DM AK 30

Wiedersehen in der Fasanerie


17. Juni 2022 , Christopher Tiess


Felix Wartenberg (Marienburger GC) hat mit 67 Schlägen (-4) die beste Runde des Feldes unterschreiben können. (Foto: DGV/ Tiess)
Felix Wartenberg (Marienburger GC) hat mit 67 Schlägen (-4) die beste Runde des Feldes unterschreiben können. (Foto: DGV/ Tiess)

Vom 17. bis 19. Juni treffen im GC Hanau-Wilhelmsbad die besten deutschen AK 30 Golfer aufeinander, um die Deutsche Meisterschaft auszutragen. Die stärksten Eröffnungsrunden haben Felix Wartenberg (Marienburger GC) und Deborah Wehle (GC Hamburg-Walddörfer) zeigen können.

Wiesbaden. Bei hochsommerlichen Temperaturen von zirka 30 Grad Celsius fanden sich die besten deutschen Mid-Amateure zusammen, um ihre diesjährigen Meister zu küren. Bei den Damen ist Titelverteidigerin Hannah Rieke Gerding (Stuttgarter GC Solitude) mit von der Partie. Der amtierende Meister der AK 30 Herren, Christopher Huvermann, tritt in diesem Jahr allerdings nicht an.

Austragungsort ist der im Jahr 1958 gegründete Golf Club Hanau-Wilhelmsbad. Dessen Meisterschaftsplatz ist ein klassischer Parkland Course, der in die alte Wilhelmsbader Fasanerie eingebettet wurde. Er bietet ein völlig ebenes Gelände, einen alten Baumbestand und ist durchzogen von Bächen und Teichen. Die gesamte 75 Hektar große Anlage wird von einer - in ihrer Art in Deutschland einzigartigen - 300 Jahre alten und drei Meter hohen Basaltsteinmauer umgeben.

Heute gehört der GC Hanau-Wilhelmsbad zu den Leading Golf Courses. Sein 18-Loch-Platz spielt sich für die Jungsenioren als Par-71-Anlage. Für die Jungseniorinnen ist er als Par-73-Platz geratet. Christofer Hattemer, Präsident des GC Hanau-Wilhelmsbad spricht über die Motivation der Hanauer, sich für die DM der Mid-Amateure zu bewerben: „Wir hatten in unserer Geschichte ja viermal die AK offen hier bei uns. 

Das ist aber schon recht lange her und wir haben gespürt, wir wollen uns wieder für eine nationale Meisterschaft bewerben. Wir wussten aber auch: eine hohe Qualität im Platzzustand ist auf jeden Fall nötig. Und auch wenn wir zu den Leading Courses gehören, wissen wir: es ist ein Unterschied, ob man von einer Gesellschaft geratet wird oder von den besten Spielern des Landes. Und das war für uns eine ganz ausschlaggebende Motivation. Wir wollen uns dem Anspruch stellen.“

Wartenberg mit Mega-Finish

Einer, der an diesem Eröffnungstag eine absolut erstklassige Runde abgeliefert hat, ist Felix Wartenberg (Marienburger GC). Der früh gestartete Rheinländer konnte auf die Unterstützung durch seinen morgens extra noch angereisten Caddy bauen. Am Ende von Runde eins steht Wartenberg mit 67 Schlägen (-4) an der Spitze des 82 Mann umfassenden Tableaus. Passend war da auch sein Finish, als er an Bahn 18 aus 190 Metern nochmal ein Eisen 5 an die Fahne schlug und dann den Putt aus zweieinhalb Metern zum Eagle lochte.

Dabei ist er nach eigener Aussage physisch gar nicht so richtig in Schuss - und er erklärt auch warum: „Ich bin super happy. Meine Erwartungen sind eigentlich gar nicht so richtig da. Nach dem Top Ten Ergebnis in Frankreich vor zwei Wochen, habe ich mir natürlich schon gedacht, dass ich hier vorne mitspielen kann. Aber es gibt hier ein paar Legenden wie den Stefan Wiedergrün, den ich sehr schätze. Und die spielen nochmal ein ganz anderes Golf. 

Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich im Winter sieben Monate lang keinen Schläger in der Hand hatte. Ich bin im Dezember Vater geworden und da ging der Nachwuchs einfach vor. Deswegen spiele ich in dieser Saison auch keine DGL mit und hab mich nur für die EM und die Deutsche Meisterschaft gemeldet. Aber dadurch spiele ich momentan auch ziemlich locker.“ Zum gastgebenden Club hat Wartenberg viel Lob im Gepäck: „Der Platz hier ist brutal schön und wirklich gut in Schuss. Und das sage ich als jemand, der von seinen Heimatplätzen in Marienburg und am Lärchenhof durchaus verwöhnt ist. Man fühlt sich richtig wohl hier.“

Knapp hinter Wartenberg steht Christoph Holschbach (GC Bergisch Land Wuppertal) mit einer 68 (-3). Der hat das Turnier direkt mit einem Eagle begonnen und mit einem Birdie abgeschlossen. Seine weiteren Birdies und Bogeys gleichen sich komplett aus. Den alleinigen dritten Platz erspielt sich Timo Klischan (GCC Seddiner See), der am letzten Loch noch ein Birdie kartieren kann. Dessen Clubkollege Moritz Meißner sowie Moritz-Alexander Lebrecht (GC Hamburg-Wendlohe) und Martin Ellsiepen (GC Hubbelrath) folgen mit 71 Schlägen (+/-0) auf einem geteilten vierten Rang.

Wehle führt die Damen an

Im Feld der 36 Damen hat sich Deborah Wehle (GC Hamburg-Walddörfer) mit einer 71 (-2) an die Spitze gesetzt. Mit drei Birdies und nur einem Schlagverlust steht sie knapp vor einem Trio, das sich den zweiten Platz teilt. Dies sind Rachel de Heuvel (GC Olching), Ulrike Tidow (Hamburger GC) und Diana Karwelat (Berliner GC Gatow) - allesamt mit 72 Zählern (-1).

Debbie Wehle, die auch bei den kürzlich ausgespielten Europameisterschaften der Mid-Amateure mitgespielt hatte, resümiert: „Ich habe ja schon die ganzen letzten Wochen solide gespielt. Und ich weiß, wenn der Putter mitspielt, passt die Ergebnisse auch. Ich bin dann heute auch gleich mit Birdie-Birdie gestartet und ich bin mit dem Zwischenstand sehr glücklich. Heute waren es knapp 30 Grad auf dem Platz, aber in den nächsten Tagen sollen es sogar nochmal bis zu zwölf Grad mehr werden. Dann werden wir sicher sehen, wer fit ist.“

Auch die zweite Turnierrunde beginnt um 08:00 Uhr. Golf.de berichtet täglich über das Turnier.