Natur

Positives Resümee zum Schutz der Artenvielfalt


20. Dezember 2023 , Petra Himmel


Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber mit Arno-Malte Uhlig, Präsident des BGV
Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber mit Arno-Malte Uhlig, Präsident des BGV | © GC Ulm/Himmel

Präsidenten der Landesverbände Bayern, Baden-Württemberg und Hessen, Arno-Malte Uhlig, Otto Leibfritz und Christofer Hattemer, ziehen positives Resümee zum Schutz der Artenvielfalt.

Selten im Golf fallen Bilanzen so positiv aus wie in diesem Fall: Wer mit Arno-Malte Uhlig, Otto Leibfritz und Christofer Hattemer, den Präsidenten der Landesverbände Bayern, Baden-Württemberg und Hessen über den Versuch spricht, in den Golfclubs ein niederschwelliges Angebot in Sachen Schutz der Artenvielfalt zu schaffen, hört von allen drei Seiten ein positives Resümee. Basisarbeit in Sachen Umweltschutz ist kleinteilig aber wirksam – auf diesen Punkt kann man die Erfahrungen aus den drei Landesverbänden wohl bringen, die bei den Projekten Lebensraum Golfplatz und Blühpakt Bayern mit den jeweiligen Umweltministerien der Länder zusammenarbeiten und teilnehmende Clubs zertifizieren.

„Wir schaffen damit auf der einen Seite mehr Aufmerksamkeit in der Presse als wir es mit dem reinen Sport tun“, spricht Leibfritz über die Außenwirkung des Projektes. Uhlig, der mit dem BGV den sogenannten „Blühpakt Bayern mit dem bayerischen Umweltministerium im Sommer um weitere drei Jahre verlängerte, sieht bei den Golfclubs positive Effekte beim Umweltschutz, die nachhaltig sind: „Erfahrungsgemäß ändert sich die Einstellung zu dem Thema im Rahmen der Besprechung der Maßnahmen mit den LBV-Beratern (Landesbund für Vogelschutz, Anm. d. Red.) und der praktischen Durchführung. Die Sammlung von Zertifikaten hat also auch einen positiven Effekt auf das Umweltbewusstsein. Es wird dadurch geweckt, bisweilen auch geschärft.“

Um bei den Themen Klimakrise und Biodiversitätskrise, die nach Aussagen der Wissenschaft unmittelbar miteinander zusammenhängen, die Aufmerksamkeit in Golfanlagen zu wecken, braucht es niederschwellige Angebote, einfache Umsetzungs-Hinweise, gute Beratung. „Ansonsten führt die Vielzahl der laufenden Projekte in einem Club, die sich um Energie, Grundsteuer oder Rationalisierung drehen, dazu, dass das Thema Umwelt wegfällt“, stellt Hattemer fest. 

Egal ob in Baden-Württemberg, Bayern oder Hessen, den drei ersten Landesverbänden in Deutschland, die eine Kooperation mit Umweltministerien eingingen, der Erfolg der Umweltprojekte erfordert von den Verbänden durchaus Aufwand. Während in Bayern das Bayerische Umweltministerium den Landesbund für Vogelschutz als Berater der Golfanlagen ausgewählt hat und deren Beratungstage auch zu 50 Prozent finanziert, sind in Baden-Württemberg und Hessen die Umweltausschüsse engagiert und übernehmen die Beratung der Golfanlagen vor Ort. 66 Golfanlagen in Baden-Württemberg und 34 in Hessen sind bei Lebensraum Golfplatz engagiert, in Bayern nehmen 57 am Blühpakt teil. 

Die Bedeutung derartiger Kooperationen auch für die jeweiligen Landesregierungen sollte man nicht unterschätzen. So schreibt zum Beispiel Artikel 19 des Bayerischen Naturschutzgesetzes vor, dass in Bayern „ein Netz räumlich und funktional verbundener Biotope“ geschaffen werden muss, das „bis zum Jahr 2027 mindestens 13 Prozent und bis 2030 mindestens 15 Prozent der Landesfläche umfassen soll“. Golfanlagen mit ihren relativ großen Flächen sind als Teil dieser Zielsetzung nicht zu unterschätzen. 

„Wir wissen, dass wir auf landes- und regionalpolitischer Ebene aktiv werden müssen“, resümiert Hattemer, auch mit Hinblick darauf, dass Golfanlagen zum Beispiel bei der Begrenzung von Wasserentnahmen stark im Fokus der Behörden stehen. Das Projekt „Lebensraum Golfplatz“ spiele hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. 

Für Uhlig ist der Erfolg des Blühpaktes Bayern auch ein Beispiel dafür, wie sich aus kleinen Initiativen große Bewegungen entfalten können. Nach dem Bayerischen Golfverband haben sich inzwischen vier weitere Blühpakt-Partner der Blühpakt-Allianz angeschlossen, darunter der Bayerische Gemeindetag und der Bayerische Städtetag. „Aus dieser kleinen BGV-Initiative ist eine große Bewegung zum Schutz der Artenvielfalt entstanden“, resümiert Uhlig zufrieden.

Der Golfsport ist damit Teil einer größeren Bewegung für mehr Artenvielfalt – das Gefühl gemeinsam etwas zu bewegen, motiviert offenbar auch die 157 Anlagen, die diese Projekte bereits für sich entdeckt haben.