Tour-Report

Kordas verrücktes Finale


29. Januar 2024 , Thomas Fischbacher


Siegerin in der Heimat: Nelly Korda
Siegerin in der Heimat: Nelly Korda | © Julio Aguilar/Getty Images

Nelly Korda ist erst weit vorne, dann klar hinten – und erringt am Ende in einem dramatischen Stechen ihren neunten Sieg auf der LPGA Tour. Stephan Jäger glänzt in Florida. Der Tour-Report.

LPGA Tour: LPGA Drive On Championship

Bradenton Country Club, Florida, 25. bis 28. Januar

Vier Schläge vorne, drei Schläge hinten, Eagle-Birdie-Finish, Stechen, Sieg – so der verrückte Tagesverlauf von Nelly Korda im Finale der LPGA Drive on Championship. Die 24-Jährige war nach durchweg starken Vorstellungen an den ersten drei Turniertagen vier Schläge vor Megan Khang, Ayaka Furue und Lydia Ko in die Finalrunde gestartet. Bereits auf der siebten Bahn war die Führung aber dahin. Während die Amerikanerin nicht zur Form der vergangenen Tage fand, konnte die Konkurrenz aufschließen. 

Nach einem Zwischentief mit zwei Schlagverlusten auf der 14 und 16 sowie einem Doppelbogey dazwischen auf dem Par 3 der 15 sah es so aus, als hätte die Nummer fünf der Welt den Sieg endgültig verspielt. Doch Korda gab nicht auf und rettete sich mit einem Eagle auf der 17 sowie einem Tap-In-Birdie auf der 18 ins Stechen mit Ko, die in der vergangenen Woche bereits das Tournament of Champions für sich entschieden hatte.

Am ersten Playoff-Loch gelang Ko ein Up-and-Down von der linken Seite des Grüns zum Par, während Korda mit einem Zweiputt ihrerseits ein Par erzielte. Erneut ging es zum 18. Abschlag. Und erneut sah es nach einem 21. LPGA-Sieg für Ko aus. Doch während die Neuseeländerin einen Drei-Putt nach Grüntreffer kassierte, rettete Korda mit einem gelungenen Chip das Par – und stand als Siegerin fest.


Kein langweiliger Tag

"Es war definitiv kein langweiliger Tag. Die Unterstützung, die ich diese Woche erhalten habe, war unglaublich", kommentierte Korda ihren Triumph im Heimatclub. "Ich bin so dankbar dafür und so überrascht, wie viele Leute gekommen sind und zugesehen haben. Sie haben mich im Spiel gehalten. Ich dachte nicht, dass ich überhaupt eine Chance hätte, und als ich dann auf der 17 ein Eagle schaffte, wusste ich, dass ich auf der 18 ein Birdie brauchte, um überhaupt eine Chance zu haben, in ein Playoff zu kommen. Das war der gute alte Nelly-Mode, schön dramatisch." Für ihren neunten Sieg auf der LPGA Tour erhält die Solheim-Cup-Spielerin 262.500 Dollar. 

Olivia Cowan darf sich über einen sehr gelungenen Abschluss bei ihrem ersten Start in diesem Jahr freuen. Die 27-Jährige aus dem Elite Team Germany beendete das Turnier nach einer starken 70 (-2) auf dem 23. Rang. Aline Krauter (73 am Sonntag) kam als 42. ins Ziel, Esther Henseleit (77) wurde 65. Isi Gabsa und Polly Mack hatten den Cut verpasst. 

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DP World Tour: Ras Al-Khaimah Championship

Al Hamra GC, Vereinigte Arabische Emirate, 25. bis 28. Januar

Golf-Deutschland darf sich über Top-Ergebnisse für Yannik Paul und Maximilian Kieffer in Ras Al Khaimah freuen! Das deutsche Duo aus dem Elite Team Germany zeigte sich am Finaltag des Turniers im Emirat in bestechender Verfassung und kletterte auf den geteilten vierten Rang des Feldes. Den Sieg holte sich auf dem Platz des Al Hamra Golf Club Thorbjörn Olesen

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PGA Tour: Farmers Insurance Open

Torrey Pines Golf Course, Kalifornien, 24. bis 27. Januar

Für den großen Coup hat es am Ende nicht ganz gereicht. Stephan Jäger, der als Führender in die Finalrunde der Farmers Insurance Open gestartet war, hat das PGA-Tour-Turnier in Torrey Pines bei San Diego auf dem geteilten dritten Rang beendet. Der Deutsche hatte am Ende zwei Schläge Rückstand auf Matthieu Pavon. Der Tour-Rookie krönte seine stabile Leistung mit seinem ersten Sieg auf der PGA Tour. Der 31-Jährige aus Toulouse ist der erste Franzose überhaupt seit dem Zweiten Weltkrieg, der einen Pokal auf der PGA Tour in Empfang nehmen darf.

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Das Zitat der Woche

"Das war definitiv kein langweiliger Tag." 
Nelly Korda über ihren Sieg bei der LPGA Drive On Championship

Was sonst noch passierte

Am Ende war es die schwierigste, einfache Entscheidung seines Lebens. Mit diesen Worten beschrieb Nick Dunlap in einer Pressekonferenz seinen Schritt ins Profilager. Der Student der University of Alabama hatte beim The American Express in La Quinta, Kalifornien, einige der besten Spieler der PGA Tour düpiert. Erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten gewann ein Amateur auf der PGA Tour. Nun verlässt der amtierende US-Amateur-Gewinner und die Nummer drei der Weltrangliste sein altes College-Leben, um bei den Profis durchzustarten. 

Die Portuguese International Ladies Amateur Championship ist für die europäischen Amateur-Elite traditionell das erste Turnier des Jahres. In diesem Jahr holt sich Helen Briem in mehr als souveräner Manier gleich auch ihren ersten Titel 2024. Am Finaltag reichte ihr bei windigen Bedingungen eine Par-Runde, um mit vier Schlägen Vorsprung ganz souverän als Siegerin hervorzugehen. 


Es gibt Tage, an denen außer der Nase nicht viel läuft auf dem Platz. Und andere Tage, an denen Sie Ihren Ball vermutlich auch mit einem Putter 180 Meter weit vom Tee aufs Fairway schlagen würden. Cliff Romme kennt beide Zustände innerhalb einer Runde. Neulich spielte der 77-Jährige aus Arizona im Orange Tree Golf Resort in Scottsdale, als er innerhalb weniger Minuten zwei magische Momente erlebte. 

Fiorino Clerici (Schweiz) gewinnt die Red Sea Ain Sokhna Open im Golf Club Ain Sokhna und damit das erste Turnier der neuen Pro-Golf-Tour-Saison. Nur einen Schlag dahinter reihen sich mit Philipp Macionga und Linus Lang zwei Deutsche ein. 

Hailey Davidson schreibt Geschichte, indem sie das NXXT Women's Classic im Mission Inn Resort and Club in der Nähe von Orlando gewinnt. Noch nie zuvor hatte eine Transgender-Spielerin einen Titel auf einer Profigolftour geholt.