30 Jahre LGO

Von 1984 bis 2014: Die Geschichte der Ladies German Open


10. März 2022 , Thomas Kirmaier


Stargast: 2008 war US-Golferin Michelle Wie zur LGO in den Golfpark Gut Häusern gekommen. © Stuart Franklin/Getty Images
Stargast: 2008 war US-Golferin Michelle Wie zur LGO in den Golfpark Gut Häusern gekommen. © Stuart Franklin/Getty Images

Die Ladies European Tour ist zurück. 2022 wird es endlich wieder ein Damen-Profiturnier in Deutschland geben. Für uns Anlass, auf die eine bewegte 30-jährige Geschichte der Ladies German Open und das letzte Event 2016, die Ladies European Masters in Hubbelrath, zurückzublicken.

Angefangen hat alles in Hessen. Erstmals fand die Ladies German Open 1984 im Golfclub Schloss Braunfels nahe Wetzlar statt. Damals mit Sponsor LBS. Da Bahn eins gleich ein „blindes“ Loch war, entschied der Spielerrat seinerzeit, die Schleifen zu drehen und auf der Zehn zu starten. Siegerin bei der Premiere im östlichen Hintertaunus war die Engländerin Beverly Huke, die nach drei Runden bei Even Par lag. Als Preisgeld gab's 1800 englische Pfund.

1985 folgte eine weitere Auflage in Braunfels. Diesmal spielte sogar eine Lokalmatadorin um den Sieg mit: Barbara Helbig (heute Teaching Pro im GC Neuhof und Deutschlands erste LET-Siegerin überhaupt/1983 Ford Ladies Classic) musste sich im Stechen aber der Engländerin Julie Brown geschlagen geben. In den Folgejahren wanderte das Turnier quer durch die Republik: 1986 nach München (GC Olching), 1987 nach Hamburg (Wendlohe) und 1988 nach Düsseldorf (Hubbelrath).

Von 1989 bis 1991 fand das Turnier dreimal hintereinander als Lufthansa Ladies German Open im GC Wörthsee westlich von München statt, ehe in den drei Folgejahren eine erste Pause des LET-Turniers auf deutschem Boden folgte. Die Rückkehr dann 1995, als sich der Golf- & Country Club Hamburg Treudelberg bereit erklärte, die LGO weiterzuführen – zum Auftakt als Maredo German Open, bis 1998 mit Marriott als Sponsor und zum Ende des Jahrtausends (1999 und 2000) als stilwerk Ladies German Open. 2001 gab's dann einen vorerst letzten Auftritt mit der Palmerston Ladies German Open in Bad Saarow, ehe eine weitere, diesmal sechsjährige Pause, folgte.

1984 bis 2014: 30 Jahre LGO

Hier fing alles an: Im GC Schloß Braunfels fand 1984 die erste Ladies German Open statt. © GC Schloß Braunfels
Die Engländerin Lora Fairclough gewann das Turnier 1998 im Golf- & Country-Club Hamburg-Treudelberg. © Elisenda Roig/Getty Images
Sie war in den 90er Jahren eine der besten deutschen Golferinnen: Martina Koch bei der LGO 1998. © Elisenda Roig/Getty Images
Premiere im Alter von 17 Jahren: Martina Eberl bei der LGO 1998 in Treudelberg. © Elisenda Roig/Getty Images
Stargast: Michelle Wie nahm 2008 an der Ladies German Open in Gut Häusern teil. © Tristan Jones/LET
Publikumsliebling: Laura Davies gewann die LGO 2010 in Gut Häusern. © Tristan Jones/LET
2014 ging Sandra Gal bei der LGO im GC Wörthsee mit Cheyenne Woods auf die Runde. © Tristan Jones/LET
Bei der vorerst letzten Ausgabe 2014 im GC Wörthsee siegte Kylie Walker aus Schottland. © Tristan Jones/LET

In 2008 dann das erneute Comeback, zu dem auch US-Star Michelle Wie anreiste. Diesmal sollte es wieder eine langjährigere Partnerschaft des Turniers werden. Von 2008 bis 2013 wurde die LGO im Golfpark Gut Häusern nördlich von München ausgetragen – zunächst als HypoVereinsbank Ladies German Open, später, nach der Umfirmierung des Kreditinstituts, als UniCredit Ladies German Open presented by Audi. Zum Publikumsliebling avancierte die Engländerin Laura Davies (Siegerin 2010), nach Diana Lunas (Italien) Sieg 2011 mit dem Rekordscore von -24 dachte man über eine Veränderung des Platzes nach und bei Carlota Cigandas (Spanien) Triumph 2013 konnten wegen sintflutartiger Regenfälle nur 27 Löcher regulär gespielt werden.

Mit dem Rückzug der Sponsoren war nach sechs Jahren Schluss in Gut Häusern. Über Herbst und Winter wurde hinter den Kulissen an einer Verlängerung gearbeitet. Die gelang zunächst, allerdings nur für ein Jahr. Mit Sponsor Marriott Hotels fand die Ladies German Open 2014 zum vorerst letzten Mal im GC Wörthsee statt. Siegerin wurde die Schottin Kylie Walker, die heute Henry heißt, nachdem sie zwei Jahre später Challenge-Tour-Spieler Scott Henry heiratete. Beste Deutsche in Wörthsee war Sandra Gal auf Rang vier.

Danach war Schluss mit LGO. Zwar gab es zwei Jahre später, im September 2016, mit der ISPS Handa Ladies European Masters im GC Hubbelrath, noch einmal ein kurzes LET-Intermezzo auf deutschem Boden (damals siegte die Koreanerin In-Kyung Kim). In den vergangenen fünf Jahren allerdings gab es kein LET-Event mehr auf deutschem Boden. Dabei waren zur Hochzeit mehr als 30.000 Besucher über vier Turniertage zu den sportlichen Wettkämpfen nach Gut Häusern gekommen. Nun ist die Tour zurück in Deutschland - und zwar mit dem Amundi Ladies Masters, das vom 30. Juni bis 3. Juli 2022 ausgetragen wird. Der Spielort wird noch bekanntgegeben.