Team-WM Damen

Großer Kampf


27. Oktober 2023 , Stefan Bluemer


Celina Sattelkau vor dem Falken (© DGV/stebl)
Celina Sattelkau vor dem Falken (© DGV/stebl)

Der dritte Tag der Team-Weltmeisterschaft der Damen in Abu Dhabi steht unter keinem guten Stern. Die Athletinnen des Junior Team Germany nehmen den Kampf aber bravourös an und halten sich mit dem dritten Tagesergebnis unter Par in der Top Ten.

Abu Dhabi/VAE – In Führung liegen zwei der erwarteten Top-Favoriten. Spanien marschiert und hat ebenso gesamt 17 Schläge unter Par in der Wertung wie Südkorea. Einen Schlag mehr in den Büchern hat auf Rang drei die Damengolf-Weltmacht Thailand.Bisher die Erwartungen nicht ganz erfüllt haben die beiden Mannschaften, die vor einem Jahr schlaggleich Gold und Silber gewonnen hatten und Deutschland in Paris um nur einen Zähler auf Rang drei verdrängt hatten. Die USA stehen gleichauf mit Deutschland ebenfalls auf dem geteilten neunten Platz. Schweden brachte den drittbesten Score des Tages nach Hause, schafft es aber dennoch nur, bis auf Platz 14 zu klettern.

>>>Bilder des Tages>>>>

Nach den heftigen Gewittern mit großen Regenmengen in der Nacht spielte sich der Platz mit seinen 5.923 Metern nochmals länger und so waren die Scores insgesamt etwas höher als an den Vortagen. Am besten kam die Auswahl von Chinese Taipeh durch den Tag. Die Asiatinnen brachten eine 66 (-6) und eine 69 (-3) ins Recording. Damit kletterte Taipeh bis auf Rang vier und hat auf die drittplatzierten Thailänderinnen nur noch zwei Schläge Rückstand.

Viel vorgenommen

Aus der schon guten Ausgangslage nach zwei Tagen wollte das deutsche Team noch mehr machen und vielleicht sogar noch den Angriff auf die Medaillenränge starten. Unter normalen Umständen wäre dies auch durchaus realistisch gewesen, aber wie schon bei den Herren in der Vorwoche, so war nun auch bei den Damen der Wurm drin. Gesundheitlich waren nicht alle voll auf der Höhe und so ist das Ergebnis des Tages besonders hoch zu bewerten.
„Wir hatten uns ja für heute einiges vorgenommen, aber nachdem wir zehn Minuten vor Start noch nicht wussten, ob alle drei Spielerinnen würden starten können, muss man am Ende dann doch irgendwie mit dem Tag zufrieden sein. Die Moral war gut, wir haben gekämpft und sind zuversichtlich geblieben. Das war zwischendurch echt schwer. Für morgen würde ich mir besonders für die Mädels wünschen, dass endlich mal mehr Putts fallen und sie sich für alles belohnen, was sie hier gezeigt und erkämpft haben“, fasste Esther Poburski den Tag prägnant zusammen.

Kurzes, aber heftiges Tief

Helen Briem ging es nach dem Frühstück so schlecht, dass Physio Susanne Junge gemeinsam mit den Coaches Esther Poburski und Stephan Morales ernsthaft überlegten, ob ein Start der Stuttgarterin überhaupt infrage kommt. Die 18-Jährige biss aber die Zähne aufeinander und wollte sich unbedingt in den Dienst der Mannschaft stellen.
Nach etwas wackligem Start lief es bei der Athletin, die in diesem Jahr schon so unglaublich viele große Höhepunkte in ihrem Wettspielkalender hatte, doch sehr gut. Das mehr als unglückliche Bogey von Loch 2 glich Briem mit einem Birdie auf Loch 4 wieder aus. Ab Loch 9 kamen drei Birdies in Serie auf die Karte. Da schien es, dass Helen Briem nun den Platz noch richtig auseinander nehmen wollte.
Ein Bogey auf Loch 11 stoppte den Zug nach vorne kurzzeitig. Nach dem fünften Birdie, gespielt auf Loch 14, wollte der Spielerin des Stuttgarter GC Solitude aber kein weiterer Schlaggewinn mehr gelingen und so blieb die Uhr bei 69 (-3) Schlägen stehen.
„Ich hatte heute sehr mit dem Wetter zu kämpfen. Mir ging es anfangs überhaupt nicht gut. Ab Loch 7 ging es dann zum Glück wieder besser und ich habe insgesamt recht solide gespielt.
An Loch 2 hatte ich großes Pech. Da hat mein Ball ein Werbebanner neben dem Fairway getroffen und ist von dort links neben die Bahn in die Büsche gesprungen. Auch an Loch 11 das Bogey war unnötig. Sonst war aber alles sehr solide und gut gespielt. Ich habe zwar noch immer viele, viele Chancen liegen gelassen, aber dafür hab ich heute den ein oder anderen Putt mehr gelocht als gestern“, analysierte die ehrgeizige Spielerin ihren Tag.

