Tour-Update

Chaos in Phoenix, Johnson gewinnt in Las Vegas


11. Februar 2024 , Daniel Dillenburg


Bei der Phoenix Open wurde irgendwann der Hahn zugedreht und Dustin Johnson holte in Las Vegas seinen dritten LIV-Titel.
Bei der Phoenix Open wurde irgendwann der Hahn zugedreht und Dustin Johnson holte in Las Vegas seinen dritten LIV-Titel. | © Getty Images / Golfsupport

Bei der WM Phoenix Open sorgen die Zuschauer für chaotische Zustände und beim LIV-Event in Las Vegas jubelt Dustin Johnson über seinen dritten LIV-Titel. Das Tour-Update:

PGA Tour: WM Phoenix Open

TPC Scottsdale (Stadium Course), Arizona, 8. bis 11. Februar

Die Phoenix Open ist bekannt für ihre besondere Atmosphäre. Jedes Jahr feiern im TPC Scottsdale Tausende Fans eine wahre Golf-Party. Nicht umsonst wird das Event in Arizona auch „The People’s Open“ und „Greatest Show on Grass“ genannt. An diesem Samstag wurde der Party-Bogen jedoch etwas überspannt, was unter anderem zu einem Einlassstopp führte. „Aufgrund des großen Andrangs sind die Eingangstore der WM Phoenix Open vorübergehend geschlossen und der Shuttleservice zum Turnier wurde eingestellt“, hieß es irgendwann. Der Turnierveranstalter war zum Handeln gezwungen. Die Party eskalierte.

Um 14 Uhr am Samstag schlossen die Organisatoren die Tore des TPC Scottsdale und stoppten den Alkoholverkauf an den meisten Orten auf dem Platz. Dabei ließen sich die Feierwütigen auch von den eher mäßigen Wetterbedingungen nicht abhalten. Die Atmosphäre nahm gefährliche Züge an, als es unter anderem zu einer Schlägerei kam und Berichten zufolge Menschen aufgrund von Alkoholkonsum in Ohnmacht fielen. Der negative Höhepunkt ereignete sich im Epizentrum der Party – der berühmten 16. Am Samstag kam es an diesem Par 3 zu einem schweren Partyunfall, bei dem eine Frau stürzte und Verletzungen erlitt, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.


Das Feedback der Spieler fiel nach diesem Tag gemischt aus. Justin Thomas sagte, er habe schon am Morgen die Gruppen von Leuten mit den Händen voller Alkohol gesehen: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich diese Leute jetzt fühlen, aber wenn sie noch stehen, dann nur zu, und ich bin sehr froh, dass sie uns angefeuert haben. Es ist eine lautstarke Menge. Es ist ein leidenschaftliches Publikum. Das ist es, was diese Veranstaltung so besonders macht.“ Weniger begeistert zeigte sich beispielsweise der Südkoreaner Byeong Hun An, der es als eine „Shitshow“ beschrieb: „Völlig außer Kontrolle an jedem Loch.“

Das sportliche Geschehen geriet an diesem Tag etwas in den Hintergrund. Dabei zeichnet sich ein äußerst spannender Titelkampf ab. Der Kanadier Nick Taylor führt bei -13, einen Schlag vor Sahith Theegala aus den USA. Bei -11 folgen Doug Ghim und Andrew Novak (beide USA). Aber allen Beteiligten steht ein langer Sonntag bevor. Aufgrund der Wetterkapriolen mit Regen und Hagel konnte die Finalgruppe erst sechs Löcher ihrer dritten Runde absolvieren. Die Veranstalter wollen mit aller Macht ein Montagsfinish vermeiden – wobei sie sich hier dann zumindest weniger Gedanken machen müssten um eine mögliche Eskalation auf den Zuschauerrängen.

Der einzige deutsche im Feld, Elite-Team-Germany-Spieler Matti Schmid (+4), verpasste den Cut um sechs Schläge und wartet damit weiterhin auf seine ersten Punkte in dieser Saison.

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LIV Golf: Las Vegas

Las Vegas Country Club, Nevada, 8. bis 10. Februar

Bei kühlen windigen Bedingungen im Las Vegas Country Club wurde es ein wortwörtlicher Kampf um den Titel beim zweiten LIV-Event der Saison. Alle Titelkandidaten kämpften sich durch. Aus der Finalgruppe blieb einzig der US-Amerikaner Dustin Johnson unter Par. Der mehrmalige Major-Sieger spielte sein bestes Golf zum Ende der Finalrunde, als er drei Birdies auf den letzten sechs Löchern notierte. Der Endspurt war dringend nötig. Dank einer 69 (-1) erreichte Johnson das Gesamtergebnis von -12 und hatte damit einen Schlag Vorsprung auf seine US-Kollegen Talor Gooch und Peter Uihlein.

„Das ist ein großartiger Sieg, und der heutige Tag war natürlich hart“, sagte Johnson, der nun die Gesamtwertung nach den ersten beiden Veranstaltungen anführt. „Ich wusste, dass es bei den Bedingungen schwierig werden würde.“ Von den 54 Spielern im Feld blieben nur 17 unter Par. Die beste Runde des Finaltages gelang Graeme McDowell. Der Nordire blieb fünf Schläge unter Par und verbesserte sich auf den geteilten fünften Rang (-9). Seine starke Vorstellung trug zudem dazu bei, dass sein Team, Smash GC, den Teamtitel holte.

Der deutsche LIV-Spieler, Martin Kaymer, kam im Finale etwas unter die Räder und blieb sechs Schläge über Par. Mit einem Gesamtergebnis von +7 kam er als geteilter 51. ins Ziel.

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Weitere deutsche Ergebnisse:

Korn Ferry Tour: Astara Golf Championship
Country Club de Bogota, Kolumbien, 8. bis 11. Februar

T23 – Jeremy Paul

CUT – Thomas Rosenmüller

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