Masters

Das längste Loch wird noch länger


10. April 2024 , Daniel Dillenburg


Blick vom Grün zurück auf das Fairway der zweiten Spielbahn in Augusta.
Blick vom Grün zurück auf das Fairway der zweiten Spielbahn in Augusta. | © Jamie Squire/Getty Images

Loch zwei im Augusta National erhält ein Update für die 88. Ausgabe des Masters und baut damit seinen Vorsprung als längstes Loch des Platzes aus. Rory McIlroy sieht keine große Veränderung.

Bei all dem Traditionsbewusstsein im Augusta National ist den Veranstaltern des Masters Tournaments auch bewusst: Gänzlich ohne Änderungen und Updates kommt man auch beim traditionsreichsten Major des Jahres nicht aus. Dies schlägt sich allen voran in den Anpassungen am Platz-Layout nieder. Hier tut sich fast jährlich etwas. Bereits für die vergangene Ausgabe erhielt Bahn 13 des Par-72-Platzes eine längst überfällige Verlängerung. Und auch für die 2024er Edition hat man an der Längenschraube gedreht.

Die Abschlagbox des ersten Par-5-Lochs des Alister MacKenzie-Designs befindet sich jetzt knapp 10 Meter weiter hinten als noch in den vergangenen Jahren. Das als „Pink Dogwood“ bekannte Loch war schon vorher das längste Loch auf dem Platz und wird in diesem Jahr noch länger sein. Mit einer Länge von 535 Metern ist es 14 Meter länger als das zweitlängste Loch, Loch acht.

Lang, aber leicht

Trotz der Länge zählte Loch zwei nie zu den größten Herausforderungen für die Spieler. Im Gegenteil: Das Loch bietet in der Regel eine wichtige Birdie- oder Eagle-Chance zu Beginn der Runde und wird durchweg als eines der leichtesten auf dem Platz gespielt. Im Jahr 2023 war es mit einem Durchschnitt von 4,637 Schlägen das leichteste.


Die Tee Box der Zwei wurde seit 1999 nicht mehr verändert, als sie um 23 Meter nach hinten verlegt wurde. Dieser Verlängerungsprozess fiel damals mit einer Verlagerung des Fairway-Bunkers auf der rechten Seite des Lochs zusammen, der als zentrale Verteidigung des Doglegs betrachtet werden kann. Die jüngste Entscheidung, den Abschlag nach links zu verlegen, wird vermutlich den Bunker vom Abschlag aus stärker ins Spiel bringen. Ob sich die Veränderung auf den Scoring-Durchschnitt auswirken wird, bleibt abzuwarten.

„So viel anders sieht es nicht aus“

Rory McIlroy jedenfalls habe mehr von der Änderung erwartet. „Ich dachte, es würde anders aussehen als früher“, sagte der Nordire, der sich bei einer Proberunde in der Vorwoche des Masters ein erstes Bild vom neuen Abschlag machen konnte. „Ich dachte immer, wenn jemand sagte, dass sie ihn nach hinten und nach links verlegt haben, dass die Tee Box in Richtung des rechten Bunkers zeigen würde und dass man mehr um die Ecke ziehen müsste. Ich meine, wenn man es nicht wüsste, würde man denken, dass man an der gleichen Tee Box steht. So viel anders sieht es nicht aus.“

Dass aber regelmäßig Anpassungen am Layout vorgenommen werden, die einen mit gravierenderen, die anderen mit leichteren Auswirkungen, ist positiv zu vermerken. Seit der ersten Ausgabe des Masters 1934 soll der Club für mehrere hundert Millionen US-Dollar Land dazugekauft haben, um den Platz zeitgemäß anpassen zu können. Allein in den vergangenen 30 Jahren hat der anspruchsvolle Kurs mehr als 600 Meter an Gesamtlänge dazugewonnen. In dieser Woche spielt er sich mit einer Länge 6.908 Meter.