Team-EM 2023

Klarer Sieg gegen Spanien


13. Juli 2023 , Christopher Tiess


Tim Wiedemeyer: gemeinsam mit Peer Wernicke hat er den zweiten Vierer drehen können und seinem Team zur 2:0 Führung verholfen.
Tim Wiedemeyer: gemeinsam mit Peer Wernicke hat er den zweiten Vierer drehen können und seinem Team zur 2:0 Führung verholfen. | © Archivbild: DGV/ Tiess

Die Jungen des Junior Team Germany spielen im Viertelfinale der Mannschafts-Europameisterschaften offensives Golf und überzeugen mit einer frühen Entscheidung, die bereits im vierten der sieben Matches fällt. Der Endstand lautet 5,5:1,5.

Wiesbaden. Schon der morgendliche Auftakt war mehr als gelungen: in beiden Vierern konnten die Jungen des Junior Team Germany ihre Punkte sichern und damit eine starke Basis für den späteren Erfolg legen. Im ersten Match spielten Nils-Levi Bock (GC St. Leon-Rot) und Nico Kregler (Hamburger L&GC Hittfeld) gegen Jorge Siyuan Hao und Alvaro Pastor Roman. Die beiden jungen Deutschen übernahmen gleich zu Beginn die Führung und blieben souverän vorne. Sie sicherten ihren Punkt mit einem wegweisenden 5&3. 

Enge Kiste im zweiten Vierer

Auch der zweite deutsche Vierer siegte - wobei der Sieg hier deutlich knapper ausfiel: Tim Wiedemeyer (Münchener GC) und Peer Wernicke (GC Hubbelrath) lagen zwischenzeitig sogar deutlich zurück, konnten das Match aber drehen und ihre Gegner am letzten Grün per 1auf bezwingen. 

Für die am Nachmittag ausgespielten Einzel wollte Bundestrainer Christoph Herrmann schnelle und klare Entscheidungen herbeiführen - der 2:0 Vorsprung vom Vormittag sollte keineswegs ein Polster zum Ausruhen darstellen. So setzte er für die beiden ersten Einzel auf die noch frischen Kräfte im Team: Finn Kölle (GC St. Leon-Rot) und Philipp Macionga (GC Augsburg). Beide haben nicht in den Vierern gespielt, konnten etwas länger schlafen und gingen nun mit voller Kraft auf die Runde. 

Dort trafen sie auf Alvaro Pastor Roman und Jorge Siyuan Hao, die ja bereits den Vierer gegen Bock und Kregler gespielt hatten. Finn Kölle bezwang Roman mit 2&1. Und im zweiten Einzel holte Philipp Macionga (GC Augsburg) dann schon den entscheidenden Punkt gegen Hao per 3&1. 

Auch in den meisten der nachfolgenden Partien führten die Deutschen. Lediglich Nils-Levi Bock lag zum Zeitpunkt der Entscheidung gegen Ali Berk Berker zurück. Peer Wernicke führte gegen Marcel Fonseca Aguilar mit 3auf. Und Tim Wiedemeyer lag gegen Sergio Jiménez Romero 1auf. Nachdem der Sieg feststand, einigte man sich in allen drei Matches auf eine Punkteteilung, sodass das Ergebnis nicht 6:1, sondern 5,5:1,5 lautete.

Frische Kräfte holen entscheidenden Punkt

Bundestrainer Christoph Herrmann ist mit dem Matchplay-Auftakt mehr als zufrieden: „Wir haben gegen Spanien ziemlich gut ausgesehen. Es lief von Anfang an so, wie wir es uns vorgestellt haben. Unsere Devise war, weniger vorsichtig zu spielen als in der Zählspiel-Qualifikation. Denn da wollten wir ja vor allem in den ersten Flight kommen und so geht man dort einzelne Situationen etwas defensiver an. 

Heute war der Platz auch umgestaltet, mit veränderten Abschlägen, die ihrerseits ein aggressiveres Vorgehen erforderten. Dem haben wir uns gestellt und haben mit einer wirklich positiven Grundeinstellung das Match dominiert. Jetzt versuchen wir, uns wieder runterzufahren und wahrzunehmen, dass wir etwas erreicht haben. Das wollen wir allerdings nur als Motivation verstehend, um jetzt so richtig durchzustarten.“ 

Philipp Macionga, der den entscheidenden Punkt beigesteuert hat, erklärt das Vorgehen seines Teams: „Dadurch, dass Finn und ich morgens ausgesetzt haben, hatten wir mehr Energie. Wir waren aber natürlich bei den Vierern mit draußen, haben zugeschaut und angefeuert. Und mit dem 2:0 im Rücken war klar, dass jetzt schon zwei Punkten reichen, um gegen Spanien zu gewinnen. 

Diese zwei Punkte wollten Finn und ich gleich vorne machen und das Spiel entscheiden. Wir wollten uns ganz bewusst nicht auf der Führung ausruhen, sondern weiter nach vorne spielen. Das ist uns gelungen. Und das ist am Ende des Tages der Traum - so muss das sein.“

England souverän - Schweden im Stechen weiter

Auch die drei weiteren Viertelfinals fanden zu ihren Ergebnissen. England wurde seiner Favoritenrolle gegen das schweizerische Team gerecht und siegte mit 5:2. In dieser Begegnung gab es ausschließlich vorzeitige Entscheidungen. Frankreich holte in eng geführten Partien ein 4:3 gegen Italien. Und Schweden, angeführt von einem überragenden Filip Fahlberg-Johnsson, schlug Tschechien mit 4:3. Allerdings sollte diese Entscheidung erst im Stechen fallen, dank August Petersson, der das erste Extraloch gegen Matous Zach gewinnen konnte.

In den nun anstehenden Halbfinals trifft England auf Frankreich. Und die Bundesadler spielen ihrerseits gegen die Schweden. Das Junior Team Germany hat sich bereits darauf eingestellt und Philipp Macionga erklärt die Grundidee für die kommenden Matches: „Gegen Schweden wollen wir genauso weiterspielen wie heute. 

Die Zählspiel-Quali lief vielleicht nicht optimal. Aber heute haben wir gezeigt, dass das hier im Matchplay unsere Stärke ist. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Wir wollen also aggressiv nach vorne spielen. Nicht nach hinten schauen. Ich denke, wenn wir genau das wieder machen, können wir auch morgen erfolgreich sein.“