Preisgelder

Preisgeld-Entwicklung auf den Touren


18. Juli 2022 , Felix Grewe


Das finale Leaderboard von St. Andrews 2022.
Das finale Leaderboard von St. Andrews 2022. | © Getty Images/Harry How

Ein Sieg bei der Open Championship ist lukrativ, natürlich. Ein Überblick über die Entwicklungen der Preisgelder – und was die Stars 2022 kassieren.

Cameron Smith wird nicht sofort ans Geld gedacht haben. Als er am Sonntagabend auf dem Old Course von St. Andrews seinen finalen Putt zu seinem ersten Major-Triumph versenkt hatte, da wird die Freude über die eigene Leistung und den gewaltigen Triumph überwogen haben. Champions Golfer of the Year, ein Titel, der für die meisten ein unerfüllter Lebenstraum bleibt. Smith hat ihn sich erfüllt. Er ist der Sieger der 150. Open Championship. Schnell dürfte der Australier jedoch auch den Lohn für die vier Tage Arbeit realisiert haben: 2,5 Millionen Dollar (die R&A zahlt die Preisgelder seit 2016 in US-Dollar aus), so viel hat kein anderer Champion vor ihm kassiert. 

Rekordpreisgelder bei allen Majors

Um 22 Prozent hatte die R&A in diesem Jahr das Gesamtpreisgeld angehoben, 14 Millionen Dollar wurden insgesamt ausgeschüttet. Ein gewaltiger Sprung und doch rangieren die Open Championship im Preisgeld-Ranking der Majors auf dem letzten Platz. Beim Masters in Augusta gab es insgesamt 15 Millionen Dollar zu verdienen, Champion Scottie Scheffler bekam 2,7 Millionen, genauso viel wie Justin Thomas für seinen Sieg bei der PGA Championship. Matt Fitzpatrick, Triumphator der US Open, kassierte sogar 3,15 Millionen Dollar für seinen Erfolg im Country Club von Brookline, wo 17,5 Millionen Dollar verteilt wurden. 

Auch die PGA Tour zahlt immer mehr

Anstiege, die ins Gesamtbild passen: Auf der PGA Tour sind die Preisgelder in dieser Saison von 367 Millionen Dollar auf 427 Millionen gestiegen. Im kommenden Jahr plant die Tour, die Preisgelder bei acht Veranstaltungen um insgesamt 45 Millionen Dollar zu erhöhen. Bei sechs dieser Events sollen 20 Millionen Dollar ausgeschüttet werden, bei der Players Championship gibt es dann insgesamt 25 Millionen Dollar zu gewinnen. 

Noch extremer sind die Zahlen auf der von Saudi-Arabien unterstützten LIV-Golf-Serie. Bei acht Turnieren werden jeweils mindestens 20 Millionen Dollar an 48 Teilnehmer ausgeschüttet. Charl Schwartzel und Branden Grace, die Gewinner der ersten beiden 54-Löcher-Wettbewerbe ohne Cut, erhielten jeweils 4 Millionen Dollar.

Was Snead, Ballesteros und Woods verdienten

Zurück nach St. Andrews. Wie gewaltig sich die Preisgelder entwickelt haben, verdeutlicht ein Vergleich mit vergangenen Tagen. Als Sam Snead 1946 siegte, erhielt er dafür eine Prämie von 150 Pfund. Als Severiano Ballesteros 1984 seinen zweiten Titelgewinn feierte, freute er sich über 55.000 Pfund, insgesamt wurden damals 451.000 Pfund auf die Spieler verteilt. Tiger Woods verdiente für seinen Erfolg 2000 in St. Andrews 500.000 Pfund, fünf Jahre später waren es 720.000 Pfund. Und als die Open letztmalig 2015 auf dem Old Course ausgetragen wurde und Zach Johnson am Ende die Claret Jug in den Himmel reckte, flossen 1,15 Millionen Pfund auf das Konto des Amerikaners, das Gesamtpreisgeld betrug damals 6,3 Millionen Pfund – also weniger als die Hälfte von 2022. 

Die Preisgelder 2022

Klar ist: Die Open Championship in diesem Jahr hat viele Spieler noch reicher gemacht. Der Zweitplatzierte Cameron Young erhielt 1,45 Millionen Dollar, Rory McIlroy für seinen dritten Platz 933.000 Dollar. Olympiasieger Xander Schauffle verdiente als 15. des finalen Leaderboards 165.583 Dollar, der Masterssieger Scottie Scheffler wurde 21. und mit 120.286 Dollar entlohnt, Jamie Rutherford, als 83. Letztplatzierter von denen, die vier Runden absolvieren durften, mit 31.075 Dollar. Jene Spieler, die den Cut nicht schafften erhielten entsprechend ihrer Platzierungen zwischen 7.000 und 10.500 Dollar.