Masters

Scheffler vorne, Debütant mit Titelchance, Woods harter Tag


14. April 2024 , Thomas Fischbacher


Führt vor dem Finale: Scottie Scheffler
Führt vor dem Finale: Scottie Scheffler | © Warren Little/Getty Images

Scottie Scheffler strauchelt zwischenzeitlich, geht aber dennoch als Führender in das Finale des 88. Masters. Ludvig Åberg spielt bei seinem Major-Debüt gleich um den Titel und Tiger Woods erlebt einen harten Tag.

Am Freitag hatte er noch vom Titel gesprochen, doch der Traum vom fünften grünen Jackett platzte schnell. Nach fünf Löchern am Samstag lag Tiger Woods noch bei eins über für das Turnier, zur Halbzeit wies die Gesamtbilanz bereits sieben Schläge über Par aus, am Ende eines schwierigen Tages im Büro unterzeichnete der 48-Jährige eine schmerzhafte 82 (+10) und fiel weit zurück. 

Zwischenzeitlich waren die Patrons froh, dass er nach einem Bogey auf der Neun, sichtbar unrunden Schwungbewegungen und Schmerzen überhaupt den Weg zur zehnten Spielbahn antrat und das Turnier nicht vorzeitig abbrechen musste. Woods biss sich durch und notierte die schwächste Runde bei einem Major, seit er als Profi aktiv ist. 

"Ich habe den Ball nicht sehr gut getroffen und nicht gut geputtet", sagte Woods in einem kurzen Gespräch mit Reportern. "Ich hatte kein sehr gutes Aufwärmtraining, und das ging heute den ganzen Tag so weiter. Ich habe den Ball einfach an all die Stellen geschlagen, von denen ich weiß, dass ich dort nicht sein sollte." Immerhin: Am Freitag hatte der Superstar seinen 24. Cut in Folge geschafft und damit den Rekord von Gary Player und Fred Couples verbessert.

Schwierige Bedingungen 

Es war bei weitem nicht die einzige sehr hohe Runde bei schwierigen Bedingungen im Augusta National. Zwar ließ der Wind im Vergleich zum Vortag etwas nach, doch die harten Grüns stellten die Spieler vor große Herausforderungen. Auch Vijay Singh, Open-Sieger Brian Harman und Kurt Kitayama notierten eine 82. Nur zwölf Spieler schafften es, mit einer Tagesbilanz unter Par zurück ins Clubhaus zu kommen. Ebenso viele Akteuere liegen insgesamt unter Par. 

Einer davon ist Scottie Scheffler. Auch die Nummer eins der Welt hatte zwischenzeitlich Probleme und eröffnete die hinteren Neun mit einem Doppel-Bogey auf der Zehn sowie einem Bogey auf der Elf. Doch durch ein Eagle auf der 13 sowie weitere Birdies auf der 15 und 18 (Bogey auf der 17) kletterte der Amerikaner zurück an die Spitze des Feldes.
 


"Die Grüns wurden einfach unfassbar schnell und hart. [...] Es war sehr herausfordernd da draußen. Aber es ist ein Major. Ich glaube nicht, dass Augusta will, dass ihr Golfplatz sehr einfach ist."

Åberg nur drei Schläge hinter Scheffler

Nach einer 71 (-1) führt Scheffler einen Schlag vor Ryder-Cup-Kollege Collin Morikawa (69, -3). In der vorletzten Gruppe werden Max Homa (Dritter, 73 am Samstag) und Ludvig Åberg (Platz vier, 70) in den Finaltag starten. Das Duo hat zwei (Homa) beziehungsweise drei (Åberg) Schläge Rückstand. Für den Schweden Åberg ist es der erste Start bei einem Major überhaupt in seiner noch jungen Karriere. Der bislang letzte siegreiche Debütant beim Masters war übrigens Fuzzy Zoeller im Jahr 1979.

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"Ich denke die ganze Zeit darüber nach", so Åberg über die Chance, Geschichte zu schreiben. "Es macht mir nichts aus, darüber nachzudenken. Natürlich bin ich ein Wettkämpfer und möchte Turniere gewinnen. Ich schätze mich sehr glücklich, in dieser Position zu sein und hier Golf zu spielen. Ja, ich glaube nicht, dass man davor zurückschrecken sollte. Ich denke nicht, dass man versuchen sollte, es zu verdrängen. Ich versuche, es anzunehmen und mit allem, was dazugehört, einverstanden zu sein."
 


Einverstanden war auch Jason Day (+8, T45) damit, seine auffällig bedruckte Weste auszuziehen. Der Australier hatte zu Beginn der Saison den Ausrüster gewechselt und dieser versucht, mit extravaganten Klamotten aufzufallen. Offenbar zu viel für die Masters-Verantwortlichen, die dem Australier während der zweiten Runde darum baten, auf seine Weste zu verzichten. "Man macht das aus Respekt", kommentierte Day. "Es geht hier nur um das Turnier und ich verstehe das. Ich respektiere dieses Turnier." Selbst ausgesucht hatte er die Weste nicht. "Mein Ausrüster schickt mir ein Skript und sagt ‘Das solltest du am Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag tragen.’"

Stephan Jäger, der einzige Deutsche im Feld, hatte am Freitag leider den Cut verpasst. Der 34-Jährige aus dem Elite Team Germany notierte Runden von 74 und 80 Schlägen. 

Für Ihre Sonntagsplanung: Tiger Woods eröffnet die Finalrunde um 15.35 Uhr deutscher Zeit. Um 20.35 Uhr steht dann Scottie Scheffler am ersten Abschlag. 

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