Tour-Vorschau

Formstarke Henseleit und ausgeruhter Jäger


20. Februar 2024 , Daniel Dillenburg


Esther Henseleit mit ganz viel Selbstvertrauen und Stephan Jäger ausgeruht und voller Tatendrang.
Esther Henseleit mit ganz viel Selbstvertrauen und Stephan Jäger ausgeruht und voller Tatendrang. | © Flickr / Golfsupport

Ob Asien, Mexiko oder Afrika. Auf der ganzen Welt sind deutsche Top-Golferinnen und deren männliche Pendants im Einsatz. Esther Henseleit will an ihre starke Form anknüpfen und Stephan Jäger jagt weiter seinen ersten PGA-Tour-Titel. Die Tour-Vorschau:

LPGA Tour: Honda LPGA Thailand

Siam Country Club Old Course, Thailand, 22. bis 25. Februar

Die LPGA Tour eröffnet ihren Asia Swing in Thailand. Viele der Spielerinnen halten sich aber bereits eine Weile in Asien auf. In der vergangenen Woche fand nämlich das Saudi Ladies International in Saudi-Arabien statt. Die Thailänderin Patty Tavatanakit konnte das LET-Event gewinnen und würde ihre starke Form gerne vor heimischem Publikum bestätigen. Beim Honda LPGA Thailand ist sie eine von elf Lokalmatadorinnen im limitierten Feld. Insgesamt sind 72 Damen am Start, die um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 1,7 Millionen US-Dollar spielen.


Seit 2010 ist der Old Course im Siam Country Club die Heimat des 2006 erstmals ausgetragenen Events. Neben Titelverteidigerin Lilia Vu (USA) sind weitere ehemalige Champions wie Nanna Koerstz Madsen (Dänemark) oder Anna Nordqvist (Schweden) am Start. Den bislang einzigen Heimsieg in Thailand feierte Ariya Jutanugarn 2021. Rekordsiegerin ist Amy Yang aus Südkorea, die 2015, 2017 sowie 2019 in der Provinz Chon Buri gewinnen konnte. Auch sie war in der vergangenen Woche in Saudi-Arabien im Einsatz. Ihr Saisondebüt feiert Yangs Landsfrau Jin Young Ko, die zuletzt das Saisonfinale 2023 mitspielte, dort aber verletzungsbedingt aufgeben musste. Sie ist eine von sechs Top-Ten-Spielerinnen in dieser Woche.

Noch nicht in den Top Ten, erstmals aber unter den besten 80 der Weltrangliste, rangiert Elite-Team-Germany-Spielerin Esther Henseleit. Die 25-Jährige verbesserte sich auf Rang 76 im Rolex Ranking, nachdem sie Zweite in Saudi-Arabien wurde. Das Selbstvertrauen dürfte also am Anschlag sein und zu der guten Form gesellt sich eine schöne Erinnerung an den Siam Country Club. Vor zwei Jahren beendete Henseleit das Honda LPGA Thailand auf dem geteilten zwölften Rang. Damals gelang ihr unter anderem eine 63 (-9) in Runde eins sowie eine 65 (-7) im Finale. Auch für diese Woche dürfen wir also einiges von der deutschen Nummer eins im Damengolf erwarten. Deutschlands Nummer zwei, Olivia Cowan, schaffte es knapp nicht ins Feld und schlägt beim parallel stattfindenden Lalla Meryem Cup in Marokko ab.

Ladies European Tour: Lalla Meryem Golf Cup

Royal Golf Dar Es Salam, Marokko, 22. bis 24. Februar

Golf in Rabat im Doppelpack. Denn der Royal Golf Dar Es Salam ist in dieser Woche nicht nur Austragungsort des Lalla Meryem Golf Cups auf der Ladies European Tour. Mit der Trophy Hassan II ist auch die PGA Tour Champions auf dem königlichen Geläuf zugegen. König Mohammed VI. versammelt einmal mehr einige der besten Golferinnen sowie Senioren in Marokkos Hauptstadt, wo sich Star-Designer Robert Trent Jones 1971 zwei der drei Plätze im Royal Golf Dar Es Salam vornahm und auf einem 440 Hektar großen sandigen Gelände inmitten eines Korkeichenwaldes einen Ort des Friedens erschuf.

Das deutsche Golf hat gute Erinnerungen an den Lalla Meryem Cup. 2000 triumphierte hier Elisabeth Esterl. 2010 tat es ihr Anja Monke gleich. Und somit haben schon zwei deutsche Spielerinnen das 1993 erstmals ausgetragene Event gewinnen können. Zuletzt war der Cup aber in schwedischer Hand. Zwei der vergangenen drei Siegerinnen kam aus dem skandinavischen Golfland. Zudem wurden in diesem Zeitraum drei Schwedinnen Zweite. Titelverteidigerin Maja Stark ist in dieser Woche jedoch nicht dabei. Dafür aber die Gesamtsiebte der vergangenen Saison, Johanna Gustavsson sowie Solheim-Cup-Spielerin Caroline Hedwall. Top-Favoritin ist die amtierende Order-of-Merit-Siegerin Trichat Cheenglab aus Thailand.


Wenn die ersten beiden Turniere dieser LET-Saison eins zeigten, dann, dass auch in dieser Saison wieder einiges von den deutschen Damen zu erwarten ist. Sowohl beim Saisonauftakt in Kenia als auch in Saudi-Arabien in der vergangenen Woche erreichten jeweils zwei Deutsche die Top 15. Beide Male war National-Team-Germany-Spielerin Alexandra Försterling vorne vertreten. Nach einem achten und einem zwölften Platz ist der zweimaligen LET-Siegerinnen auch in Marokko wieder ein Top-Resultat zuzutrauen. In der Saisonwertung liegt die 24-jährige Berlinerin auf Platzt acht und schon im vergangenen Jahr erreichte sie den Cut beim Lalla Meryem Cup.

