PGA Tour

Neue Kleidung, alte Ziele: Woods über seinen Traum vom Titel


15. Februar 2024 , Felix Grewe


Tiger Woods mit neuer Bekleidungsmarke: Der US-Superstar spielt jetzt in Sun Day Red, seiner eigenen Linie.
Tiger Woods mit neuer Bekleidungsmarke: Der US-Superstar spielt jetzt in Sun Day Red, seiner eigenen Linie. | © Ronald Martinez/Getty Images

Erstmals seit dem Masters im letzten Jahr startet Tiger Woods wieder bei einem offiziellen PGA-Turnier – mit neuer Bekleidung, neuem Caddie und alten Zielen: Er will siegen.

Tiger Woods war noch nie ein Mann der zurückhaltenden Worte. Einer, der 15 Majors gewonnen hat, ist vermutlich von Natur aus selbstbewusst, beharrlich und hält immer mehr für möglich als die meisten anderen. Deshalb verwundert es auch nicht, dass der Amerikaner bei seinem PGA-Comeback dieser Tage bei der Genesis Invitational, seinem ersten offiziellen Turnierstart seit dem Masters im letzten Jahr, über seine Siegambitionen spricht. Und nicht nur davon, die ersten zwei Runden zu überstehen, irgendwie durchzuhalten oder einen passablen Platz im vorderen Drittel anzustreben. 

Woods' mit neuem Caddie

„Ein schönes W wäre nett, oder?“ fragte Woods die anwesenden Medienvertreter am Tag vor seinem Start – und meint, natürlich, den Sieg. Win. Was sonst?! „Ich habe dieses Event noch nie gewonnen. Hoffentlich kann ich mir etwas einfallen lassen, richtig in den Wettbewerb reinkommen vielleicht am Ende der Woche ein W holen.“ Der Amerikaner startet zwar mit einem neuen Caddie (Lance Bennett, der früher unter anderem für Matt Kuchar gearbeitet hat) und einer neuen Bekleidungsmarke (siehe verlinkter Artikel) – seine Ziele aber bleiben die gleichen. 

15 Starts, kein Triumph

Woods, der in seiner famosen Karriere bislang 82 PGA-Tour-Turniere gewonnen hat, feierte ausgerechnet im Riviera Country Club 1992 sein Tour-Debüt – und blieb doch bei allen seinen bisherigen 15 Starts ohne Titel. „Auf diesem Platz bin ich mit dem Putter noch nie richtig zurechtgekommen“, erklärt er. „Die Bahnen sind sehr holprig, das macht es etwas schwierig. Aus irgendeinem Grund hat es einfach nie gereicht".

Das neue Gefühl des Körpers

Natürlich muss ihn das frustrieren. Immerhin ist er selbst Gastgeber des Genesis Invitational. Auch ein Grund, warum Zeitpunkt und Ort für das Comeback ideal erscheinen. Im Dezember spielte Woods zwar bereits bei der Hero World Challenge auf den Bahamas, landete dort am Ende jedoch auf dem drittletzten Platz, wurde 18. von 20 Spielern. Sein Plan für dieses Jahr: In der Major-Saison will er jeden Monat bei einem Turnier starten. „Ich versuche, mich an das neue Gefühl des Körpers zu gewöhnen“, sagt er. „Das ist immer eine Herausforderung. Wir haben in den letzten Wochen versucht, uns auf die Tour vorzubereiten und sicherzustellen, dass ich körperlich fit und bereit bin, dieses Turnier zu spielen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns und freuen uns darauf."

Erste Eindrücke aus dem Training

Zu Beginn der Woche spielte er bereits neun Löcher auf dem Kurs des Riviera Country Clubs, startete zudem beim Pro-Am-Turnier – und zwar in neuen Outfits seiner neuen eigenen Bekleidungslinie Sun Day Red. 
Was Experten dabei beobachten konnten: Sein Schwung wirkte kraftvoll, rund, fast wie zu besten Zeiten. Er schien die Bälle sauber zu treffen, gut zu kontrollieren. Und: Er wirkte körperlich nicht eingeschränkt, was nach seinem schweren Autounfall vor drei Jahren, bei dem sein rechter Unterschenkel, sein Knöchel und sein Fuß schwer verletzt wurden, wohl die beste Nachricht ist – für ihn selbst und seine Fans.

Woods mit Thomas und Woodland

„Ich bin froh, dass der Mann nicht mehr so viel humpelt", kommentierte Max Homa, der Sieger des Genesis Invitational 2021. „Jedes Event ist besser, wenn Tiger dabei ist. Es ist erstaunlich, was er mit seiner Anwesenheit auf dem Golfplatz zu einem Event beiträgt. Alle wollen ihn spielen sehen.“ An diesem Donnerstag schlägt Woods zur Mittagszeit zusammen mit Justin Thomas und Gary Woodland ab. Ob er am Wochenende tatsächlich auch um den Sieg kämpfen wird, lässt sich vielleicht schon nach den ersten Bahnen erahnen.