Scheffler

Spieler des Jahres: Die kontroverse Entscheidung der Tour


4. Januar 2024 , Felix Grewe


Mann des Jahres 2023: Scottie Scheffler.
Mann des Jahres 2023: Scottie Scheffler. | © golfsupport.nl/Rich Graessle/ism

Scottie Scheffler wurde zum zweiten Mal in Folge zum Spieler des Jahres auf der PGA Tour gewählt – obwohl viele Zahlen für Jon Rahm sprachen. Warum die Auszeichnung für den Amerikaner dennoch verdient ist.

Man kann geteilter Meinung sein, ob Scottie Scheffler zurecht zum Spieler des Jahres 2023 auf der PGA Tour gewählt worden ist. Er hat gerade einmal zwei Turniere in der zurückliegenden Saison gewonnen, die Players Championship und die WM Phoenix Open in Arizona. Jon Rahm, der für viele der Favorit auf die alljährliche Auszeichnung der Tour war, triumphierte viermal, darunter beim Masters in Augusta. Zudem gehörte der Spanier, anders als sein amerikanischer Konkurrent, zum siegreichen europäischen Ryder-Cup-Team. Und trotzdem ist Schefflers Auszeichnung nach Rahms Bekanntgabe, im kommenden Jahr zu LIV Golf zu wechseln, keine Überraschung. „Der Player of the Year“ wird durch eine Abstimmung der PGA-Tour-Mitglieder unter den Spielern ermittelt, die in der letzten Saison mindestens bei 15 Turniere gestartet sind. Scheffler erhielt 38 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen Rahm, Rory McIlroy und FedEx-Cup-Champion Viktor Hovland durch. Die Umfrage wurde vom 1. bis 15. Dezember durchgeführt – Rahm gab seinen Wechsel zu LIV am 7. Dezember bekannt. Neue Freunde unter seinen Kollegen machte er sich damit nicht. 

Scheffler: Starke Zahlen 2023

Auch wenn die naheliegenden Statistiken für Rahm gesprochen haben – Schefflers Auszeichnung ist keineswegs unverdient. Er beendete die Saison auf Platz eins der Weltrangliste, wo er sie nach dem Gewinn des Jack Nicklaus Award 2022 auch begonnen hatte. Er ist der erste Profi seit Tiger Woods (2005 bis 2008), der in aufeinanderfolgenden Jahren zum Spieler des Jahres gekürt wurde. 

Und es gibt noch mehr beeindruckende Scheffler-Zahlen: Er gewann 2023 den Byron Nelson Award für den niedrigsten Punktedurchschnitt des Jahres (68,63). Es ist der der siebtniedrigste Schnitt aller Zeiten und der beste überhaupt hinter Woods. Scheffler führte die Tour 2023 in acht weiteren statistischen Kategorien an, beendete 18 Events in Folge unter besten Zwölf und kassierte mehr als 21 Millionen Dollar an offiziellen Einnahmen, womit er seinen bisherigen Rekord aus dem Jahr 2022 um fast 7 Millionen Dollar übertraf.

Eric Cole – Rookie des Jahres 

Der zweite Mann des Jahres ist Eric Cole – in der Kategorie „Rookie of the Year" auf der PGA Tour. Er setzte sich gegen Ludvig Aberg, Nico Echavarria und Vincent Norrman durch, die alle im Jahr 2023 Siege auf der PGA Tour errungen haben.

Das Besondere an Cole: Mit 35 Jahren ist er der zweitälteste Gewinner der Auszeichnung und der älteste seit dem 39-jährigen Todd Hamilton 2004. Cole ist älter als zehn der elf vorherigen Rookie-Award-Gewinner. Womit er den Titel verdient hat? Vor allem mit seiner beeindruckenden Konstanz im zurückliegenden Jahr. Er beendete die Saison auf Platz 43 des FedEx Cups und er war der einzige Rookie, der sich für die BMW Championship qualifizieren konnte. Somit sind ihm die Starts bei allen acht Signature Events 2024 garantiert. Übrigens: Er ist nicht der erste Rookie des Jahres in seiner Familie: 1973 gewann seine Mutter Laura Baugh die Auszeichnung auf der LPGA Tour.