LA 2028 wohl schon mit Mixed

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris werden in Sachen Golf noch traditionell verlaufen. Damen und Herren getrennt. Schon vier Jahre später wird es wohl ein neues Format geben.

Seit 2016 ist Golf wieder olympisch. Bei den Sommerspielen in Rio und in Tokio fanden die Wettkämpfe im klassischen Modus statt. Vier Tage Zählspiel Männer und vier Tage Zählspiel für Frauen. So wird es auch in diesem Jahr in Paris sein. Wie mehrere Medien in diesen Tagen berichten, könnte schon bei Olympia 2028 in Los Angeles ein weiteres Format hinzugefügt werden, denn so wie es aussieht, planen die Verantwortlichen einen Mixed-Wettkampf um olympische Medaillen. „Fix ist das noch nicht, aber ich rechne fest damit, dass das kommt“, so Marcus Neumann, Vorstand Sport im Deutschen Golf-Verband.

Als Erster berichtete Associated Press (AP) über die Pläne. Die Agentur will aus sicherer Quelle erfahren haben, dass erste Gespräche dahingehend bereits stattgefunden hätten und eine endgültige Entscheidung kurz bevor stehe. Der genaue Modus sei noch zu bestimmen, ob man diesen Mixed-Contest als Vierball oder Klassischer Vierer über 36 oder 54 Löcher ausgetragen werden würde. So wie es derzeit aussieht, könnte es aber schon für die Spiele 2028 in Los Angeles im Riviera Country Club eine weitere, neue Golf-Plattform geben. Möglich sei ein viertägiges Männerturnier, gefolgt von ein paar Tagen Mixed-Team-Event und zum Abschluss dann das Damenturnier.

Grundlage für eine derartige Entscheidung könnte das Grant Thornton Invitational sein. Das Mixed-Event der beiden großen nordamerikanischen Touren (PGA und LPGA) sei von den Fans sehr gut angenommen worden und habe die olympischen Entscheider bewogen, über ein ähnliches Format nachzudenken. Und es wäre ein weiterer Schritt in Richtung Gleichberechtigung der Geschlechter. „Mixed ist für die Außendarstellung von Golf sehr gut und zeitgemäß, zumal es dann einen weiteren Wettbewerb gibt. Daher finde ich, das ist eine gute Sache“, so DGV-Sportratsvorsitzende Miriam Hiller.

Golf-Medaillengewinner seit Rio 2016

Gold in Rio 2016: Inbee Park aus Südkorea © Warren Little/IGF

Silber in Rio 2016: Lydia Ko aus Neuseeland © Warren Little/IGF

Bronze in Rio 2016: Shanshan Feng aus China © Warren Little/IGF

Gold in Rio 2016: Justin Rose aus England © Chris Condon/IGF

Silber in Rio 2016: Henrik Stenson aus Schweden © Warren Little/IGF

Bronze in Rio 2016: Matt Kuchar aus den USA © Warren Little/IGF

Gold in Tokio 2021: Nelly Korda aus den USA © Stan Badz/IGF

Silber in Tokio 2021: Mone Inami aus Japan © Stan Badz/IGF

Bronze in Tokio 2021: Lydia Ko aus Australien © Stan Badz/IGF

Gold in Tokio 2021: Xander Schauffele aus den USA © Ben Jared/IGF

Silber in Tokio 2021: Rory Sabbatini (Slowakei) © Stan Badz/IGF

Bronze in Tokio 2021: C.T. Pan aus Taiwan © Ben Jared/IGF

Entschieden ist das noch nicht, aber es soll wohl sehr gut aussehen, dass bei Olympia 2028 in Los Angeles ein Golf-Wettkampf hinzukommt. „Das ist ein überfälliger Schritt nach vorne. Der DGV hat das seit Beginn der olympischen Zeiten für Golf stark protegiert. Ein Wettbewerb mehr bedeutet ein Mehr an Chancen für den Golfsport, weltweit über die Olympischen Spiele zu werben; und natürlich ein Mehr an Medaillenchancen. Das ist nicht zu unterschätzen, um Golf gewichtiger im olympischen Konzert zu machen“, so Neumann. Der DGV-Sportvorstand ist sicher, dass das auch im nationalen Auftreten gegenüber dem DOSB und dem Innenministerium helfen würde. Neumann: „Gut, dass sich die IGF nach anfänglichem Zögern dafür stark gemacht hat und auch das IOC sich inzwischen überzeugt zeigt.“

Zu bestimmen wäre dann wohl nur noch, welche Nationen an einem Mixed-Golf-Wettbewerb teilnehmen dürften. Aktuell orientiert sich das Olympic Ranking an der Weltrangliste. Golf wäre nicht die einzige Disziplin. Auch die Turner denken Richtung Mixed und sind wohl schon einen Schritt weiter. Beim DTB-Pokal Mitte März in Stuttgart bildete der im Jahr 2022 neu kreierte gemischtgeschlechtliche Wettkampf den Höhepunkt, der als Vorbild für eine olympische Mixed-Medaillenentscheidung ab dem Jahr 2028 gilt.

DTB-Präsident Dr. Alfons Hölzl war begeistert vom Turnhighlight: „Stuttgart steht traditionell für Innovationen. Es ist sehr erfreulich, dass der Mixed Cup, der hier im Jahr 2022 aus der Taufe gehoben worden ist, nun so gut ankommt bei den Fans und als Vorreiter gilt. Ab den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles wird es eine Mixed-Medaille im Turnen geben. Wir sind schon jetzt gespannt, welche Entwicklung diese Thematik dadurch in den kommenden Jahren nehmen wird.“