Langes Spiel

So gelingt die Rettung aus dem Rough


20. Juni 2023 , Felix Grewe


Kein einfacher Schlag: Die Befreiung aus dem hohen Gras.
Kein einfacher Schlag: Die Befreiung aus dem hohen Gras. | © golfsupport.nl

Um den Ball aus dem hohen Gras zu befreien, müssen Sie anders schlagen als gewohnt. Worauf Sie achten sollten, damit die Rettung aus dem Rough gelingt.

Natürlich schlagen wir alle am liebsten vom Fairway. Möglichst ohne Hindernisse auf der Bahn, mit klarem Blick zur Fahne. Nur die Realität sieht eben oft doch anders aus. Da finden wir unseren Ball dann nach dem Abschlag, der doch etwas zu weit nach links oder rechts abgebogen ist, plötzlich im kniehohen Gras, kaum sichtbar. Eine ungünstige Lage, weil der Fokus nun erst einmal darauf liegen muss, die Kugel sicher aufs Fairway zurückzuschlagen, besonders große Weiten allerdings (zumindest für viele Amateure) nicht möglich sind. 

Ego nicht gewinnen lassen!

Wie bewältigt man diese Herausforderung? Karl Villwock, PGA Golf Professional im Golfclub Hamburg-Holm, gibt im Video (siehe unten) einige wertvolle Tipps. „Um erfolgreich aus dem Rough herauszuschlagen, sollte man ein paar Dinge beachten“, sagt Villwock und nennt direkt den wichtigsten Aspekt: „Man sollte sein Ego nicht gewinnen lassen!“ Was er damit meint? Wählen Sie einen Schläger mit weit geöffneter Schlagfläche, zum Beispiel ein Sand- oder Pitchingwedge. Das bedeutet natürlich automatisch: Sie werden nicht die Länge erzielen, die Sie sich vielleicht wünschen und die möglich wäre, dürften sie vom Fairway schlagen. 

Welche technischen Grundsätze Sie beachten sollten


1) Schlagfläche öffnen

Beim Spiel aus dem Rough schließt sich die Schlagfläche häufig, weil sich die Rasenhalme  um den Schlägerschaft legen können. Dadurch fliegt der Ball oft flach und nach links – nicht erstrebenswert. Schließlich soll der Ball idealerweise im hohen Bogen zurück in die sichere Zone fliegen. Um das zu erreichen, rät Villwock, die Schlagfläche in der Ansprechposition weiter zu öffnen. 

2) Steiler Eintreffwinkel

Dafür gilt es darauf zu achten, das Gewicht leicht auf das vordere Bein zu verlagern und die Hände im Treffpunkt vor den Ball zu bringen. Im Rückschwung sollten sich die Arme über den Schultern befinden.

3) Hohe Geschwindigkeit

Um den Ball aus dem Rough herauszubringen, brauchen Sie vor allem eines: Power! Ziehen Sie also kompromisslos durch, denn nur so erzeugen Sie aus dieser Lage genug Schlägerkopfgeschwindigkeit, um zumindest einige Meter zu gewinnen. 

Der Experte macht's vor...

Wie schwierig dieser Schlag ist, beweist Villwock im Video unten. Zwar befreit er sich direkt beim ersten Versuch aus dem Rough, allerdings passiert genau das, was er zuvor selbst als eine der Gefahren beschrieben hat: Das lange Gras wickelt sich um den Schaft und dadurch biegt der Ball mit einer flachen Flugbahn links ab. Deutlich besser gelingt ihm der zweite Versuch – mit einer noch weiter geöffneten Schlagfläche... Bedeutet für Sie: Nicht grämen, wenn’s nicht immer klappt mit der Rettung aus dem Rough. Selbst die Besten verzweifeln manchmal daran. Sicher aber ist: Je mehr Sie diesen Schlag üben, desto häufiger wird er Ihnen künftig gelingen... 
 

Im Video: drei Tipps für das Spiel aus dem Rough