Umgeschlagen

Celina Sattelkau hatte einen großartigen Start in die dritte Runde. Nach fünf Löchern lag die Spielerin des GC St. Leon-Rot schon zwei unter Par. Die beiden Birdies waren der Lohn für konzentrierte Schläge und mutiges Spiel. Beim Kreuzen auf die Back Nine kam dann aber Sand ins Getriebe der Kurpfälzerin. Bogeys auf den Löchern 9, 11 und 14 ließen das Ergebnis kippen und auf Loch 16 musste Sattelkau sogar einen Double hinnehmen, als ihr Bunkerschlag zu lang wurde, der Chip und auch der erste Putt zu kurz blieben. Entsprechend unzufrieden war die Athletin unmittelbar nach dem letzten Putt: „Ich hab sehr gut angefangen und mich auf dem Platz auch gut gefühlt, aber ab Loch 9 ist es leider etwas gekippt. Auf einmal wurden die Misses etwas größer, hatte ich etwas Pech mit den Bounces und die Putts sind ausgelippt. Das war denn mental sehr schwer. Man will natürlich bei der WM für sein Team super performen und wenn dann die Runde so eine Wendung nimmt, ist das natürlich bitter. Ich habe trotzdem an jedem Loch von Neuem versucht, gute Schläge zu machen und Putts zu lochen, was mir aber leider nicht gelungen ist. Der Score war eigentlich an allen drei Tagen deutlich schlechter als mein Spiel. Schlechter hätte ich mit den Schlägen, die ich gemacht habe, nicht scoren können. Deshalb bin ich trotzdem stolz auf mein Spiel an sich und sehe da weiter viel Potenzial. Ich will morgen noch etwas bessere Misses haben und mir an den Par-5-Löchern bessere Chancen geben, um noch eher Birdies spielen zu können. Es ist schwierig, weiter zu vertrauen und zu hoffen, wenn es bisher vor allem beim Putten so bitter gelaufen ist, aber ich will trotzdem weiter dran festhalten.“

Letzte Turnierrunde des Jahres steht an

Chiara Horder, die durch ihren Sieg bei der R&A Women´s Amateur Championship mehrere Majors und Turniere auf der LPGA Tour mitspielen durfte, hat nicht mehr viele Körner in Reserve. Der Tank ist leer und so trägt das unfassbar anstrengende Wetter noch ein übriges dazu bei, dass die letzten Reserven mobilisiert werden müssen.
Nach dem Birdie auf Loch 2 kamen bis Loch 10 drei Bogeys auf die Karte der Spielerin, die im GC München Valley zu Hause ist. Ein sauberes Birdie auf Loch 12 machte Hoffnung, dass die Bayerin das Blatt nochmal würde drehen können, aber dafür reichte es an diesem Tag nicht mehr. Schon am Start um 11.00 Uhr hatte das Thermometer im Schatten 37 Grad angezeigt. Auf dem National Course des Abu Dhabi GC ist bei diesen Bedingungen jeder einzelne Schritt kräftezehrend.
„Es war heute ein anstrengender Tag. Es war super heiß und natürlich haben wir auch schon ein paar Tage hinter uns. Ich hatte nicht die besten Approaches, aber habe noch um die Grüns gut gekämpft und gute Up-and-downs gemacht. Ich möchte morgen nochmal Gas geben, da es die letzte Runde dieser Weltmeisterschaft ist und gleichzeitig auch meine letzte Turnierrunde des Jahres“, gibt sich Chiara Horder vor dem Finaltag kämpferisch.

Finalrunde ab 11.00 Uhr

Wie schon am dritten Tag, so auch in der Finalrunde: Die deutschen Athletinnen gehen ab 11.00 Uhr von Tee 1 in die vierte und letzte Wettkampfrunde. Mit den Bundesadlern werden die Teams aus Neuseeland und Kanada unterwegs sein.

>>>>Livescoring>>>>

>>>>Bilder der Trainingstage>>>>

>>>>Bilder von Tag 1>>>>

>>>>Bilder von Tag 2>>>>

>>>>Bilder von Tag 3>>>>