Team-EM 2023

Machtdemonstration im Matchplay


13. Juli 2023 , Christopher Tiess


Antonia Steiner, hier beim 4. DGL-Spieltag, hat zum Auftakt der Matchplay-Phase den höchsten deutschen Sieg erspielt.
Antonia Steiner, hier beim 4. DGL-Spieltag, hat zum Auftakt der Matchplay-Phase den höchsten deutschen Sieg erspielt. | © Archivbild: DGV/ Tiess

Die Mannschafts-Europameisterschaften sind in der Matchplay-Phase angekommen. Nach dem verpassten Flight A haben sich die deutschen Mädchen gefangen und geben ein megastarkes Statement ab.

Wiesbaden. Mit einer beeindruckenden Leistung haben sich die Mädchen des Junior Team Germany zurückgemeldet. Nach ihrem knappen Ausscheiden aus dem Titelrennen, sind sie nun im Flight B unterwegs und haben ihr erstes Matchplay gegen Island mit einem krassen 5:0 gewonnen. In jedem einzelnen Match hat das Team um Bundestrainer Sebastian Rühl dominiert.

So waren im Vierer Rosalie Stadler (G&LC Berlin-Wannsee) und Nina Hölzenbein (Mainzer GC) unterwegs. Sie spielten gegen Fjola Margret Vidarsdottir und Eva Kristinsdottir. Das deutsche Gespann entschied die Partie bereits am 14. Grün mit 5&4. Und dies sollte kein Einzelfall bleiben. Tatsächlich hat es keine einzige Partie weiter als bis zur Bahn 15 geschafft. Im ersten Einzel spielte Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) gegen Berglind Erla Baldursdottir. Fischer konnte - dormie liegend - sogar noch Bahn 14 für sich entscheiden und siegte mit einem krassen 6&4. Emma Delwes (GC Hannover) spielte gegen Helga Signy Palsdottir und konnte einen 5&3 Sieg sichern. 

Steiner mit Kantersieg

Der höchste deutsche Sieg war allerdings Antonia Steiner (GC Hubbelrath) vorbehalten. Sie beendete ihr Duell gegen Sara Kristinsdottir an Bahn 13 mit 6&5. Lotte Schuhr (GC St. Leon-Rot) spielte ihrerseits gegen Pamela Osk Hjaltadottir, die beste isländische Spielerin in der Qualifikationsphase. Und auch hier zog sich der rote Faden der hochmotivierten Deutschen durch. Schuhr sicherte ihren Punkt mit einem ebenfalls beeindruckenden 5&4. Die Hannoveraner Spielerin Emma Delwes zeigte sich nach dem überragenden Abschneiden ihres Teams sichtlich glücklich. 

So sagte Delwes: „Heute war einfach der perfekte Tag. Wir haben richtig glattes Golf gespielt, hatten einen super Teamgeist und waren unglaublich ‚competitive‘ auf dem Golfplatz. Es lief einfach. Bei mir war es so, dass vor mir Marie gespielt hat und hinter mir Antonia. Und ich sehe beim Blick nach vorne, wie Marie all diese langen Putts locht. Und beim Blick nach hinten sehe ich, wie Antonia all ihre Bälle an die Fahne haut. Das hat mir gleich doppelt Motivation gegeben. Das Team war richtig dabei - wir haben uns super unterstützt. Und dann kamen die ganz hohen Siege. Wir sind alle superstolz und es war einfach der perfekte Tag.“

Team Building in Reinform

Und auch Bundestrainer Sebastian Rühl zieht ein Fazit: „Wir sind ja gerade jetzt dabei, die nächste Generation zu entwickeln. Und wenn wir unseren Blick auf die nächsten Mannschafts-Europameisterschaften richten, wollen wir bis dahin nicht  nur unsere Spieler aufgebaut haben, sondern auch unsere Mannschaft. Für uns ist diese EMM, gerade nach dem Misserfolg gestern, die ideale Gelegenheit für ein Team Building. Wie das ausfällt, kann allerdings ganz unterschiedlich sein: Wenn es bei ganz brauchbaren Mannschaften mal nicht so läuft, bleibt die Team-Energie halbwegs erhalten. Bei schlechten Mannschaften beginnen hingegen Schuldzuweisungen und ein Auseinander-Dividieren. Gute Teams hingegen werden eher besser - und das ist auch dann der Fall, wenn es mal gegen einen läuft und man nicht in den Flight A kommt.

Und ich muss klar sagen: heute waren wir ein sensationelles Team. Denn natürlich waren die Ergebnisse gut. Aber sie waren nicht selbstverständlich. Nach so einem neunten Platz muss man sich erst einmal sortieren und überhaupt versuchen, solide zu spielen. Aber wir hatten heute so einen coolen Vibe. Und besonders für die Perspektive der nächsten Jahre haben wir heute die Impulse mitgenommen. Das ist genau das, was ich mir für die Mädels gewünscht habe. Gerade mit Blick auf das große ganze Bild: wenn wir die Dinge gut machen, die wir kontrollieren können, dann sind Ergebnisse eher ein Beiwerk, weil der Fokus auf den Dingen liegt, die die Ergebnisse bringen.“

Nächster Gegner: Schweiz

In den weiteren Begegnungen des Flight B siegte die Schweiz nach Stechen mit einem knappen 3:2 gegen Polen. Belgien bezwingt Österreich mit 3:2 und die Tschechische Republik holt einen überzeugenden 4:1 Sieg gegen Schottland. Damit treten die deutschen Mädchen in ihrer zweiten Matchplay-Runde gegen die Schweiz an. Belgien spielt zudem gegen Tschechien. 

In den Viertelfinal-Begegnungen des Flight A gab es zudem die folgenden Ergebnisse:

  • Spanien siegt gegen Irland mit 6,5:0,5 und vielen deutlichen Entscheidungen in den einzelnen Matches.
  • Die Niederlande siegen gegen Dänemark mit überwiegend knappen Matches, dafür aber einem letztendlich hohen 6:1.
  • Italien holt den Sieg gegen Frankreich mit 4:3.
  • Schweden schaltet England mit 5:2 aus.

Im ersten Halbfinale treffen die starken Spanierinnen auf die Niederlande. In der zweiten Begegnung spielt Italien gegen Schweden.