Amateur Champ.

Drei Deutsche im Matchplay


14. Juni 2022 , Stefan Bluemer


Laurenz Schiergen (© DGV/stebl)
Laurenz Schiergen (© DGV/stebl)

Die Selektion ist gnadenlos. Von 288 Teilnehmern kommen nach zwei Runden Zählspielqualifikation nur die besten 64 in die Matchplays. Dies zu erreichen, muss angesichts der Stärke des Feldes schon als Erfolg gewertet werden. Drei Deutsche haben es 2022 geschafft und dürfen weiter davon träumen, Einladungen zu drei Majors zu bekommen.

Lytham Saint Annes – Nachdem alle Athleten jeweils eine Runde auf den Plätzen von Royal Lytham & St Annes und St. Annes Old Links absolviert haben, geht die Amateur Championship jetzt erst richtig los. Von nun an heißt es: alle Matchplay. Und wie Bundestrainer Ulli Eckhardt bei Turnieren mit diesem Format nicht müde wird, zu erwähnen: „Im Matchplay ist alles möglich.“

Bester Deutscher in der knüppelharten Zählspielqualifikation war Laurenz Schiergen. Der Rheinländer, der in diesem Jahr erstmals in der 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf antritt, hatte auf dem deutlich schwereren Platz von Lytham eine solide 73 (+3) gespielt und am zweiten Wettkampftag auf St. Annes Old Links ganz stark gespielt. Nach vier Bahnen standen schon zwei Birdies, allerdings auch zwei Bogeys auf der Karte. Danach gab es für den Score aber nur noch eine Richtung: immer tiefer. Die beiden Birdies auf den letzten Bahnen waren sehr wertvoll, denn damit hat sich der Spieler des GC Hösel im den oberen Hälfte des Matchplay-Tableaus positioniert.

2020 hatte Laurenz Schiergen auf Royal Birkdale auch den Cut gemacht, war dann aber in der ersten Runde Matchplay ausgeschieden. Dies soll in diesem Jahr anders werden: „Ich bin mit meinem Spiel sehr zufrieden. Lytham ist deutlich schwerer zu spielen als St. Annes. Die Runde mit drei über Par gestern war deshalb auch nicht verkehrt. Heute habe ich sehr gut gespielt. Am Anfang habe ich zwar ein paar Bunker getroffen, bin aber geduldig geblieben, habe auf meine Chancen gewartet und haben hinten heraus die Birdies gemacht, die ich gebraucht habe. Jetzt freue ich mich auf die Matchplays. Ich bin gut drauf. Schauen wir mal, was diese Woche noch geht.“

Zweimal T40

Für Bundestrainer Ulli Eckhardt gibt es zwei weitere Gründe, mit dem Abschneiden bisher zufrieden zu sein. Jonas Baumgartner und Anton Albers, die beiden im National Team Germany stehen, haben schlaggleich mit Even Par den Cut auf T40 gemacht.
Albers, der in der 1. Bundesliga für den Hamburger GC antritt, konnte auf Lytham auf sechs Bahnen nicht verhindern, dass es bunt im negativen Sinne lief, hielt seinen Score aber so gut beisammen, dass der am Ende eine 74 (+4) unterschreiben durfte. Nach der -4 vom Vortag war der Cut souverän erreicht.
Gleiches gilt auch für Jonas Baumgartner. Der Spieler des GC Hösel war auf Lytham mit nur 72 (+2) Schlägen bärenstark unterwegs. Nach 14 Bahnen lag der Westdeutsche sogar noch Even für den Tag, musste dann aber doch einen Doppelbogey auf die Karte nehmen.
Die übrigen fünf Deutschen schafften es nicht in den Cut.

Zwischenfazit

Bundestrainer Ulli Eckhardt blickt sehr zuversichtlich auf den Rest der Woche: „Wir haben drei von vier Spielern durchgebracht, worüber ich sehr happy bin. Laurenz hat mit vier unter Par sehr gut seine Chancen genutzt. Anton und Jonas sind mit Even Par beide sicher drin und dementsprechend freue wir uns jetzt auf die Matchplays. Wolfgang Glawe hatte gestern auf den beiden letzten Löchern zu viele Schläge verloren. Er hat heute zwar sehr gut gespielt und lag nach sieben Löchern drei unter Par, aber letztlich hat es ihn dann doch erwischt. Ich bin insgesamt zufrieden. So kann es gerne weitergehen. Schauen wir mal, wie weit wir in den Lochspielen kommen. Vielleicht bringen wir ja einen Spieler nach Augusta.“

Favorit weiter dabei

Zu den Favoriten im Feld gehörte John Gough, der im vergangenen Monat die Lytham Trophy gewonnen hat. Gough hofft, in die Fußstapfen eines der erfolgreichsten Amateure des Golfsports, Sir Michael Bonallack, treten zu können, indem er die Amateur Championship und die Lytham Trophy im selben Jahr gewinnt. Nur Bonallack war dieses Kunststück bisher gelungen. Im Zählspiel hat sich der Brite keine Blöße gegeben und ist mit drei unter Par auf Platz 10 sicher in die Matchplays eingezogen.

Eine noch größere Kombination vom Titeln hatte ein anderer Engländer in den Büchern: Der Engländer John Ball gewann achtmal die Amateur Championship, darunter auch 1890, als er in Prestwick zudem auch The Open Championship gewann.

>>>>Endstand Zählspielqualifikation>>>>