Generell war die vergangene Ausgabe des Lalla Meryem Cups eine sehr ertragreiche aus deutscher Sicht: Olivia Cowan wurde geteilte Siebte, Chiara Noja und Henseleit teilten sich Rang elf und mit Leonie Harm und Polly Mack erreichten zwei weitere Deutsche die Top 15. Es spricht also vieles dafür, dass die schwarz-rot-goldenen Farben auch in dieser Woche wieder oben auf dem Leaderboard vertreten sein werden. Neben den bereits erwähnten Försterling, Cowan, Noja und Harm sind fünf weitere Deutsche dabei: Leticia Ras-Anderica, Sophie Witt, Patricia-Isabel Schmidt, Sophie Hausmann, und Laura Fünfstück. Gespielt wird in dieser Woche um insgesamt 450.000 Euro.

PGA Tour: Mexico Open

Vidanta Vallarta, Mexiko, 22. bis 25. Februar

Die PGA Tour trägt in dieser Woche ein noch recht junges Event aus. Die Mexico Open erschien erstmals 2022 auf dem Kalender und hat seitdem ihren Meister gefunden: Tony Finau. Der US-Amerikaner wurde erst geteilter Zweiter, nur um ein Jahr später selbst zu gewinnen. Niemand beherrscht den Par-71-Kurs Vidanta Vallarta so gut wie der 34-Jährige aus Salt Lake City. Im vergangenen Jahr hielt er niemand geringeres als Jon Rahm auf Abstand, nachdem dieser die Premiere 2022 gewonnen hatte. Rahm ist aus LIV-Gründen nicht dabei. Finau schon und damit auch Top-Favorit.

Zum Favoritenkreis zählt einmal mehr auch Stephan Jäger. Der Elite-Team-Germany-Spieler aus Eichenried gönnte sich zuletzt eine zweiwöchige Pause und dürfte wohlerholt nach Mexiko reisen. Hier wird er zunächst probieren, seine Serie von 22 Cuts in Folge fortzusetzen und dann an die starken Leistungen an der mexikanischen Pazifikküste aus den vergangenen beiden Jahren anzuknüpfen. Sowohl 2022 als auch 2023 erreichte er hier die Top 20 und weist einen Rundendurchschnitt von 68,39 Schlägen auf. Vidanta Vallarta liegt Jäger also. Zudem gehört die Nummer 75 der Welt als 47. im FedExCup zu den besten Spielern in dieser Woche.


Neben Jäger ist auch Elite-Team-Germany-Spieler Matti Schmid dabei. Bei vier Auftritten in dieser Saison wartet der gebürtige Regensburger weiter auf seine ersten Punkte für die Gesamtwertung. Ein verpasster Cut in Mexiko im vergangenen Jahr stimmt da nicht gerade hoffnungsvoll. Und doch liegen die formstarken Wochen für Schmid noch gar nicht so lange zurück. Gegen Ende des vergangenen Jahres erreichte er bei vier Turnierstarts dreimal die Top 20. Ein ähnliches Erfolgserlebnis würde dem 26-Jährigen in dieser Woche sicherlich guttun.

DP World Tour: Magical Kenya Open

Muthaiga GC, Kenia, 22. bis 25. Februar

Die Ladies hatten ihre Saison vor wenigen Wochen in Kenia eröffnet. Nun sind die Herren an der Reihe. Statt im Vipingo Ridge schlagen Maximilian Kieffer, Nick Bachem und Co. im Muthaiga GC in Nairobi ab. Hier findet die Magical Kenya Open zum fünften Mal auf der DP World Tour statt. Die Geschichte des Events geht aber deutlich weiter zurück. 1978 konnte die Kenya Open beispielsweise von Seve Ballesteros gewonnen werden. Auch Ian Woosnam feierte bereits in Kenia. Titelverteidiger ist der Spanier Jorge Campillo, der jedoch beim parallel stattfindenden Event in Mexiko auf Titeljagd geht. Entsprechend lauten die Favoriten in dieser Woche Ewen Ferguson (Schottland), Thriston Lawrence (Südafrika) und Rikuya Hoshino (Japan).


In Abwesenheit der großen Namen wollen natürlich auch einige Deutsche glänzen. Insgesamt sind neun Titelhoffnungen aus Deutschland am Start. Auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz bei diesem Turnier kann Elite-Team-Germany-Spieler Kieffer zurückgreifen. Zweimal spielte er dieses Event, als es noch Teil der Challenge Tour war und zwei weitere Male seit dem Aufstieg auf die DP World Tour. Im vergangenen Jahr erreichte Kieffer hier die Top 20. Noch besser lief es für National-Team-Germany-Spieler Jannik de Bruyn, der im vergangenen Jahr geteilter 15. wurde und damit sein bis dato bestes Karriereergebnis feierte.

Neben Kieffer, Bachem und de Bruyn sind auch Yannick Schütz, Hurly Long, Marcel Schneider, Freddy Schott, Nicolai von Dellingshausen und Philipp Katich am Start. Das Gesamtpreisgeld beträgt 2,5 Millionen US-Dollar.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour Champions: Trophy Hassan II
Royal Golf Dar Es Salam, Marokko, 22. bis 24. Februar

Alex Cejka

Challenge Tour: Nelson Mandela Bay Championship
Humewood GC, Südafrika, 22. bis 25. Februar

Marc Hammer, Timo Vahlenkamp und Anton Albers

Sunshine Ladies Tour: SuperSport Ladies Challenge
Lost City GC, Südafrika, 21. bis 23. Februar

Carolin Kauffmann, Verena Gimmy, Katharina Keilich und Helen Kreuzer