Tour-Report

Spielt der Open-Sieger bald bei LIV?


18. Juli 2022 , Thomas Fischbacher


Der Open-Sieger bleibt vage: Cameron Smith
Der Open-Sieger bleibt vage: Cameron Smith | © golfsupport.nl

Cameron Smith spielt erst groß auf, äußert sich dann aber verhalten zum Thema LIV Golf. Hurly Long hat die PGA Tour im Fokus und Sophie Witt gelingt ein Top-Ergebnis.

Die 150. Open ist vorbei und fand mit Cameron Smith einen verdienten Sieger. Der Australier erhält für seinen ersten Major-Titel ein Preisgeld von 2,5 Millionen Dollar und verbessert sich auf Rang sechs der Weltrangliste und Platz zwei im FedExCup. 

So eindrucksvoll sich der 28-Jährige mit einer finalen 64 (-8) in St. Andrews zum Sieg puttete, so verhalten äußerte er sich bei der folgenden Pressekonferenz auf die Frage eines Journalisten, ob es stimme, dass auch er über einen Wechsel zur LIV Golf Invitational Series nachdenke beziehungsweise verhandle. Er wisse es nicht, erklärte er. Darum kümmere sich sein Team. Und außerdem fände er die Frage in diesem Moment ziemlich unangebracht. Ein Bekenntnis klingt anders. 

R&A: Kein Ausschluss für LIV-Spieler

Rory McIlroy hat sein Monaten klargestellt, dass für ihn ein Wechsel zur von Saudi-Arabien finanzierten Turnierserie keine Option ist. Der Nordire, als Führender in die Finalrunde auf dem Old Course gestartet, war nach seiner 70 (-2) am Sonntag und Platz drei natürlich enttäuscht. Er hätte nicht viel falsch gemacht, aber auch nicht viel richtig. Am Ende hätte ihn ein Spieler besiegt, der diese Woche besser war. 

Smith würde auch nach einem Wechsel ins LIV-Lager in Zukunft bei der Open abschlagen können. R&A Chief Executive Martin Slumbers bestätigte bei Golf Monthly, dass auch in Zukunft Spieler, die sich der Turnierserie angeschlossen haben, beim ältesten Major der Welt dabei sein dürfen. Aktuell beraten auch die Verantwortlichen der Weltrangliste darüber, ob in Zukunft bei LIV-Turnieren Weltranglistenpunkte vergeben werden sollen. 

Ryder-Cup-Kapitän Henrik Stenson verriet bei der Open, dass er sich noch nicht entschieden habe, wo er seine golferische Zukunft verbringen wolle. Der schwedische Sender Sports Expressen verkündete nun, dass eine Einigung Stensons mit LIV kurz bevor stehe. Stenson würde in der Folge von seinem Amt als Kapitän zurücktreten müssen. Als Nachfolger ist Luke Donald im Gespräch. 

DP World Tour: Garcia will weg

Stensons langjähriger Ryder-Cup-Kollege Sergio Garcia will der DP World Tour komplett den Rücken kehren. Wie Guardian-Journalist Ewen Murray berichtete, habe Garcia spanischen Medien mitgeteilt, dass er in Zukunft weder bei Turnieren der DP World Tour noch beim Ryder Cup eine Rolle spielen wolle. "Was sie tun, ist eine Schande. Diese Tour wird in Zukunft fünfklassig sein", schimpfte er.
 


Alex Norén wäre in dieser Woche bei der Open Championship spielberechtigt gewesen. Doch als der Schwede erfuhr, dass er als Nachrücker ins Feld rutschen würde, war er bereits auf dem Weg in die USA. Stattdessen schlug Norén bei der Barracuda Championship in Kalifornien ab (acht Stunden Zeitunterschied zu Schottland) – und spielte trotz Jetlag groß auf. Am Ende reichte es beim Sieg von Chez Reavie für Platz zwei beim Stableford-Format. Definitiv ein Trost dafür, den Auftritt auf der großen Bühne verpasst zu haben. 

Long und Witt glänzen 

Hurly Long beendete das Turnier dank einer erstklassigen Finalrunde auf dem siebten Rang – es ist das zweite Top-Zehn-Ergebnis in Folge für den Deutschen bei den von der PGA und DP World Tour gemeinsam veranstalteten Turniere. "Es ist eine große Ehre, hier abzuschlagen. Natürlich freut es mich, dass ich auch gut spielen konnte." Die PGA Tour, verriet er, sei sein großes Ziel.

Durch seine starken Leistungen – vergangene Woche landete er bei der Barbasol Championship auf Platz vier – darf Long aller Voraussicht nach bei den Finalturnieren der Korn Ferry Tour abschlagen. Bei der Finalserie über drei Turniere erhalten die besten 25 eine Karte für die PGA Tour. 

Es war ein Wochenende voller deutscher Top-Ergebnisse: Neben dem Sieg von Marc Hammer bei der Euram Bank Open (Freddy Schott T3), konnte auch Sophie Witt erneut glänzen. Die Deutsche landete bei der Big Green Egg Open der Ladies European Tour auf dem dritten Rang. Ein Karrierebestwert für die junge Proette vom GC Hubbelrath.