The Open 2022

Smith siegt in St. Andrews


17. Juli 2022 , Daniel Dillenburg


Darf sich neuerdings Major-Sieger nennen: Cameron Smith.
Darf sich neuerdings Major-Sieger nennen: Cameron Smith. | © Richard Heathcote/R&A/R&A via Getty Images

Dank einer herausragenden Finalleistung sichert sich Cameron Smith bei der 150. Open Championship in St. Andrews seinen ersten Major-Titel. Rory McIlroy muss sich mit einem weiteren Top Ten begnügen.

Erneut fehlten wenige Zentimeter. Rory McIlroys Birdie-Putt auf der berühmten 17 des Old Course, dem Road Hole, blieb links vom Loch liegen. Der Blick des Nordiren ungläubig. Es war so etwas wie das Symbolbild des Finaltags der 150. Open Championship in St. Andrews. McIlroy, der als geteilter Führender mit Viktor Hovland in den Sonntag ging, produzierte in Runde vier kaum Fehler, lochte jedoch ebenso wenige Putts. Lediglich zwei Birdies notierte der 33-Jährige aus Nordirland, der bei der Jagd nach seinem ersten Major-Titel seit 2014 die schottischen Fans hörbar hinter sich hatte. Eine 70 (-2) zum Abschluss reichte jedoch nicht aus, um seine lange Durststrecke zu beenden. Mit einem Gesamtergebnis von 18 unter Par erreichte McIlroy aber auch beim vierten Major des Jahres ein Top-Ten-Ergebnis.

Trotz des Vier-Schläge-Vorsprungs des Führungsduos McIlroy/Hovland war es am Ende keiner der beiden Europäer, der sich zum Champion Golfer of the Year küren durfte. Stattdessen katapultierte sich Cameron Smith dank einer hervorragenden 64 (-8) an die Spitze des Leaderboards, nachdem er am Samstag noch mit einer 73 (+1) ins Hintertreffen geriet. Der Australier spielte am Finaltag wie aus einem Guss. Konträr zu McIlroys Leistung auf den Grüns, fiel bei Smith irgendwann alles. Zu Beginn der Back Nine notierte Smith fünf Birdies in Folge und auf der 18 legte er seinen Eagle-Putt so nah ans Loch, dass er am Ende nur noch einen obligatorischen Birdie-Putt zum Erreichen des Siegerergebnisses von 20 unter Par übrighatte.


Zu diesem Zeitpunkt war Smith klar, dass McIlroy, in der Gruppe hinter ihm unterwegs, ein Eagle auf dem Schlussloch benötigte, um ihm den ersten Major-Titel noch streitig zu machen. Dass dies möglich war, zeigte Smiths Mitspieler Cameron Young, der sich dank eines abschließenden Eagles auf den alleinigen zweiten Rang bei -19 schob. Der Finaltag war also wieder einer für die beiden Camerons, die schon am Samstag zusammenspielten, da aber noch ohne Glanz blieben. Diese Vorzeichen sollten sich am Sonntag umkehren. Smith holte sich mit der besten Runde des Tages (64, -8) den Titel. Young feierte dank der geteilt zweitbesten Runde des Tages (65, -7) das beste Major-Ergebnis seiner noch jungen Profikarriere. Der 25-jährige US-Amerikaner wurde bei der PGA Championship in diesem Jahr geteilter Dritter und gab in St. Andrews sein Open-Debüt.

Der strahlende Sieger, der in diesem Jahr mit dem Tournament of Champions und der Players Championship bereits zwei PGA-Tour-Events gewann, war bei der Siegerehrung sichtlich ergriffen von seinem Erfolg bei diesem historischen Event. Die 150. Open Championship in der Heimat des Golfsports - einen schöneren Ort für den ersten Major-Sieg hätte sich Smith nicht ausmalen können.

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