenposition, Grünbeschaffenheit und Windbedingungen ist laut des Amerikaners vor allem eines wichtig für regelmäßige Birdie-Chancen: Vertrauen in das eigene Spiel! „Die Herausforderung besteht darin, gleichzeitig aggressiv, konservativ und diszipliniert zu spielen. Dazu muss ich mich bei jedem Schlag verpflichten“, sagt Woods.

Tigers Eisenstärke

Sein langjähriger Freund und Trainingspartner Rob McNamara erzählt: „Tiger kalkuliert zwar stets am Abschlag, aber er analysiert auch nicht zu viel. „Der Grund, warum er die Par-3-Löcher so gut spielt ist sein starkes Eisenspiel“, so McNamara. „Tiger weiß exakt, mit welchem Eisen er welche Länge erreicht.“ Dadurch spielt der 15-malige Major-Champion so präzise, dass seine Chancen, mit dem ersten Putt zu lochen, stets hoch sind. 

„Das beste Gefühl überhaupt“, erzählt Woods, habe ich er, wenn am Ende alles passt – und der Ball dort landet, wo er ihn sich vorgestellt hat. Das empfindet wohl auch jeder Amateur so...

 

Woods' Par-3-Strategie im Video